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Tourenwagen Allgemein
17.05.2022

PRTC-Premieren-Siege für Marco Bedrich in Oschersleben

Nach dem diesjährigen frühen Saisonauftakt Anfang März am Hockenheimring startete die Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) vom 13. bis 15. Mai 2022 in das dritte und vierte Saisonrennen auf Deutschlands nördlichster Rennstrecke, der Motorsportarena Oschersleben. Im Rahmen des Grand-Prix der Stadt Magdeburg wurde durch den Veranstalter MSC Stuttgart ein tolles Rahmenprogramm für die zahlreichen Motorsport-Fans geboten, die natürlich auch den Rennfahrern der PRTC die Daumen drückten.

Dabei stand die PRTC wieder ganz im Zeichen von ambitionierten Neueinsteigern, schnellen Quereinsteigern und talentierten Gentleman-Drivern, die für einen explosiven Mix mit Tourenwagen-Action pur sorgten.

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„Real cars, real racing – das ist das Motto unserer Rennserie. Wir bieten professionell organisierte Rennen mit ansprechenden Tourenwagen in vier Wertungsklassen zu bezahlbaren Kosten bei einer guten Vermarktung. Dieses Konzept kommt immer besser an und wir freuen uns über den großen Zuspruch. Nicht zuletzt liefern unsere Rennfahrer eine grandiose Show für die Zuschauer ab. Wir bieten Tourenwagen-Action pur“, gab Organisator Andreas Pfister zu Beginn des Rennwochenendes zu Protokoll.

Alle Rennfahrzeuge sind mit Einheitsreifen von TOYO TIRES, mit dem Semi-Slick Proxes R888R oder Slick Proxes RS1 ausgestattet, was in Verbindung mit dem Zentraleinsatz und „rotierendem System“ der CHEVROLET und CUPRA Rennfahrzeuge (Klasse 1 und 2) durch die Pfister-Racing GmbH für eine hohe Chancengleichheit zu bezahlbaren Kosten sorgt. Der Sieger der Pfister-Racing Tourenwagen-Challenge (PRTC) 2022 der Klasse 2 erhält eine kostenfreie Testfahrt im 350 PS starken TCR-Boliden.


Strahlender Sonnenschein mit besten „Bedrich-Bedingungen“

Nach den ersten freien Testsessions deutete sich im ersten Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung bereits an, dass Marco Bedrich (Cottbus) seine Lieblingsbedingungen wiedergefunden hatte. Der für seinen „runden“ Fahrstil bekannte Bedrich hatte sich bei kalten Witterungsverhältnissen doch deutlich schwer damit getan seine Speed auf die Rennstrecke zu bringen. Ganz anders jedoch bei hohen Streckentemperaturen: durch seinen Fahrstil nutzt er das Potential des Reifens optimal und sichert sich damit die Pole-Position für Rennen 1.

Die erste Startreihe komplettierte mit dem 19-jährigen Simon de Mori (AT) ein starker Youngster vor Tim Schestag (Walldorf) und David Stein (Usingen), welcher auch eine aufsteigende Form zeigen konnte.

Nun erwarteten die Fans bereits mit Spannung die Freigabe des ersten Rennens, welches diesmal mit einem stehenden „Grand Prix Start“ begonnen wurde. Von der Pole aus gestartet, übernahm Bedrich klar die Führung und war in der Lage von Beginn an mit guten Rundenzeiten einen Zeitabstand zwischen sich und seine Verfolger zu legen. Dahinter jedoch gab es wieder tolle Tourenwagen-Duelle mit einem Zweikampf von PRTC-Dauersieger Tim Schestag und Simon de Mori zu sehen. Schestag griff dabei in die Trickkiste und konnte De Mori den zweiten Platz mit acht wertvollen Meisterschaftspunkten abjagen.

Auch der Rookie Martin Held (Berlin) nutzte seine Möglichkeiten um den CUPRA Ibiza V1 Cup Rennwagen Runde um Runde besser kennenzulernen. Clever setzte er sich in den Windschatten der CHEVROLET Cruze Eurocup Rennwagen und konnte so die richtige Rennlinie und Bremspunkte lernen.

