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GTC
23.05.2010

ADAC-GTC Super Race Weekend in Emsbüren

Die Organisatoren der GTC sind immer für eine Überraschung gut. Sei es neuartige Qualifyings, Spannung fördernde Pace-Kart Phasen oder wie am Pfingstwochenende in Emsbüren ein neues Rennformat. Dieses wurde aus dem Teilnehmerkreis vorgeschlagen und fand beim DTM Haudegen und GTC Organisator, Frank Jelinski, gleich hellen Anklang.

Vier 3h Rennen, unterbrochen durch eine knapp bemessene Reparaturpause, verbunden mit drei verschiedenen Startarten. Emsbüren bot alles was das „Racerherz“ wünscht und hat Appetit auf mehr gemacht. Zur Siegerehrung wurden die vier Ergebnisse zusammengefasst um den Tagessieger zu ermitteln. Punkte allerdings, gab es für die Meisterschaft gleich in Vierfacher Ausfertigung, dementsprechend wurde bei besten Witterungsbedingungen ordentlich angegast.

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Die Division I
Der Meister schlägt zurück. Nach verhaltenem Auftritt beim Saisonstart in Hahn, schlug Honda Spirit nun zurück und konnte sich als klarer Tagessieger feiern lassen. Drei Laufsiege und ein dritter Rang sprechen eine deutliche Sprache, geben aber nicht das wahre Kräfteverhältnis des Wochenendes wieder. Der Hahn Sieger, Shark Endurance Racing, rutschte im letzten 3h Rennen mit gebrochener Achsschenkelaufnahme aus. Im ersten Lauf noch siegreich, reichte es damit „nur“ zum dritten Gesamtrang. Ähnliches Schicksal bei der Fahrschule Bolz. Gleich drei Mal wurden sie Zweiter. Im Rennen 3 dann ebenfalls technische Probleme für die Norddeutschen. Hier sorgte ein gerissenes Anlasserseil für einen zu langen Boxenaufenthalt. In der Addierung aller Rennen dann Rang 2. Der vierte Platz in der Tageswertung ging an einen weiteren Favoriten. ATW Racing/Reichartshausen sicherte sich die schnellste Rennrunde des Wochenendes und hatte ebenfalls einen Achsschenkel zu ersetzen. Dazu kam ein Radlagerproblem und zwei Zeitstrafen. Viel zu viel Trouble um weiter vorne zu landen. Honda Spirit siegte also souverän, die Kollegen machten es ihnen aber auch leicht an diesem Wochenende. Der fünfte Gesamtrang ging an die zweite Honda Spirit Mannschaft vor der unglaublichen MBS Mannschaft. Die Kölner waren in zweifacher Hinsicht bemerkenswert. Zum Einem kommen die „Gentlemen-Driver“ immer besser in Schwung und liegen in der Meisterschaft bereits auf Rang 6, nur knapp hinter ATW. Zum anderen starteten sie eine geniale Marketingaktion für die GTC. Ihr Reservekart stellten sie den befreundeten Rubber-Ducks zur Verfügung. Halfen bei der Technik und Taktik und hatten im 4ten Rennen so gleich ein Erfolgserlebnis. Die Rubber Ducks waren teilweise schnellstes Team im Feld, führten kurz ihre Klasse an und begeisterten am Ende mit einem genialen dritten Rang im Lauf 4. Erste Sahne!

