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Rallye WM
29.05.2025

CER-Rahmenprogramm verbindet Historie und Zukunft des Rallyesports

Die Central European Rally bietet vom 16. bis 19. Oktober nicht nur die Top-Stars aus der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC), sondern lockt die Fans auch mit einem umfangreichen sportlichen Rahmenprogramm. So werden erstmals die historischen und entsprechend seltenen Original-WM-Rallyefahrzeuge von „Slowly Sideways“ auf den deutschen und österreichischen Strecken der CER zu sehen sein.

Daneben wird ein Blick in die Zukunft des Motorsports geworfen: Der ADAC Opel Electric Rally Cup unterstreicht als erster vollelektrischer Rallye-Markenpokal der Welt seit der ersten Auflage der CER-Veranstaltung 2023 das Nachhaltigkeitskonzept der Organisatoren und ist eine ideale, sportlich-spannende Ergänzung zu den Boliden der WRC. Fans, die Historie, Gegenwart und Zukunft des Rallyesports sehen möchten, sollten sich am besten schon jetzt ihre Unterkunft im Dreiländereck suchen. Die Details zum Rahmenprogramm werden in den kommenden Wochen und Monaten konkretisiert und sind dann ebenso wie weitere News und der Ticketshop auf der Event-Homepage centraleuropeanrally.eu zu finden.

Bayerische Rallye-Region im Fokus

Die Reise zur Central European Rally lohnt sich in diesem Jahr gleich doppelt – denn auf vielen Wertungsprüfungen folgen nach den jeweiligen Durchgängen des WRC-Feldes die Teilnehmer aus dem ADAC Opel Electric Rally Cup sowie die Slowly-Sideways-Fahrzeuge. Das attraktive Programm animiert dazu, das komplette Geschehen an der Strecke zu genießen und zwischen den beiden WRC-Durchgängen auf der Wertungsprüfung zu bleiben. Mehr Action an den einzelnen WPs bedeutet dabei gleichzeitig eine Verminderung der Besucherströme und damit auch eine Verringerung des CO2-Fußabdrucks des WM-Laufs. In Bad Griesbach findet nicht nur der Start der CER statt. Dort schlagen am Freitag und Samstag auch die Slowly-Sideways-Fahrzeuge ihre Zelte auf. Hauzenberg beherbergt dagegen erneut das Opel-Feld, das im Rahmen des verkaufsoffenen Sonntags ab 11:00 Uhr mit einem Korso durch die Innenstadt präsentiert wird. Der Landkreis Freyung-Grafenau übernimmt die Namenspartnerschaft der am Samstag absolvierten Prüfung „Made in FRG“ bei Röhrnbach. Zudem gibt es auch eine Durchfahrtskontrolle auf dem Freyunger Stadtplatz für das WRC-Feld, bei der die Teilnehmer aus dem Opel- und Slowly-Sideways-Feld Spalier stehen werden. Die Rallye-Party und das Rahmenprogramm beginnen um 16:00 Uhr. Nicht zu vergessen: Passau! Dort ist der zentrale Serviceplatz der Rallye, der den Start- und Zielpunkt der Tagesetappen bildet. Rundherum gibt es ein tolles Show-Programm mit Fahrzeug- und Fahrerpräsentationen und natürlich Autogrammmöglichkeiten für die Fans.

„Slowly Sideways“ bringen Original-WM-Fahrzeuge an den Start

Mit den historischen Originalen aus der Rallye-WM der 70er, 80er und 90er Jahre von „Slowly Sideways“ sind ab diesem Jahr absolute Publikumslieblinge mit im Programm: Rund 30 Fahrzeuge aus allen Epochen der Rallye-Königsklasse planen die Organisatoren ein: „Wir könnten vermutlich auch 100 Autos präsentieren, aber die Zwänge des WRC-Zeitplans gehen natürlich vor“, sagt Organisator Reinhard Klein. „Wir wollen bei der Central European Rally einen repräsentativen Querschnitt unserer einzigartigen Fahrzeugpalette zeigen. Deshalb werden die Plätze auf Einladung vergeben und damit handverlesene Rallye-Ikonen mit dabei sein.“ Der Name „Slowly Sideways“ ist dabei Programm: Statt Bestzeiten und Maximalleistung wollen die Eigner den Besuchern ihre Original-Modelle präsentieren, die einst von den Stars ihrer Zunft pilotiert wurden. Lancia Stratos, Porsche 911, Audi quattro und Co. sind natürlich im Feld vertreten und werden ohne Wettbewerbsdruck auf ihrem ureigenen Terrain gezeigt. Unter den Teilnehmerfahrzeugen sind denn auch echte Raritäten und Unikate vertreten. So etwa einer der seltenen MG Metro 6R4 im Gruppe-B-Trim, den Slowly-Sideways-Gründer Reinhard Klein pilotiert. Ein weiteres Highlight: Wolf-Dieter Ihle bringt den Opel Ascona A Gruppe 2 an den Start, mit dem Walter Röhrl bei der Rally Akropolis 1975 als Opel-Werksfahrer den ersten WM-Sieg seiner Karriere einfuhr.

