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Formula Regional European Championship
27.10.2023

Starkes Debüt von Valentin Kluss in Hockenheim

Buchstäblich ins kalte Wasser sprang der Förderpilot der ADAC Stiftung Sport Valentin Kluss am vergangenen Wochenende in Hockenheim. Nach 16 Monaten Formel 4-Erfahrung wurde ihm völlig unerwartet die Möglichkeit gegeben, für das italienische Team Monolite Racing erstmals in der Formula Regional mit einem 275 PS starken Formel-3-Rennwagen an den Start zu gehen.

Da zeitgleich das Finale der Deutschen Tourenmeisterschaft ausgetragen wurde, waren nicht nur zehntausende Zuschauer, sondern auch die geballte deutsche Motorsportprominenz vor Ort. Für Vorbereitungstests gab es keine Gelegenheit mehr. Und der Wetterbericht verhieß das Gegenteil von dem, was man sich für die erste Begegnung mit einem unbekannten Rennwagen wünscht: Die ersten Runden im freien Training musste der 16-jährige Bad Mergentheimer im strömenden Regen absolvieren. „Das war wirklich eine riesige Herausforderung. Das erste Mal in diesem Auto und das auf nasser Bahn. Aber es lief gut. Ich hätte nie gedacht, dass ich schon im ersten Run meine beiden Teamkollegen hinter mir halte.”

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Wechselnde Bedingungen, aber auch technische Probleme prägten das Wochenende des jungen Deutschen. „Vor dem ersten Qualifying hatte ich gerade mal sechs gezeitete Runden auf trockener Fahrbahn. Unglaublich, wie ich unter diesen Voraussetzungen nicht einmal eine Sekunde hinter dem designierten Champion Kimi Antonelli liegen konnte.”

Vom britischen Kommentator wurde Kluss hierfür in einer Instagram-Live-Schaltung gefeiert. Im ersten Rennen kehrte dann nochmal das Pech zurück. Nach kaum mehr als einem Drittel des Rennens rollte der von einem 1,8 Liter Alpine Turbomotor angetriebene Monoposto mit einem Getriebedefekt aus. Wieder fehlten dem jüngsten Piloten im Feld wichtige Runden, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Das zweite Rennen am Sonntag begann kaum besser: Kurz nach dem Start wurde Kluss in der Spitzkehre von einem Konkurrenten umgedreht und fiel so von Platz 22 ans Ende des 33 Piloten starken Feldes. Glücklicherweise konnte Kluss sein Rennen fortsetzen und erstmalig für das restliche Rennen einen Rhythmus finden. Am Ende hieß es immerhin noch Platz 19 und bester Monolite-Pilot.

„Was für ein Wochenende. Ich bin zwar viel weniger gefahren, als das in einem normalen zweitägigen Test möglich gewesen wäre. Aber ich habe unglaublich viel gelernt. Jetzt hoffe ich, dass meine Leistung dazu beitragen konnte, die Weichen für 2024 richtig zu stellen,” so der Ausblick des jungen Rennfahrers auf die kommende Saison.
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