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Kartsport Allgemein
29.06.2023

Hochspannung vor der Sommerpause in der SKM

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht am Wochenende in ihre dritte Runde im französischen Mirecourt. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich angemeldet.

Sie sind die Zukunft des Schweizer Motorsports – die 8-12-jährigen Super Minis. Die jüngsten Fahrer und Fahrerinnen unter den insgesamt 80 Teilnehmer und Teilnehmerinnen bieten in jedem Rennen Action. Das wird auch in Mirecourt, beim dritten Lauf zur autobau Schweizer Kart-Meisterschaft, nicht anders sein. Favorit und Leader bei den Jüngsten ist Dan Allemann. Der Sohn von Spirit-Chef Ken Allemann hat von den sechs bisherigen Läufen fünf gewonnen und führt die Meisterschaft mit einem Vorsprung von 35 Punkten an. Sein erster Verfolger ist Yven Ammann aus dem Team Innovate Competition. In 7 Laghi beim Auftakt wurde der Thurgauer im Finale Dritter, in Franciacorta Zweiter. Doch Ammann ist nicht der einzige Youngster, der Allemann in Bedrängnis bringen will. Teamkollege Dario Palazzolo liegt, auch ohne bisher auf dem Finalpodium gestanden zu haben, nur acht Punkte hinter Ammann und hat mit Mirecourt aus dem Vorjahr noch eine Rechnung offen. Stark unterwegs ist auch Marc Müller. Der Wettinger, der mit seinem Helm an Formel-1-Legende Ayrton Senna erinnert, liegt nur zehn Punkte hinter Ammann und hat in dieser Saison regelmässig in den Top 5 gelegen. Ein ganz heisser Kandidat auf den Sieg ist auch Albert Tamm. Der Tessiner hat zuletzt in Franciacorta sogar mehr Punkte als Allemann geholt, hat aber aufgrund des verpassten Saisonauftakts eine Hypothek, die er, so sagt er selber, nur unter grössten Anstrengungen aufholen kann. Dass er in Form ist, hat er zuletzt bei der WSK in Sarno bewiesen. Dort gewann Tamm sein erstes Rennen bei den Minis. Am Start ist in Mirecourt auch Romeo Epifanio. Der jüngere Bruder des im März unerwartet verstorbenen Elia Epifanio fährt sein erstes Rennen im Rahmen der Schweizer Meisterschaft. Wir von Auto Sport Schweiz wünschen ihm zu diesem sehr speziellen Rennen, ohne parteiisch zu sein, besonders viel Glück und Erfolg!

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Bei den OK Junioren wird der Waadtländer Spirit-Fahrer Arnaud Voutat versuchen, die Gesamtführung gegen Vorjahresmeisterin Chiara Bättig zu verteidigen. In Mirecourt ist dem Junior-Neuling dies mit drei zweiten Plätzen und der schnellsten Rennrunde gelungen. Ob er die Zürcherin aus dem Team KartBox.ch auch in Mirecourt herausfordern kann, wird sich zeigen. Hinter Voutat und Bättig machen sich Shai Derungs (Spirit), der in Franciacorta seine erste Pole-Position holte, und Swiss-Hutless-Pilot Levi Arn berechtigte Hoffnungen auf ein Top-Ergebnis. Gespannt darf man auch auf das Abschneiden von Neil Russell (KartBox.ch), Ben Ziegler (Kartteam Meier) und Mohamed Loukili sein. Letzterer fährt zum ersten Mal für Innovate Competition, nachdem er 2022 sowie die ersten beiden Rennen 2023 noch für Spirit Racing unterwegs war.

Nicht ganz so gross wie in Franciacorta, aber immer noch stattlich ist das Feld der X30 Challenge Switzerland. 22 Fahrer und Fahrerinnen kämpfen hier mit Einheitsmotoren um Hundertstelsekunden. Als Leader kommt (mit 40 Punkten Vorsprung) Samule Ifrid nach Mirecourt (Bild oben). Für den im französischen Village-Neuf wohnhaften X30-Neuling ist Mirecourt ein Heimrennen. Vier Laufsiege hat der 16-Jährige aus dem Team UBIQ bereits auf seinem Konto. Seine Vorstellung zuletzt in Franciacorta bei schwierigen Bedingungen waren besonders beeindruckend. Erster Verfolger von Ifrid ist Alessio Strollo (MH Racing). Der Bösinger war nach dem Saisonauftakt in Pavia noch Meisterschaftsführender und hat Ifrid auch in Franciacorta mächtig eingeheizt. Auf dieses Duell darf man also auch in Mirecourt gespannt sein. Dritter nach zwei Läufen ist Lyon Mathur (Innovate Competition). Der Vorjahressieger bei den Senioren ist konstant schnell und hat zuletzt in Franciacorta seine Klasse aufblitzen lassen, als er im zweiten Lauf 17 und im dritten Heat 16 Positionen gutmachte.

Bei den OK Senioren führt nach zwei Veranstaltungen Jérôme Huber (KartBox.ch) mit neun Punkten vor Pascal von Allmen (Busslinger Motorsport). Huber ist in der laufenden Saison der einzige Fahrer, der bisher einen «Grand Slam» (drei Laufsiege, Pole-Position und schnellste Rennrunde) feiern durfte. Sein Ziel ist klar: Nach zwei unglücklich verpassten Meisterschaften 2021 und 2022 will er dieses Jahr den Titel holen. Neben von Allmen möchten das natürlich auch noch andere Fahrer verhindern – allen voran Samuel Schär (Gesamt-3.), Leonardo Cesaretti (4.), Patrick Näscher (5.) sowie Sergio Koch (6.). Das Fahren hat auch Kilian Streit nicht verlernt. Der X30-Champion von 2022 hat sich in den ersten beiden Rennen nach seinem Umstieg zu den Senioren allerdings noch schwer getan.

Die spannendste Ausgangslage bietet die KZ2. Bei den Schaltkarts liegen die Italienisch sprechenden Ethan Frigomosca (Gerber Team Corse) und Paolo Castagnetti (DPR) nach zwei Rennen punktgleich an der Spitze. Interessant ist, dass Castagnetti in diesem Jahr noch keinen Rennlauf gewonnen hat. Und Frigomosca bisher in den Finals das Glück auch nicht auf seiner Seite hatte. Vielleicht nutzt also auch beim dritten Lauf ein anderer Fahrer (Kevin Wälti, Evan Vantaggiato oder Kai Perner?) die Gunst der Stunde… An Action wird es bestimmt nicht fehlen. Die Schaltkarts waren im Vorjahr mit tiefen 53er-Zeiten beeindruckend schnell unterwegs.
            
Zur Strecke: Mirecourt, eine Autostunde südlich von Nancy, gilt als technisch anspruchsvolle Strecke, die viele Überholmöglichkeiten bietet. Mit 1.267 Metern Bahnlänge ist sie die zweitlängste Strecke im diesjährigen Kalender der autobau Schweizer Kart-Meisterschaft. Einer langen Gerade folgt ein abwechslungsreiches Infield mit sehr engen, aber auch langgezogenen Kurven.
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