ADAC Opel Electric Rally Cup präsentiert neues Wettbewerbsmodell

Zum Saisonfinale des ADAC Opel Electric Rally Cups werden mehr als ein Dutzend der Opel Corsa Rally Electric erwartet, die sich seit der Debütsaison 2021 als perfekte Nachwuchs- und Breitensport-Fahrzeuge erwiesen haben. Der weltweit erste und einzige elektrische Rallye-Markenpokal leistet technisch und sportlich Pionierarbeit – und treibt die Entwicklung stetig weiter voran. In diesem Jahr etwa werden die 100 kW / 136 PS (260 Nm) starken Fahrzeuge mit einer neuen Ladeinfrastruktur „getankt“. In weniger als 25 Minuten sind die serienmäßigen Lithium-Ionen-Akkus der Corsa Rally Electric gefüllt und bereit zur nächsten Wertungsprüfung. Den benötigten Strom beziehen die Cup-Organisatoren dabei bevorzugt aus regionaler Erzeugung und regenerativen Quellen. Wer die aktuellen Wettbewerbsfahrzeuge mit ihren Fahrern und Teams kennenlernen möchte, der sollte den Weg nach Hauzenberg finden, wo der Cup während der Veranstaltung seinen Serviceplatz am Staffelberg direkt neben dem Fußballstadion aufschlägt. Auch in Freyung ist das Starterfeld zu sehen – dort umrahmen die Fahrzeuge als Spalier die „Passage Control“ der WRC am Samstagnachmittag. Während des verkaufsoffenen Sonntags ist außerdem eine Durchfahrtskontrolle in Hauzenberg geplant, bevor die zweite Runde über die WPs des Tages auf dem Programm steht. Und damit nicht genug: Als Vorausfahrzeug werden die Rallye-Fans den neuen Mokka GSE Rally erleben, der ab 2026 den Corsa im ADAC Opel Electric Rally Cup ablöst und den nächsten Schritt in die elektrische Rallye-Zukunft einläutet. Das erste nach den neuen eRally5-Regularien der FIA entwickelte Fahrzeug wartet mit eindrucksvollen Eckdaten auf: 280 PS Motorleistung und ein Drehmoment von 345 Newtonmeter lassen WP-Zeiten auf Rally4-Niveau erwarten.

Volles Programm auch in Österreich und Tschechien

Als multinationale Veranstaltung ist die Central European Rally nicht nur auf den Strecken in Bayern unterwegs, sondern natürlich auch wieder in Österreich und Tschechien. Am Donnerstag geht es in Bad Griesbach mit dem Start bei der Therme und den beiden Auftaktprüfungen Golf und Therme los. Am Freitag gibt es neben den Prüfungen Granit und Wald (Deutschland), Böhmerwald (Österreich) und Col de Jan (Tschechien) vor allem rund um das tschechische Krumlov an der Moldau einiges zu erleben. Dort gibt es eine Ortsdurchfahrt und Regrouping, bei denen die Rallye-Boliden unter anderem vor der fantastischen Kulisse des UNESCO-Weltkulturerbes zu erleben sind. Am Samstag ist die tschechische Rallye-Hochburg Klatovy ein Epizentrum der Veranstaltung. Nach den Prüfungen „Made in FRG“ (Deutschland) und Keply (Tschechien) steht ein Kurs in der Nähe der malerischen Stadt, die zu den schönsten Orten im böhmisch-bayerischen Grenzgebiet gehört. Mitten in der City von Klatovy gibt es am Samstagmittag Interviews und Kulturprogramm. Eine perfekte Kulisse für das Regrouping dort, von dem aus es für die Teilnehmer anschließend auf die gleichen Wertungsprüfungen in umgekehrter Reihenfolge geht. Bereits ab Freitag startet außerdem schon das Begleitprogramm, das unter anderem einen LED-Screen mit Liveübertragung des Rallyegeschehens, eine Fahrzeugausstellung und einen WRC-Simulator bietet. Am Sonntag stehen dann auch noch Höhepunkte in Österreich bevor, wenn es auf die finalen Prüfungen „Beyond Borders“ und Mühltal geht. Die erstgenannte führt dabei von Bayern über die Grenze ins Nachbarland, die zweite führt vollständig über österreichisches Gebiet bis nach Peilstein. Die Marktgemeinde im Mühlviertel ist damit der Ort des finalen Showdowns der Central European Rallye und dürfte damit fast automatisch zum Anziehungspunkt für viele Zuschauer werden.
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