Auf den weiteren Platzierungen konnte sich Dirk Ehlebracht (Oberursel) nach einem durchwachsenen Zeittraining wieder etwas besser in Szene setzen und den vierten Platz vor David Stein erreichen. Für ordentlich Action sorgte im Mittelfeld der Zweikampf von Stein und Thomas Eckert (Nürnberg) um den Einzug in die Top-Fünf. Eckert konnte in diesem Rennen zwar die schnellere Rundenzeit erzielen, war beim Angriffsversuch auf Stein jedoch etwas zu übermütig und musste die Rennstrecke kurzzeitig verlassen, was ihm wertvolle Sekunden kostete. Damit musste er sich schlussendlich mit Platz sechs begnügen. Die weiteren Wertungspunkte gingen mit Platz sieben an Claus Gramlich (Frankfurt) und natürlich Martin Held für seinen erneuten Erfolg in der Wertungsklasse 1. Bedrich feierte damit seinen ersten Tourenwagen-Sieg überhaupt und stieg natürlich dementsprechend glücklich auf das Podium vor Schestag und de Mori.

Nach einer kurzen Verschnaufpause für die Rennfahrer ging es daraufhin bereits am Sonntag erneut zur – Sache es standen das zweite Zeittraining sowie das zweite Rennen auf dem Programm.

Das zweite Zeittraining sorgte dabei für eine weitere Überraschung: In den letzten Minuten gelang es Simon de Mori, mit 1:55.684  Minuten eine Traumrunde in den Asphalt zu brennen, was ihn auf die Pole-Position vor Marco Bedrich und Tim Schestag katapultierte. Den vierten Startplatz erreichte David Stein vor Thomas Eckert, Dirk Ehlebracht und Martin Held sowie Claus Gramlich. Nun waren alle Vorbereitungen bereits auf das zweite Rennen gerichtet, welches am Sonntagnachmittag stattfinden sollte.


Vierkampf im zweiten Rennen sieht Bedrich erneut als Sieger hervorgehen

Erfahrungsgemäß war im zweiten Rennen noch ein höheres Risiko der Rennfahrer zu erwarten, stellte dies doch das Finale des Rennwochenendes dar. Von Startplatz 1 aus reagierte De Mori zunächst gut auf das Erlöschen der Startampeln und verteidigte die Führung vor Bedrich und Tim Schestag. Dahinter gelang es David Stein, seine Speed weiter zu verbessern und den Kontakt zum Führungstrio herzustellen. Damit boten die vier Rennfahrer einen herausragenden Kampf um die besten Plätze mit regelmäßigen Positionswechseln. Dahinter erreichte Dirk Ehlebracht den fünften Rang vor einem starken Martin Held, der eine super Speed in seinem CUPRA Ibiza Rennwagen gefunden hatte.

Doch alle Augen waren natürlich auf den Kampf um den Sieg gerichtet. De Mori behielt zunächst den Sieg vor Augen, musste aber immer öfter von der Ideallinie abweichen, um seine Führung gegen Marco Bedrich mit einer Kampflinie zu verteidigen. Bei einem Überrundungsmanöver gelang es Bedrich, sich mit einer cleveren Aktion die Führung zu sichern und diese bis zum Rennende nicht mehr abzugeben. Das Podium verteidigte Tim Schestag vor David Stein, der nur denkbar knapp an seinem ersten Pokal vorbeischrammte.

Damit steuert die PRTC bereits auf ihr Saisonhighlight am Salzburgring (AT) zu: Vom 17. bis 19. Juni 2022 startet die Rennserie im Rahmen des „XLR8-Rennwochenendes“ mit Live-Stream und weiteren Highlights am Rennwochenende. Packende Motorsport-Action ist dabei garantiert – es haben sich bereits 17 PRTC-Rennfahrer in drei Wertungsklassen angekündigt.
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