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DKM
29.05.2023

Sonnengetränkte DKM-Rennen in Genk

Die DKM reiste am vergangenen Wochenende (26. bis 28. Mai 2023) zum zweiten Aufgalopp in das belgische Genk. Schon seit vielen Jahren bietet der Kurs eine tolle Kulisse für die Prädikate der höchsten deutschen Kartrennserie und es wurde auch diesmal wieder einiges geboten. Neue Sieger standen auf dem Podium. Im Rahmenprogramm sorgte die Mini60 Series by Chrono Karting für viel Freude.

106 Fahrer*innen aus Deutschland und der ganzen Welt traten am Wochenende auf der 1.360 Meter langen Rennstrecke in Genk an. Dabei hätten die Bedingungen im „Home of Champions“ nicht besser sein können. Die Sonne schien an allen drei Renntagen und der Sonntag wurde sogar zu einer kleinen Hitzeschlacht.

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Wie bereits beim Auftakt in Mülsen waren wieder die drei Prädikaten DSKM, DSKC und DJKM vertreten. Ein internationales Top-Feld sorgte in beiden Schaltkart-Klassen für Duelle auf höchstem Niveau, am Sonntagabend gab es mit Stan Pex, Markus Kajak (beide DSKM), Niels Tröger, Ronny Tabakovic (beide DSKC) sowie Mats van Rooijen und Marc Gerstenkorn (beide DJKM) sechs verschiedene Sieger in sechs Rennen. Zum zweiten Mal waren die Nachwuchspiloten der Mini60 Series by Chrono Karting im Rahmenprogramm vertreten, hier siegte Semir Velija.

DSKM: Siege für Stan Pex und Gastfahrer Markus Kajak

Robert Kindervater (BIREL ART RACING KSW) setzte im Zeittraining der Deutschen Schalt-Kart-Meisterschaft die erste Bestmarke. Am Samstagabend führte aber der Niederländer Stan Pex (SP Motorsport) das Feld an und ging aus der Pole-Position in den Finalsonntag. Mit einem perfekten Start setzte sich der Niederländer im ersten Lauf ab und hielt seine Verfolger das gesamte Rennen in Schach. „Das war ein hartes Rennen. Ich hatte immer Druck von hinten und durfte keinen Fehler machen“, sagte der Sieger im späteren Interview. Bis zwei Runden vor Ende hatte Tim Tröger (Maranello SRP Racing Team) die Verfolgerrolle inne, doch kurz vor Ende drehte Thomas Imbourg  (CPB Sport) nochmal die Reihenfolge. Platz vier und fünf erkämpften sich David Trefilovs (Maranello SRP Racing Team) und Jorrit Pex (SP Motorsport).

Nach dem ruhigen ersten Lauf wurde es im zweiten intensiv. Imbourg und Trefilov gewannen den Start, doch zwischen den beiden kam es zu einem Kontakt und Imbourg fiel weit zurück. Den Platz an der Spitze nahmen die Gebrüder Pex ein. Beide verloren aber im Rennverlauf an Geschwindigkeit. Sie verteidigten aber ihre Positionen, wobei es zwischen Jorrit Pex und Trefilovs zur Kollision kam und Letzterer ausschied. An der Spitze behauptete sich währenddessen Gastfahrer Markus Kajak (KH Racing Team) – mit neuen Reifen kämpfte sich der Este von Startplatz 22 aus an die Spitze. „Der Start in das Wochenende war nicht einfach, ich habe nicht damit gerechnet zu gewinnen. Umso schöner ist nun auf der obersten Stufe zu stehen“, strahlte er im Ziel. Zweiter wurde Guust Specken (CRG Holland) vor Tröger, Kris Haanen (SP Motorsport) und Slavik Putiatin (CPB Sport). Stan Pex rutschte noch bis  auf Platz sieben ab.

Meisterschaftsstand DSKM nach 4 von 10 Wertungsläufen:
1. Stan Pex (97 Punkte)
2. Daniel Vasile (60 Punkte)
3. David Trefilov (58 Punkte)
4. Jorrit Pex (53 Punkte)
5. Tim Tröger (47 Punkte)

DSKC: Zweimal Sieger und doch keine Sieger

Mit 45 Fahrer*innen war das Feld des DMSB Schalt-Kart-Cup auch in Genk wieder voll besetzt. Thomas Rackl (Maranello SRP Racing Team) gewann das Qualifying, gab seinen Spitzenplatz im Verlauf der Heats aber an Linus Hensen (Mach1 Motorsport - Kartschmie.de) ab. Der Fahrer des deutschen Mach1-Karts dominierte auch das erste Finale und kreuzte als klarer Sieger den Zielstrich. Doch auf der Waage gab es eine böse Überraschung, Hensen hatte 100 Gramm Untergewicht und verlor seinen Triumph. Dieser ging nun an Niels Tröger (Maranello SRP Racing Team) vor seinem Teamkollegen Rackl. Die verbleibenden Pokalrängen komplettierten Sivert Møyland (CRG Holland), Gil Mertens (CLAUDE BAL RACING TEAM) und Emma Felbermayr (TB Racing Team).

Im zweiten Durchgang hatte Tröger aus der Pole-Position einen Blitzstart und fuhr den Verfolgern davon. Der Start war am Ende aber etwas zu früh und der Wahldresdener erhielt eine Zeitstrafe – er wurde zwar als klarer Sieger abgewinkt, letztlich war die Lücke zu den Verfolgern aber nicht groß genug und es fehlte ihm eine Sekunde. Dadurch feierte der zweite Ronny Tabakovic (C.K.R. Srl) seinen ersten Saisonsieg. „Wow, nach dem ich gestern in einem Heat einen Ausfall hatte und wir weit hinten standen, verliefen die Rennen heute perfekt. Ich hätte nie gedacht aus Startposition 26 an die Spitze zufahren“, strahlte der Sieger. Als Dritter schaffte es diesmal Tom Adams (Maranello SRP Racing Team) vor David Yevan (CPB Sport) und Rackl auf das Siegerpodium.

