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FIA WEC
12.04.2023

Renn-Premiere in Europa für den Porsche 963

Das Werksteam Porsche Penske Motorsport tritt in Portimão hoch motiviert zum zweiten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC an. Nach dem Auftakt in Sebring (USA) setzt die Mannschaft den neuen Porsche 963 in Portugal erstmals auf einer europäischen Rennstrecke ein. Der Hybrid-Prototyp gemäß LMDh-Reglement startet in der Hypercar-Klasse der WEC. Porsche-Kundenteams kämpfen mit sechs 911 RSR um den Sieg in der GTE-Am-Kategorie.

Stuttgart. In Portimão findet am kommenden Wochenende zum zweiten Mal nach 2021 ein Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC statt. Das Autódromo Internacional do Algarve bietet die Bühne für das Europa-Debüt des neuen Porsche 963. Nach der soliden Vorstellung beim 1000-Meilen-Rennen im US-amerikanischen Sebring hat sich Werksteam Porsche Penske Motorsport für den zweiten Saisonlauf eine Podiumsplatzierung zum Ziel gesetzt. Die in Mannheim beheimatete WEC-Mannschaft kennt den Kurs von umfangreichen Testfahrten in der jüngeren Vergangenheit. Fahrer-Crews, Ingenieure und Mechaniker gehen somit gut vorbereitet in das 6-Stunden-Rennen. Aufgrund ihrer vielen Steigungen und Gefälle sowie schnellen Kurven verspricht die „Achterbahn an der Algarve“ spannende Action. Das anspruchsvolle Layout fordert die Michelin-Reifen stark und verlangt auch der Physis der Fahrer einiges ab.

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„Unser Werksteam Porsche Penske Motorsport hat beim Saisonauftakt in Sebring wichtige Erkenntnisse gewonnen“, erklärt Thomas Laudenbach, Leiter Porsche Motorsport. „Auf Grundlage dieser Daten und Erfahrungen müssen wir nun das Potenzial des Porsche 963 deutlich mehr ausschöpfen. Ich bin sicher, dass die Abläufe in unserer neu zusammengestellten WEC-Mannschaft immer besser werden. Beim Rennen in Portugal peilen wir unseren ersten Podestplatz an.“

„Unsere beiden Teams sind zeitgleich auf beiden Seiten des Atlantiks im Einsatz: die WEC-Mannschaft in Portimão, die IMSA-Crew in Long Beach“, erklärt Urs Kuratle. Der Leiter Werksmotorsport LMDh fügt hinzu: „Auch wenn die Austragungsorte aufgrund der besonderen Charakteristiken sehr unterschiedlich sind, stehen die Einsatzteams in einem engen Austausch miteinander. Jeder gefahrene Kilometer in einer der beiden Serien hilft uns beim Verständnis des Autos. Die Strecke in Portugal ist bekannt für ihren aggressiven Asphalt. Das bedeutet: hohes Grip-Niveau aber auch hohen Reifenverschleiß. Der Schlüssel zum Erfolg wird in der optimalen Nutzung der Michelin-Rennreifen liegen.“

Jonathan Diuguid, Leitender Direktor Porsche Penske Motorsport: „Nach Sebring können wir in unserem WEC-Programm auf vieles aufbauen. Das macht uns zuversichtlich, wenn wir jetzt nach Portimão fahren. Wir hatten dort vor der Saison einen großartigen Test und konnten einige Rennbedingungen simulieren, was unserem Team bei der Vorbereitung auf den Auftakt und dieses Rennen sehr geholfen hat. Dann hatten wir einen soliden Einsatz in Sebring, wo wir keine größeren Probleme hatten und unser Team ein komplettes Rennwochenende absolvieren konnte. Jetzt wollen wir das, was wir aus all dem gelernt haben, zusammen mit einigen Daten, die wir im Rahmen des IMSA-Programms sammeln konnten, auf das zweite Rennen des Jahres in Portimão anwenden.“


