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Sportwagen Allgemein
22.06.2023

Porsche will Tabellenführung verteidigen

Porsche Penske Motorsport reist als Spitzenreiter in der Teamwertung zum fünften Saisonlauf der IMSA WeatherTech SportsCar Championship. Im 6-Stunden-Rennen von Watkins Glen im US-Bundesstaat New York möchte die Werksmannschaft die Tabellenführung ausbauen und Porsche in der Herstellermeisterschaft auf Platz eins bringen. Porsche Penske Motorsport schickt zwei Porsche 963 in den Wettbewerb, das Kundenteam JDC-Miller MotorSports setzt einen baugleichen Hybrid-Prototypen in der Topklasse GTP ein. In den beiden GTD-Kategorien gehen insgesamt sechs Porsche 911 GT3 R von vier Partnerteams an den Start.

Nach zuletzt sehr erfolgreichen Rennen auf den kalifornischen Rennstrecken in Long Beach und Laguna Seca stehen die Werkspiloten Mathieu Jaminet aus Frankreich und Nick Tandy aus Großbritannien an der Spitze der Fahrerwertung. Das Duo im Porsche 963 mit der Startnummer 6 will in Watkins Glen die Tabellenführung verteidigen. Im Schwesterauto fahren der Brasilianer Felipe Nasr und Matt Campbell aus Australien. Die Startnummer 7 hatte in Laguna Seca die erste Pole-Position für Porsche Penske Motorsport realisiert. In der Herstellermeisterschaft belegt Porsche derzeit Rang zwei. In der langen Geschichte des Rennens auf der Naturstrecke im Nordosten der USA hat der Sportwagen-Hersteller aus Stuttgart bereits elf Gesamtsiege eingefahren.

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„Nach der Enttäuschung in Le Mans wollen wir nun wieder an den klaren Aufwärtstrend anschließen, den wir zuletzt in der IMSA-Meisterschaft gezeigt haben“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Motorsport. „Unsere zwei Porsche 963 werden bestens vorbereitet ins Rennen gehen, die Fahrerduos haben ihre Qualitäten bereits eindrucksvoll dargestellt. Die nordamerikanische Langstrecken-Szene bietet den Fans bei jedem einzelnen Event einen spannenden, ausgeglichenen und spektakulären Wettbewerb. Ich hoffe, dass wir auch in Watkins Glen zu den Hauptdarstellern dieser tollen Show gehören.“

„In den Sprintrennen der IMSA-Serie konnten wir zuletzt große Erfolge feiern. Nun steht wieder ein Langstreckenlauf an. Auch dort wollen wir glänzen“, bringt Urs Kuratle seine Erwartungen auf den Punkt. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Unsere Mannschaft war vor wenigen Wochen in Watkins Glen testen und hat den Porsche 963 bereits auf die Besonderheiten der tollen Natur-Rennstrecke eingestellt. Unser Ziel ist klar: Wir möchten die Meisterschaftsführung auch in der Herstellerwertung übernehmen.“

„Das gesamte Team geht entschlossen an die kommende Aufgabe in Watkins Glen. Wir wollen weiter um die Führung in der Meisterschaft kämpfen – erst recht nach den Erlebnissen in Le Mans”, stellt Jonathan Diuguid klar. Der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport ergänzt: „Wir lernen bei jedem Einsatz hinzu und verbessern Auto und Einsatzteam immer weiter. Watkins Glen wird eine große Herausforderung. Das Rennen ist zwar nicht so lang wie jene in Daytona, Sebring oder Le Mans, aber die Dauer von sechs Stunden ist nicht zu unterschätzen. Wir hoffen, von unseren beiden Testtagen in Watkins Glen zu profitieren und freuen uns auf den Start der zweiten Saisonhälfte.”

Das 6-Stunden-Rennen im US-Bundesstaat New York hat seine Wurzeln im Grand Prix Watkins Glen, der erstmals 1948 auf öffentlichen Straßen stattfand. Acht Jahre später erfolgte der Wechsel auf die permanente Rennstrecke namens „Watkins Glen International“. Zwischen 1961 und 1980 gastierte die Formel 1 regelmäßig auf dem 5,47 Kilometer langen Kurs. Gleichzeitig etablierte sich das Langstreckenrennen auf der Anlage mit elf Kurven sowie spektakulären Steigungen und Gefällepassagen. Porsche hat in Watkins Glen bereits elf Gesamtsiege errungen.

Der Kurs fügt sich harmonisch in die bewaldete und hügelige Landschaft an den touristisch sehr beliebten Finger Lakes nahe der Grenze zu Kanada ein. Schnelle und sehr rhythmische Richtungswechsel machen ihn für jeden Piloten zu einem Genuss im Rennwagen. Wie auf nahezu allen nordamerikanischen Rennstrecken bietet auch Watkins Glen kaum Auslaufzonen. Dies erhöht den Nervenkitzel für Fahrer und Zuschauer. Das 6-Stunden-Event zählt wie die Langstreckenläufe in Daytona und Sebring sowie das Saisonfinale auf der Road Atlanta zum IMSA Michelin Endurance Cup. Die Sonderwertung umfasst die vier längsten Rennen des Jahres.

In der Startnummer 6 von Porsche Penske Motorsport agieren Mathieu Jaminet aus Frankreich und Nick Tandy. Der Brite hat 2015 die 24 Stunden von Le Mans mit Porsche gewonnen. Das Duo feierte im April in den Straßen von Long Beach den ersten Sieg des Porsche 963. Das vergangene Rennen in Laguna Seca beendeten Jaminet/Tandy auf Rang zwei und übernahmen damit die Spitze in der Fahrermeisterschaft. Die Crew des Schwesterautos belegt derzeit Rang sechs. In der Startnummer 7 fahren Felipe Nasr aus Brasilien und Matt Campbell. Der Australier hatte in Laguna Seca die erste Pole-Position für den Porsche 963 eingefahren.

