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19.10.2025

Platz zwei für Mercedes-AMG Team GMR im Regen-Chaos von Indianapolis

Mercedes-AMG Motorsport hat das von heftigen Wetterkapriolen geprägte Indianapolis 8 Hour auf dem Gesamtpodium beendet. In der sechsten Ausgabe des Langstreckenevents erreichten Maro Engel, Tom Kalender und Luca Stolz (alle GER) mit dem Mercedes-AMG GT3 #888 vom Mercedes-AMG Team GMR den zweiten Platz. Kenny Habul (AUS) von SunEnergy1 Racing 75 Express sicherte sich auf dem legendären Indianapolis Motor Speedway zudem den für Amateur-Piloten ausgeschriebenen Independent Cup der Intercontinental GT Challenge (IGTC).

Das Indianapolis 8 Hour bildete auch in diesem Jahr das Saisonfinale zwei renommierter Rennserien. In der GT World Challenge America hatte Mercedes-AMG vor dem Wochenende noch rechnerische Chancen auf den Fahrer-, Team- und Herstellertitel und holte letztendlich in allen drei Wertungen die Vizemeisterschaft. Kenny Habul befand sich gleichzeitig im Rennen um den Independent Cup der IGTC. Für die Titelentscheidung hatte er mit dem zweifachen Bathurst 1000-Sieger Chaz Mostert und Indy 500-Gewinner Will Power (beide AUS) prominente Unterstützung am Steuer des Mercedes-AMG GT3 #75.

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Nachdem vier der sechs Mercedes-AMG GT3 bereits im Pre-Qualifying die ersten Plätze belegt hatten, waren die vier Pro-Fahrzeuge allesamt für das Pole Shootout qualifiziert. Dort fuhr Jules Gounon mit der #80 vom Mercedes-AMG Team Lone Star Racing die zweitschnellste Zeit (1:22,283 Minuten) und erbte durch eine spätere Disqualifikation den ersten Platz. Damit erzielte er – wie schon 2022 – die Pole Position beim Indianapolis 8 Hour. Auf den Plätzen fünf und sechs starteten der Mercedes-AMG GT3 #75 und die #34 vom Team JMF Motorsports. Das zweite Performance-Fahrzeug, die #888 vom Mercedes-AMG Team GMR, ging von Position sieben ins Finale.

Startfahrer Lin Hodenius (NED) gelang mit der #80 ein vielversprechender Rennauftakt, in dem er seine Führung zunächst souverän verteidigte. Eine Durchfahrtsstrafe aufgrund einer Kollision beim Überrunden warf das Mercedes-AMG Team Lone Star Racing allerdings ans Ende des Feldes zurück. Die #888 vom Mercedes-AMG Team GMR konnte sich hingegen bis auf die Podestränge nach vorne arbeiten.

Ein intensives Gewitter mit starken Niederschlägen sorgte kurz nach der Rennhalbzeit für eine fast zweieinhalbstündige Unterbrechung. Durch die anhaltende Aquaplaning-Gefahr musste das Rennen anschließend hinter dem Safety Car fortgesetzt und beendet werden. Weil somit keine Überholmanöver auf der Strecke mehr möglich waren, fiel die Entscheidung in der Boxengasse. Nach den letzten Stopps absolvierte Maro Engel den Schlussstint mit dem Mercedes-AMG GT3 #888 auf der zweiten Position und fuhr in der Folge den verdienten Podesterfolg für das Mercedes-AMG Team GMR ein. Lucas Auer (AUT), Mikaël Grenier (CAN) und Michai Stephens (USA) wurden mit der #34 von JMF Motorsports Siebter. Für Grenier, Stephens und JMF Motorsports bedeutete diese Platzierung die Vizemeisterschaft in der Fahrer- und Teamwertung der GT World Challenge America. Mercedes-AMG belegte in der Herstellerwertung ebenfalls den zweiten Platz.

Kenny Habul, Chaz Mostert und Will Power von 75 Express beendeten das Indianapolis 8 Hour auf Rang sechs. Weil knapp mehr als die Hälfte der Rennzeit unter grüner Flagge stattfand, wurden für das Ergebnis volle Punkte vergeben. Dadurch sicherte sich Kenny Habul den Independent Cup mit nur einem Punkt Vorsprung. Sein fünfter Triumph in der Amateur-Kategorie ist in der seit 2016 ausgetragenen Intercontinental GT Challenge bislang unerreicht.

Christoph Sagemüller, Leiter Mercedes-AMG Motorsport: "Dass wir nach der erfolgreichen Titelverteidigung in der IMSA eine Woche später erneut ein Podest einfahren, freut mich sehr. Auch auf die Vizemeisterschaft in der GT World Challenge America können wir sehr stolz und es bestätigt uns als Mercedes-AMG Motorsport in dem Weg, den wir mit unserem Nordamerika-Programm eingeschlagen haben. Danke an unsere Teams und Fahrer für ihre hervorragenden Saisonleistungen mit dem Mercedes-AMG GT3."

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: "Glückwunsch an das Mercedes-AMG Team GMR zum Podium und an Kenny Habul zum erneuten Sieg im  Independent Cup. Das Finale in Indianapolis war herausfordernd und alle unsere Kundensportteams haben unter diesen schwierigen Umständen sehr gute Arbeit geleistet. Nach den starken Leistungen am Freitag wären wir gerne um den Gesamtsieg gefahren. Das Potenzial hätten wir gehabt. Die Unterbrechung war aber auf jeden Fall die richtige Entscheidung."

Maro Engel, Mercedes-AMG Team GMR #888: "Vielen Dank an meine Teamkollegen und das gesamte Mercedes-AMG Team GMR. Natürlich möchte man ein Rennen nie hinter dem Safety Car beenden, aber für die Bedingungen kann niemand etwas. Ich bin davon überzeugt, dass bei einem Restart der Sieg möglich gewesen wäre. Glückwunsch auch an Kenny zum Titel im Independent Cup."

Tom Kalender, Mercedes-AMG Team GMR #888: "Es war mein erstes Mal in einem Pro-Fahrzeug und mein erstes Rennen in Amerika überhaupt. Es hat großen Spaß gemacht und Platz zwei ist ein gutes Ergebnis, mit dem ich sehr zufrieden bin. Der Regen war für uns unglücklich, weil wir auf jeden Fall die Pace gehabt hätten, um das Rennen zu gewinnen."

Luca Stolz, Mercedes-AMG Team GMR #888: "Der zweite Platz von Startrang sieben ist eine gute Ausbeute. Wir haben schnell ins Rennen gefunden und sind starke Stints gefahren. Wegen der Unterbrechung und des Safety Cars konnten wir uns aber auf der Strecke nicht mehr weiter nach vorne arbeiten. Am Ende kam es deshalb auf die Strategie an."

Kenny Habul, 75 Express #75: "Danke an Mercedes-AMG für die langjährige tolle Partnerschaft, die uns diesen Erfolg eingebracht hat. In dieser Saison hat alles gepasst: Die Teamkollegen, das Auto, der Support. Dass ich in meinem Alter noch ein fünftes Mal diesen Titel gewinne, macht mich stolz. Und es zeigt auch, dass ich immer noch zu den besten Bronze-Fahrern gehöre."

Will Power, 75 Express #75: "Ich hatte sehr großen Spaß an diesem Wochenende. Natürlich hätte ich gerne mehr Runden absolviert, weil ich so viel wie möglich lernen wollte. Aber die Unterstützung von allen Seiten war großartig. Unser Hauptziel war, Kenny zum Independent Cup zu verhelfen. Das haben wir erreicht. Somit war es ein erfolgreiches Rennen."
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