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Rallye WM
11.06.2025

Ogier holt nächsten Sieg für Toyota Gazoo Racing

Erneuter Triumph für das Toyota Gazoo Racing World Rally Team: Auch beim sechsten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) auf Sardinien sicherte sich das Team den Gesamtsieg. Altmeister Sébastian Ogier setzte sich auf der letzten Wertungsprüfung durch und gewann nach seinem Erfolg in Portugal auch die zweite reine Schotter-Rallye des Jahres.

Die Rallye Italien-Sardinien wurde ihrem Ruf wieder einmal gerecht: Temperaturen von über 30 Grad Celsius in Kombination mit rauen und felsigen Straßen stellten Fahrer, Autos und Reifen auf eine harte Probe.

Toyota Gazoo Racing startete entschlossen in das Rennwochenende, stand jedoch vor der Herausforderung, die Strecke zu eröffnen und sich durch die sandigen Schotterpisten zu pflügen. Sébastian Ogier und sein Beifahrer Vincent Landais zeigten eine starke Leistung und übernahmen auf der letzten Prüfung des Freitages knapp die Führung. Am Samstag entwickelte sich erneut ein Duell zwischen Ogier und seinem Rivalen und Freund Ott Tänak (Hyundai), das die beiden bereits in Portugal ausgetragen hatten.

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Ogier startete mit 11,1 Sekunden Vorsprung in den Schlusstag, an dem zwei neue Prüfungen, die zweimal zu absolvieren waren, auf dem Programm standen. Nachdem er die erste Prüfung gewonnen hatte, baute er seinen Vorsprung im Laufe des Vormittags weiter aus. In den tiefen Spurrillen der Power Stage, die den Abschluss der Rallye markierte, sorgte Ogier noch für einen Schreckmoment, als er sich halb gegen einen Baum drehte und das Fahrzeug wenden musste. Doch er konnte seine Führung behaupten und den Sieg mit 7,9 Sekunden Vorsprung ins Ziel retten.

Für Ogier war es der insgesamt fünfte Sieg bei dieser Rallye. Damit ist der Franzose der erfolgreichste Fahrer, seit die Veranstaltung im Jahr 2004 in den WRC-Kalender aufgenommen wurde. In dieser Saison konnte Ogier bei vier Starts drei Siege verbuchen. Zudem setzte das Toyota Gazoo Racing World Rally Team mit dem Erfolg seine makellose Siegesserie fort.

Wie schon in Portugal bescherte Kalle Rovanperä als Dritter dem Team ein weiteres Doppelpodium. Zusammen mit seinem Co-Piloten Jonne Halttunen startete er am Freitag als Zweiter in die Rallye, zeigte jedoch ein hohes Tempo und überstand die Rallye ohne größere Probleme. Ihre beste Leistung bewiesen die beiden auf der Power Stage, die sie mit 8,1 Sekunden Vorsprung beendeten und sich damit zugleich die Führung in der Super-Sunday-Wertung sicherten.

Elfyn Evans und sein Navigator Scott Martin standen am Freitag vor der schwierigen Aufgabe, die Strecke zu eröffnen. Doch ihre geduldige Herangehensweise zahlte sich mit Platz vier in der Gesamtwertung aus, obwohl sie am Samstagnachmittag wegen eines Reifenwechsels rund zwei Minuten verloren. Nach Platz vier in der Super-Sunday-Wertung und Platz fünf auf der Power Stage führt Evans die Meisterschaft nach wie vor an, 19 Punkte vor Ogier und 20 Punkte vor Rovanperä. In der Herstellerwertung baute Toyota Gazoo Racing seinen Vorsprung auf 69 Zähler aus.

Takamoto Katsuta verlor nach einem Überschlag am Freitag sowie einem Reifenwechsel am Samstag viel Zeit, belegte jedoch noch den fünften Rang. Sami Pajari bewies erneut eine starke Leistung und lag am Ende des Freitages auf Platz vier. Nach einer Reifenpanne am Samstag und einem Dreher auf der ersten Prüfung am Sonntag musste er jedoch einige Plätze einbüßen und beendete die Rallye schließlich als Siebter.

Einen Platz weiter vorne landete Oliver Solberg in seinem GR Yaris Rally2, der erneut der bestplatzierte Rally2-Teilnehmer war, die Rallye jedoch nicht in seinen Punkterunden der WRC2-Wertung nominiert hatte. Nach einem frühen Einschlag kämpfte sich Solberg stark zurück und holte neun Etappensiege. In der WRC2 wurde Kajetan Kajetanowicz in seinem von Rallylab Technology eingesetzten GR Yaris Rally2 Zweiter, nur 5,8 Sekunden hinter dem Sieger.
„Sardinien ist für uns immer eine große Herausforderung“, sagte Akio Toyoda, Vorsitzender des Toyota Rallyeteams. „Wir sind hier bereits achtmal angetreten, konnten bislang aber nur einmal gewinnen. Fast jedes Jahr ist jemand in Führung liegend ausgeschieden oder musste den Sieg am Ende doch noch abgeben. Ott verpasst 2019 den Sieg auf der Power Stage, Seb musste ihn im letzten Jahr ebenfalls auf der Schlussetappe abgeben. Hier lagen wir am Ende nur 0,2 Sekunden hinter dem Sieger, was für uns alle sehr frustrierend war.

Dieses Jahr war es auf der abschließenden Power Stage wieder einmal sehr knapp, doch Seb konnte sich endlich den Sieg holen. Für ihn ist sein fünfter Sieg auf Sardinien ein großartiger Erfolg.

Wir hatten jedoch auch einige Probleme an diesem Wochenende, unter anderem Takamotos Überschlag. Doch ich bin froh, dass alle fünf Autos ins Ziel kamen. Eine solch herausfordernde Strecke hilft uns dabei, Fortschritte zu machen. Und Toyota Gazoo Racing wird weiterhin daran arbeiten, immer bessere Autos zu bauen, während wir uns den Herausforderungen jeder einzelnen Rallye-Etappe stellen.“

„Mit dem Sieg bei dieser Rallye sind wir sehr zufrieden“, erklärt Teamchef Jari-Matti Latvala. „In der Vergangenheit war es hier für uns nicht immer einfach und in diesem Jahr mussten wir auch noch die Strecke eröffnen. Trotzdem konnten wir unseren sechsten Saisonsieg bei der sechsten Veranstaltung einfahren, was ein unglaubliches Ergebnis ist. Wir haben über das gesamte Rennwochenende viele Dramen erlebt – aus irgendeinem Grund gehört dies auf Sardinien auch immer zur Power Stage mit dazu. Doch glücklicherweise konnte Seb den Sieg nach einer großartigen Leistung nach Hause bringen. Kalle steigerte sich von Tag zu Tag und beendete die Power Stage mit einer Fabelzeit. Elfyn musste die Strecke eröffnen, was immer sehr schwer ist. Doch dank einer smarten Fahrweise holte er die Punkte, die in Anbetracht der Ausgangslage zu holen waren. Alle unsere Autos kamen ins Ziel und insgesamt liegt mit Blick auf die Meisterschaft ein sehr positives Rennwochenende hinter uns.“
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