Der Porsche 963 des Kundenteams JDC-Miller MotorSports geht in der Topklasse GTP an den Start. Die Mannschaft aus Minneapolis zeigte bei ihrem Debüt in Laguna Seca eine starke Vorstellung und rangierte am Ende auf Platz sieben. Der erfahrene Deutsche Mike Rockenfeller und der niederländische Youngster Tijmen van der Helm greifen in dem gelben Hybrid-Prototypen mit der Startnummer 5 ins Lenkrad.

In der GTD-Pro-Klasse setzt Pfaff Motorsports einen Porsche 911 GT3 R ein. Die amtierenden Champions der GT-Topkategorie belegen nach dem Sieg in Sebring und Podestplätzen in Long Beach und Laguna Seca aktuell Rang drei in der Meisterschaft. Den Rennwagen mit der Nummer 9 des kanadischen Teams fahren der Österreicher Klaus Bachler und Patrick Pilet aus Frankreich. In der GTD-Kategorie starten drei Kundenmannschaften mit insgesamt fünf der rund 415 kW (565 PS) starken GT3-Autos aus Weissach. Die Laguna-Seca-Klassensieger Kellymoss with Riley und das Team Wright Motorsports schicken jeweils zwei Fahrzeuge ins Rennen, die Mannschaft von AO Racing eines.

Im Rahmenprogramm des IMSA-Rennwochenendes in Watkins Glen kommen die Zuschauer neben zwei Rennen des stark besetzten Porsche Carrera Cup North America in den Genuss eines besonderen Spektakels: Porsche-Markenbotschafter Jörg Bergmeister dreht am Freitag (23. Juni) und am Sonntag (25. Juni) Show-Runden mit dem Porsche GT4 e-Performance. Der Daytona-Gesamtsieger und Le-Mans-Klassengewinner wird den rein elektrisch angetriebenen, bis zu 800 kW (1.088 PS) starken Versuchsträger am Limit bewegen. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des möglichen Kundensport-Renners der Zukunft deutlich darzustellen. Der Demolauf der beeindruckenden Studie gehört zur GT4 e-Performance Welttournee. Das Fahrzeug trat unter anderem bereits in Goodwood (Großbritannien), Leipzig (Deutschland), Austin, Los Angeles und Atlanta (alle USA) sowie beim Race of Champions in Schweden auf.

Mathieu Jaminet (Porsche 963 #6): „Le Mans hat mich nicht gerade glücklich gemacht. Daher freue ich mich, dass ich nun schnell wieder in der IMSA-Serie in den Porsche 963 steigen darf. Nick und ich führen die dortige Fahrermeisterschaft an. Es ist wichtig, dass wir in Watkins Glen sauber über die sechs Stunden kommen und viele Punkte gewinnen. Unser zweitägiger Test auf der Strecke war hilfreich. Wir haben dabei wichtige Erfahrungen und Daten gesammelt, aber dennoch wissen wir nicht, wo wir im Vergleich zu den Mitbewerbern stehen.“

Matt Campbell (Porsche 963 #7): „Ich freue mich sehr auf das Rennen in Watkins Glen. Vor einigen Wochen haben wir dort einen sehr erfolgreichen Test absolviert, bei dem uns spürbare Fortschritte gelungen sind. Vor diesem Test war ich in Watkins Glen immer nur mit GT-Autos unterwegs. Ich mag die Strecke. Sie ist herrlich schnell und bietet viel Grip. Mit einem Prototypen macht es noch einmal mehr Spaß. Ich wünsche mir, dass wir mit unserer Startnummer 7 maximale Punkte mitnehmen.“

Mike Rockenfeller (Porsche 963 #5): „Die Strecke in Watkins Glen ist wunderbar zu fahren. Ich kenne den Kurs und kann es kaum erwarten, dort bei unserem zweiten Renneinsatz mit dem Porsche 963 wieder im Auto zu sitzen. Wir haben bei unserem Debüt in Laguna Seca viel gelernt, waren allerdings im Gegensatz zu vielen anderen nicht in Watkins Glen beim Test. Wir müssen also in den Trainings schnell ein gutes Setup erarbeiten. Wenn wir im Rennen sauber und ohne Schramme über die Runden kommen, dann winkt uns ein gutes Ergebnis. Ich erwarte allerdings keine Wunder – wir müssen realistisch bleiben. Für mich fängt die Saison jetzt so richtig an, denn ich werde mich ab sofort voll auf die IMSA-Serie konzentrieren.“

Klaus Bachler (Porsche 911 GT3 R #9): „Wir haben vor rund einem Monat in Watkins Glen getestet. Die Strecke ist sehr cool und bietet viel Grip – erheblich mehr als zuletzt die Kurse in Long Beach und Laguna Seca. Watkins Glen ist richtig schnell und bietet einige Überholmöglichkeiten. Es wird lustig, denn die Klassen LMP2 und LMP3 sind auch wieder dabei. Bei einem solch vollen Starterfeld gibt es begeisternde Action über sechs Stunden. Wir belegen aktuell Platz drei und fahren um die Meisterschaft. Da ist es wichtig, dass wir gut vorbereitet sind, sauber durch das Rennen kommen und möglichst viele Punkte mitnehmen.“
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