Die Division II
Sorgte schon im Vorfeld für reichliche Diskussionen. Wegen einer (noch nicht realisierten) Reifenregelung, die Division II sollte mit etwas härteren Dunlop Reifen starten, nannten gleich drei Teams aus Protest in der Division III. Das, bedingt durch Lieferschwierigkeiten von Dunlop, alle Teilnehmer auf Bridgestone starten mussten änderte nichts an der Tatsache. Die eigentlichen Dummen waren nun die verbliebenen Teams in der Briggs Klasse. Gleich drei Hauptkonkurrenten verloren, da macht das Racing nicht ganz so viel Spaß. Trotzdem fighteten die Jungs nicht um die goldene Ananas. Allein der Kampf um die absolute Tagesbestzeit riss alle vom Hocker. Mit gerade Mal einer einzigen Tausendstel Sekunde Vorsprung schaffte es Steven Grafenhorst vom Live Strip Racing Team sich diese Sondertrophäe zu sichern. Diese Winzigkeit langsamer war Cool Running Fahrer Benny Bott. In der Gesamtwertung hatte aber eine andere Mannschaft die Nase vorn. Wie schon beim Saisonfinale 2009 in Emsbüren, siegte auch dieses Jahr das Daytona Racing Team aus Essen. Als Teamgemeinschaft mit Scharmüller by Solar Power hatten sie am Ende die Nase vorn. Klar, auch glücklich, aber die Daytona Truppe hat eben an diesem Wochenende die wenigsten Probleme. Das Live-Strip Racing Team gewann zwar zwei Läufe, musste aber auch zwei Mal länger in der Box parken. Hier gab es einen spektakulären Radverlust nach Achsschenkelbruch. Die Cool Runnings hatten ebenfalls zu viel technische Probleme und konnten sich so den Tagessieg abschminken, obwohl sie einen Lauf für sich entscheiden konnten. Die Schömberger dürfen sich wenigstens über eine knappe Tabellenführung vor Daytona/Scharmüller freuen.

Division III
Durch die drei „Umsteiger“ war die Division III die zahlenmäßig stärkste Division in Emsbüren, da auch MBS III und die Fahrschule Deusch in diesem Jahr zum ersten Mal am Start waren. Die Div.III sorgte für den ersten Knaller gleich zu Beginn des ersten 3h Rennens. In der Haarnadel gelang der Fahrschule Deusch ein selbst verschuldeter Überschlag, bei denen das Kart auf allen Vieren landete. Der Pilot verließ nicht einmal seinen Arbeitsplatz und nahm die Fahrt ohne große Unterbrechung wieder auf. Zwar musste er anschließend zu einer längeren Reparatur in Box (Hinterachse und Lenksäule) doch die Fahrschüler kämpften wacker weiter. Die Laufsiege in den vier Rennläufen teilten sich zwei der drei Klassenwechsler. Der MSC Oberflockenbach und die Zehn Gebote. Das die Hagener Zehn Gebote in der Endabrechnung nur Dritter wurden lag an einem technischen Problem (Unterdruckschlauch) im ersten Lauf und an einer, zu alter Form auflaufenden, Scuderia Nove Rosso. Die Berliner konnten den Speed der zwei Top Mannschaften mitgehen und belegten, mit 2 x Platz 2 und 2 x Platz3, einen starken 2ten Rang in der Gesamtwertung. Auch das Messebau Team aus Sinsheim gehörte zeitenmäßig zu den Top Teams, hatten aber wie viele andere technische Probleme im Rennen 1 und 3 zu beklagen. Der MSC Oberflockbach siegte also bei seinem ersten Start in der Division III vor der Scuderia Nove Rosso und den Zehn Geboten. Platz Vier ging an das Kirchheimer VPA Team vor den Sinsheimer Messebauern. Erst danach der bisherigen Spitzenreiter der Div.III, die MSC O Junioren, die, na was wohl? einen Achsschenkelbruch zu belagen. Die MSC O Slalom Kids holten sich Rang 7 vor dem ADAC Nordbaden und Curto Racing II. Das MBS III Team vervollständigte die Top Ten.

Das neue Rennformat, mit für GTC Verhältnisse schon Sprintverdächtigen Distanzen, hat in Emsbüren sicherlich seine Opfer gefordert. Nie gab es so viele Schäden an einem GTC Wochenende. Trotzdem waren die Mannschaften begeistert und es wird sicherlich nicht das letzte Super Race Weekend gewesen sein. Ende Juni folgt nun ein ganz anderes GTC Highlight. Es geht wieder zweimal rund um die Uhr, beim Harzring 24h sind andere Qualitäten gefragt als in Emsbüren.
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