Das WEC-Rennen

Das 2008 eröffnete Autódromo Internacional do Algarve liegt im hügeligen Hinterland der Atlantikküste nahe der Ferienorte Portimão und Lagos. Der 4,684 Kilometer lange Kurs, auf dem auch die Formel 1 bereits zweimal gastierte, bietet ein stetiges Auf und Ab – an der steilsten Stelle geht es mit über zwölf Prozent Gefälle bergab. Einige der insgesamt 16 Kurven können die Fahrer nicht einsehen. Abseits des Asphalts lauern tiefe Kiesbetten. Die Start-Ziel-Gerade ist 969 Meter lang.


Die Porsche-Teams und -Fahrer

Das Werksteam Porsche Penske Motorsport schickt in der FIA WEC zwei LMDh-Prototypen in der Hypercar-Klasse an den Start. Deren Antriebsleistung liegt nach der aktuellen Anpassung der Balance of Performance (BoP) bei 516 kW (702 PS). Im Cockpit der Nummer 5 wechseln sich Dane Cameron aus den USA, der Franzose Frédéric Makowiecki und Michael Christensen aus Dänemark ab. Das Schwesterauto mit der Nummer 6 teilen sich Kévin Estre (Frankreich), André Lotterer (Deutschland) und Laurens Vanthoor (Belgien). 

Die Porsche-Kundenteams setzen sechs Exemplare des rund 378 kW (515 PS) starken 911 RSR in der GTE-Am-Kategorie ein. Iron Dames stellt das einzige reine Frauenteam in der WEC. Den pinkfarbenen Neunelfer mit der Nummer 85 pilotieren Sarah Bovy aus Belgien, Michelle Gatting aus Dänemark und die Schweizerin Rahel Frey. Im Nummer-60-Schwesterfahrzeug agieren die Italiener Claudio Schiavoni und Matteo Cressoni sowie Alessio Picariello aus Belgien unter dem Banner von Iron Lynx. 

Die Nummer 77 von Dempsey-Proton Racing fährt Teambesitzer Christian Ried aus Schöneburg gemeinsam mit Mikkel Pedersen aus Dänemark und dem ehemaligen Porsche-Junior Julien Andlauer aus Frankreich. Im Neunelfer von Proton Competition gehen der Amerikaner Ryan Hardwick, Zacharie Robichon aus Kanada und der Brite Harry Tincknell mit der Nummer 88 ins Rennen.

Den 911 RSR von Project 1 – AO mit der Startnummer 56 steuern die beiden Portugiesen Guilherme de Oliveira und Miguel Ramos sowie Matteo Cairoli. Der Italiener zählte ebenfalls zum Porsche-Junior-Kader. Ins Lenkrad der Nummer 86 von GR Racing greifen das Duo Michael Wainwright und Ben Barker aus Großbritannien sowie der Italiener Riccardo Pera. 


Die Teams und Fahrer in der Übersicht

Hypercar-Klasse (Porsche 963):
Porsche Penske Motorsport (#5): Dane Cameron (USA), Michael Christensen (DK), Fréderic Makowiecki (F)
Porsche Penske Motorsport (#6): Kévin Estre (F), André Lotterer (D), Laurens Vanthoor (B)

GTE-Am-Klasse (Porsche 911 RSR):
Project1 – AO (#56): Matteo Cairoli (I), Guilherme de Oliveira (P), Miguel Ramos (P)
Iron Lynx (#60): Claudio Schiavoni (I), Matteo Cressoni (I), Alessio Picariello (B)
Dempsey-Proton Racing (#77): Christian Ried (D), Mikkel Pedersen (DK), Julien Andlauer (F)
Iron Dames (#85): Sarah Bovy (B), Michelle Gatting (DK), Rahel Frey (CH)
GR Racing (#86): Michael Wainwright (UK), Riccardo Pera (I), Ben Barker (UK)
Proton Competition (#88): Ryan Hardwick (USA), Zacharie Robichon (CDN), Harry Tincknell (UK)
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