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VLN
26.10.2022

NLS auf dem Weg in die Krise – ILN zeigt Probleme auf

Sinkende Starterzahlen, steigende Kosten, Unzufriedenheit unter den Teilnehmern: Der Endurance-Sport auf der Nürburgring-Nordschleife steuert einer schweren Krise entgegen und blickt in eine ungewisse Zukunft – dies ist seit längerer Zeit die große Sorge der Interessengemeinschaft Langstrecke Nürburgring e.V. (ILN). Aus diesem Grunde hat sich der Vereinsvorstand zu einem Workshop in der Eifel getroffen, um in Arbeitsgruppen die gravierendsten Probleme der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) zu definieren und Lösungsansätze zu erarbeiten. Das Ergebnis des Workshops wird die ILN im Rahmen des Saisonfinales der NLS am ersten November-Wochenende den Organisatoren übergeben.
 
„Die aktuelle Situation ist wirklich ernst und das Resultat vieler Faktoren. Wir müssen jetzt mit vereinten Kräften daran arbeiten, die NLS am Leben zu halten, sonst hat sie schon bald keine Zukunft mehr“, unterstreicht Martin Rosorius, der Vorsitzende der ILN. „Unser aller Herz hängt an spannendem und bezahlbarem Motorsport auf der Nordschleife. Für einige unserer Mitglieder liefert er die Grundlage ihres Geschäftsmodells. Wie bereits in der Vergangenheit stellen wir dem Veranstalter unsere gesammelte Kompetenz zur Verfügung, um gemeinsam und kooperativ Wege aus der Krise zu finden. Dabei wollen wir die DNA der Nürburgring Langstrecken-Serie unbedingt erhalten und zum Teil wieder herstellen.“
 
Die ILN versteht sich als Sprachrohr der Teams und Teilnehmer aus der NLS, der Rundstrecken Challenge Nürburgring (RCN) und des 24-Stunden-Rennens auf dem Traditionskurs. Dem Verein gehören Akteure aus praktisch allen Bereichen des Nordschleifen-Sports an, von der Privatmannschaft aus dem Amateurbereich über Motorsport-Dienstleister mit vielen Rennfahrzeugen bis hin zu werksnahen Teams. Sie alle gehen oftmals auch in anderen internationalen Serien an den Start und bringen entsprechend umfassende Detailkenntnisse mit. Hinzu kommen die Arbeitsgruppen „Fahrer“ und „Sportwarte der Streckensicherung“. 
 
Im Rahmen des ILN-Workshops, der am 19. Oktober in Meuspath stattgefunden hat, bildeten sich drei Arbeitsgruppen: „Technik“, „Sport“ und „Teams & Kosten“. Die Ergebnisse werden aktuell zusammengetragen und zu einem Konzept zusammengefasst, um sie zunächst intern mit den Verantwortlichen der Veranstaltergemeinschaft Langstrecke Nürburgring (VLN) zu diskutieren. Die Kernthesen sollen danach auch einer breiteren Öffentlichkeit kommuniziert werden.
 
„Eine weitere Erhöhung des Nenngelds zum Beispiel darf es für die Saison 2023 nicht geben – das hat die ILN der VLN bereits mitgeteilt“, so Rosorius. „An oberster Stelle müssen nun Qualitätsverbesserungen und eine stärkere Kundenorientierung stehen. Wenn alle Beteiligten konstruktiv an einem Strang ziehen, glaube ich fest daran, dass wir auch in Zukunft attraktiven und sicheren Motorsport auf der schönsten Rennstrecke der Welt erleben werden.“
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