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24.05.2025

Häufiger Spurwechsel kann Stau verursachen

Das Phänomen kennen nahezu alle Pkw-Fahrer: Der Verkehr stockt oder kommt gar zum Stillstand, aber eine Ursache dafür, wie etwa ein Unfall oder ein liegengebliebenes Fahrzeug, ist nicht auszumachen. Nicht selten sind häufige oder riskante Spurwechsel der Grund dafür. Der Automobilclub von Deutschland (AvD) macht darauf aufmerksam, dass es hierdurch nicht nur zu zeitlichen Verzögerungen kommt, sondern sogar Bußgelder drohen. Vorausschauendes Autofahren ist im Sinne aller Verkehrsteilnehmer die beste Lösung.

Egal ob auf dem Weg zur Arbeit, nach Hause oder in den Urlaub, eine Verkehrsstockung oder gar ein Stau ist immer nervig. Wenn es dafür einen Grund gibt, wie etwa einen Unfall oder eine Straßensperre, lässt sich dagegen kaum etwas unternehmen, denn die Nachbarstrecken sind sehr schnell überlastet. Studien belegen, dass man erst bei längeren Staus ab etwa 15 km oder einer Vollsperrung frühzeitig eine Ausweichstrecke wählen sollte. Außerdem kommt den Fahrern durch das Nichtstun die Wartezeit meist viel länger vor, als sie im Vergleich zum Umweg ist. Das richtige Verhalten im Stau hingegen kann die Zeit deutlich verringern.

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Wenn der Verkehr auf der anderen Spur gerade rollt, ist man geneigt zu wechseln. Dies bringt jedoch meist nichts. Im Gegenteil: Der für Nachfahrende unvorhersehbare Spurwechsel zwingt andere Autofahrer zum Bremsen. Dies führt zu weiteren Verzögerungen und gar zum Stillstand des nachfolgenden Verkehrs. Durch den Wechsel ist man „ständig in Bewegung und meint, dadurch würde es schneller vorwärts gehen. Das ist aber Quatsch: Am Ende sieht man, dass immer noch die gleichen Fahrzeuge um einen herum sind und das überhaupt nichts gebracht hat“, sagt etwa der Stauforscher Michael Schreckenberg, der dies durch seine jahrzehntelange Forschung an der Uni Duisburg-Essen belegen kann.


Bußgelder sind zu vermeiden

Zudem ist in der Straßenverkehrsordnung (§ 7 Absatz 5) beschrieben, dass ein Fahrstreifen nur gewechselt werden darf (und zwar unter Verwendung des Blinkers), wenn dadurch keine Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer entsteht. Das ist gerade bei dicht zusammenfahrenden Pkw im Stau kaum gegeben. Sollte sich durch den Wechsel gar ein Unfall ereignen, wird der Spurwechsler gemäß des sogenannten Anscheinsbeweis meist als Verursacher angesehen. Neben den zu übernehmenden Reparaturkosten kann dann noch ein Bußgeld in Höhe von 35 Euro hinzukommen. Auch rechts zu überholen kann teuer werden, denn dies ist nur erlaubt, wenn der Verkehr auf der linken Spur stillsteht oder langsam fährt. Nur in dem Fall darf man mit bis zu 20 km/h mehr auf der rechten Spur schneller fahren. Ansonsten können für das regelwidrige Überholmanöver ein Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie ein Punkt in Flensburg fällig werden.

Der AvD empfiehlt daher in der Verkehrsstauung gelassen zu bleiben und vorausschauend zu fahren. Wer in der eigenen Spur bleibt und es schafft, mit genügend Abstand zum nächsten Fahrzeug ohne abrupte Bremsung oder Beschleunigung zu fahren, sorgt im Idealfall dafür, dass sich der Stau schneller auflöst.
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