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Tourenwagen Allgemein
18.06.2022

Christian Danner genoss jede Minute seiner Siegesfahrt bei den TWL

Bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius ging es Samstag beim ersten Rennen der Tourenwagen-Legenden (TWL) im Rahmen des ADAC Racing Weekend in Salzburg auch auf der malerisch schön gelegenen Strecke heiß her. Christian Danner flog nach einer rasanten Solofahrt im AMG Mercedes C-Klasse von 1996 als Erster über den Zielstrich. Dahinter lieferten sich Tim De Vos im Nissan Skyline R32 GT-R und Kurt Thiim im Mercedes 190 E 2.5-16 EVO I bis zum Schluss ein hitziges Duell um die weiteren Podestplätze. 
 
„Schön war es. Ich habe Freude am Rennsport, und deswegen bin ich hierhergekommen. Das Auto ist toll, das der Thorsten Stadler mir zur Verfügung gestellt hat. Ich habe jede Minute genossen, von der ersten bis zur letzten“, sagte der Ex-Formel-1-Fahrer und TV-Moderator Danner, der bereits im vergangenen Jahr auf dem Norisring ein Rennen bei den TWL bestritten hatte.
 
Aus Startreihe zwei losfahrend, schoss Danner auf der linken Seite sogleich wie von einem Katapult abgefeuert an die Spitze. Er baute seinen Vorsprung auf die Verfolger kontinuierlich aus. Bis sich Lutz Peper mit seinem BMW M3 E30 DTM zur Hälfte der Renndistanz ins Kiesbett drehte. Das anschließende Safetycar schob das Feld wieder näher zusammen. Danner blieb dennoch dominant.
 
Dahinter schenkten sich de Vos und Thiim keinen Zentimeter Asphalt. Der Däne war mal nah dran am Nissan Skyline, dann wieder fern. Er gab nie auf, aber er kam nicht am sich tapfer wehrenden Belgier vorbei, der am Ende rund eine Sekunde Vorsprung hatte. „Das war ein tolles Rennen, ich glaube, Kurt war eigentlich schneller, aber ich habe ihn nicht vorbei gelassen. Ich habe ständig in den Rückspiegel geschaut, wo er sich gerade aufhält“, sagte Tim de Vos. Kurt Thiim nahm es verschmitzt und verschwitzt zugleich mit Humor: „Ich hatte viel Spaß im Auto. In den langsamen Strecken-Abschnitten konnte ich immer wieder an ihn ranfahren, in den schnellen Passagen hat er seinen Vorsprung wieder ausgebaut. Tim und ich haben das ganze Rennen über miteinander gekämpft. Dieser Wettbewerb untereinander, das finde ich toll am Motorsport.“ Die Top Five komplettierten Marvin Schaid und Ekkehard Ludewigs, die in Österreich ebenfalls beide in einem Mercedes 190 E 2.5-16 EVO I unterwegs waren. 

Anton Werner lässt bei den Classic den Asphalt brennen

Den Aufgalopp zu einem weiteren legendären Rennwochenende machte am Samstagvormittag im Rahmen des ADAC Racing Weekend Salzburgring die Tourenwagen Classic. Und die Ex-Cup-Porsche sorgten an diesem Tag ordentlich für Furore. Vor allem der spätere Sieger Anton Werner ließ mit seinem 996 aus dem Jahr 2003 den Asphalt brennen. Da blieb Debütant Heinz Weissenbacher nur der ehrenvolle zweite Platz. Der Österreicher hatte im Ziel mit dem 997 von 2007 8,8 Sekunden Rückstand. Der dritte Platz war in diesem Teilnehmerfeld mit ehemaligen Cup- und GT-Fahrzeugen und Gruppe H von 1970-2008 namhaft besetzt. Der ehemalige DTM-Pilot Altfrid Heger, der einen Porsche 911 GT3 Cup aus dem Jahr 2001 lenkte, landete ebenfalls auf dem Podest. 
 
„Es war ein sehr interessantes Rennen, zudem noch mit einer so prominenten Besetzung als Teammitglied. Von Altfried kann ich als alter Hase noch viel lernen. Wir haben abseits der Strecke viel diskutiert und gefachsimpelt. Das Ganze war spannend und aufregend“, sagte Anton Werner. Der 64 Jahre alte Essener Heger gab das Kompliment zurück: „Ich wurde hier sehr herzlich empfangen und aufgenommen. Anton Werner hat mir ein super Auto zur Verfügung gestellt. Das war exakt so, wie ich es früher gefahren bin. Mit Platz drei bin ich zufrieden und happy. Ich freue mich auf das nächste Mal.“ 
 
Der Zweitplatzierte Heinz Weissenbacher analysierte unterdessen kurz und knackig: „Das Wetter war schön, die Konkurrenz war super, die Veranstaltung war traumhaft.“ Dabei hätte beinahe ein Opel Omega allen die Show gestohlen. Roland Luger setzte in der Anfangsphase der Porsche-Phalanx mächtig zu, bis er sein Fahrzeug in der Boxengasse mit einem technischen Defekt abstellen musste. 
 
Hinter den drei Bestplatzierten lieferten sich Gerbert Luttikhuis und Marcel Wüst bei sommerlichen Temperaturen in ihren Mercedes 190 E 2.5-16 EVO ein feuriges Duell. Auf der Start- und Zielgeraden war der Niederländer der schnellere Pilot auf der Gegenkurve konterte Wüst regelmäßig. Am Ende hatte Luttikhuis die Motorhaube vorn, Gesamtrang vier war gleichbedeutend mit dem Sieg in der Klasse H1.   
 
Bereits morgen geht es weiter mit legendärem Motorsport: Sowohl das Rennen der Tourenwagen Classic als auch der Tourenwagen Legenden wird per Livestream auf www.adac-motorsport.de übertragen. Die TCW startet um 10:40 Uhr, die TWL folgt um 15:15 Uhr.
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