Meisterschaftsstand DSKC nach 4 von 10 Wertungsläufen:
1. Niels Tröger (101 Punkte)
2. Thomas Rackl (70 Punkte)
3. Juliano Holzem (68 Punkte)
4. Tom Adams (67 Punkte)
5. Linus Hensen (55 Punkte)

DJKM: Mit Mats van Rooijen und Marc Gerstenkorn siegen zwei neue Youngster

Die allgemeine Entwicklung der OK-Klassen auf nationaler Ebene spiegelte sich leider auch bei der DJKM in Genk wider. Nur zehn Nachwuchspiloten gingen an den Start, die lieferten sich aber abwechslungsreiche Rennen. Bereits im Qualifying lag mit Luke Kornder (SIM-ON) ein neues Gesicht auf Platz eins. Er gewann auch einen Vorlauf, trotzdem war es Phil Colin Strenge (ADAC Württemberg e.V.) der als Polesetter in die Finalrunde am Sonntag ging.

Im ersten Lauf mussten die beiden Favoriten vom Samstag jedoch einen Ausfall verzeichnen. An der Spitze übernahm Gastfahrer Mats van Rooijen das Zepter und siegte vor Marc Gerstenkorn (TB Racing Team) und David Gorcica (FORZA RACING z.s.). „Das war ein super Rennen. Nach dem ich die Führung übernommen hatte, habe ich voll gepusht, um den Sieg zu feiern“, strahlte der Sieger im Ziel. Turbulent wurde es zum Ende des zweiten Rennens. Während Gerstenkorn an der Spitze enteilte und seinen ersten Triumph in der DJKM feierte, kämpfte sich Strenge nach vorne und hing kurz vor Rennende hinter Cemil Bayyati (Lanari Racing Team) – im Duell der Beiden kam es zur Kollision, wobei Bayyati aufgeben musste. Strenge wurde währenddessen vor dem Italiener Alex Brunner Gostner (TB Racing Team) Zweiter. Mit seinem Sieg übernahm Gerstenkorn auch die Führung in der Gesamtwertung – entsprechend positiv war sein Resümee: „Wir haben uns über das gesamte Wochenende verbessert. Ich bin sehr zufrieden, mit dem Sieg habe ich die Führung in der Meisterschaft übernommen und möchte nach der Sommerpause in Wackersdorf wieder siegen.“

Meisterschaftsstand DJKM nach 4 von 10 Wertungsläufen:
1. Marc Gerstenkorn (107 Punkte)
2. Phil Colin Strenge (101 Punkte)
3. Cemil Bayyati (90 Punkte)
4. David Gorcica (89 Punkte)
5. Alex Brunner Gostner (61 Punkte)

Mini60 Series: Semir Velija siegt nach spannendem Finale

Die 21 Nachwuchspilot*innen der Mini60 Series by Chrono Karting sorgten wieder für viel Freude auf den Zuschauerrängen. Im Zeittraining trennten die ersten 16 Fahrer weniger als eine halbe Sekunde, entsprechend eng verliefen die Heats am Samstag. Emilio Bernd (TB Racing Team) ging als Führender in das Pre-Finale. In diesem formierte sich im Rennverlauf eine Zehnergruppe, welche sich um den Sieg duellierte – die Führung wechselte mehrmals während der 13 Rennrunden. Erst auf den letzten Metern stand Ami Kara Osman (Rodopi racing Academy) als Sieger fest.

Im entscheidenden Finale entwickelte sich an der Spitze ein Zweikampf zwischen Bernd und Semir Velija (Lanari Racing Team). Die Entscheidung fiel zwei Runden vor Ende: Nach einem Führungswechsel setzte Bernd zum Konter an, beide Berührten sich und der Bayer musste vorzeitig aufgeben. Danach witterte noch Luca van Leer seine Chance, schaffte es aber nicht mehr Velija von seiner Position zu verdrängen – der Youngster war im Ziel super happy: „Es ist unglaublich gewonnen zu haben. Im Rennen habe ich meine Chance genutzt und bis ins Ziel meine Führung verteidigt. Ein großer Dank an alle die mich unterstützen.“ Hinter den Beiden folgten Carlo Nees (Nees Racing), Kara Osman und Luca Treusch (Lanari Racing Team) in den Top-Fünf.

Road to Wackersdorf steht in den Startlöchern

Nach dem gelungenen Saisonstart mit den Rennen in Mülsen und Genk geht die DKM in eine kleine Sommerpause. Der nächste Lauf findet vom 25.-27. August im Pro Kart Raceland Wackersdorf statt. Das Team der DKM veranstaltet aber noch vorher das Road to Wackersdorf. Das Rennen findet vom 20.-23. Juli statt und bietet Fahrern und Teams eine perfekte Möglichkeit zur Vorbereitung auf die Kart-Weltmeisterschaft Anfang September. „Wir möchten mit dem Rennen eine gute Testplattform bieten. Darum schreiben wir auch alle drei Klassen KZ, KZ2 und KZ2 Masters aus. Gefahren wird nach FIA-Reglement, LeCont Reifen und Einheitsbenzin von P1 fuels“, erklärt Koordinator Stefan Wagner.
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