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Kartsport Allgemein
29.06.2022

SKM gibt Vollgas zwischen den Seen

Die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft geht in die dritte Runde. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich für dieses Wochenende für die Rennen im italienischen 7 Laghi eingeschrieben.

Nach den abwechslungsreichen Rennen in Franciacorta (I) und Mirecourt (F) macht die autobau Schweizer Kart-Meisterschaft am Wochenende Halt auf der Kartpiste 7 Laghi in Castelletto di Branduzzo bei Pavia. 80 Fahrer und Fahrerinnen haben sich eingeschrieben. Das größte Feld bietet die Kategorie Super Mini mit 25 Teilnehmer und Teilnehmerinnen.

Geht es nach dem bisherigen Saisonverlauf, ist die Favoritenrolle bei den Super Minisklar verteilt. Spirit-Fahrer Dan Allemann hat von den sechs bisherigen Rennen deren fünf gewonnen. Nur einmal, im zweiten Vorlauf in Mirecourt, stand ihm Dario Palazzolo vor der Sonne. Allemanns Vorsprung auf den Zweitplatzierten Orlando Rovelli beträgt vor „Halbzeit” der Kart-SM bereits 39 Punkte. Der Drittplatzierte Arnaud Voutat, der beim Auftakt in Franciacorta eine starke Leistung bot, liegt bereits 57 Zähler hinter Allemann. An die Meisterschaft denkt der 10-jährige Aargauer aber nicht. „Das ist noch zu früh”, meint der Sohn von Teambesitzer Ken Allemann. „Ich nehme ein Rennen nach dem anderen und versuche mein Bestes zu geben.” Das will auch der eingangs erwähnte Palazzolo, dessen bisherige SM-Saison noch nicht nach Wunsch verlaufen ist. Der gegenwärtig Siebtplatzierte hofft dementsprechend auf ein reibungsloses Wochenende. Nur ein Platz vor Palazzolo liegt Matt Corbi. Auch er ist ein heisser Kandidat auf den Sieg. 2021 war er in 7 Laghi, der Super-Mini-Pilot mit der zweitbesten Punkteausbeute.

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Spannung ist auch bei den OK Junioren angesagt. Wenn die Rennen an der Spitze ähnlich unterhaltsam sind wie in Mirecourt, dürfen sich die Zuschauer freuen. Denn zwischen der Gesamtleaderin Chiara Bättig (12) und Verfolger Elia Epifanio (13) tobt ein herrlich erfrischender Zweikampf, zweier Piloten, die nicht nur am selben Tag Geburtstag haben (21. März), sondern beim letzten Rennen in Mirecourt auch gleich viele Zähler (67) sammelten. Hinter diesem Duo lauern Kevin Rabin, Tim Ziegler und Hector Gerling. Jeder aus diesem Trio ist in diesem Jahr schon mindestens einmal auf dem Podium gestanden. Fürs oberste Treppchen hat es bisher noch nicht gereicht.

Die X30 Challenge Switzerland ist die Kategorie mit der bis dato klarsten Ausgangslage. Dort führt Kilian Streit nach zwei Rennwochenenden mit 51 Punkten Vorsprung auf den Solothurner Michael Sauter, der parallel zur Kart-SM in der deutschen Formel 4 fährt. Sauter war Streit beim Auftakt in Franciacorta ebenbürtig. Zuletzt in Mirecourt konnte dem schnellen Berner niemand das Wasser reichen. Streit verbuchte einen „Grand Slam” (Pole-Position, schnellste Rennrunde, drei Rennsiege) und kassierte dafür die Maximalpunktzahl von 75 Zählern. Hinter Streit und Sauter haben sich Nicolaj Sabo, Alessio Strollo und Kilian Boss auf den Plätzen 3 bis 5 eingerichtet. Insgesamt stehen in 7 Laghi 19 Fahrer und Fahrerinnen in der mit einheitlichen Motoren ausgerüsteten X30 am Start.

So richtig spannend ist in diesem Jahr die Kategorie OK Senior. Hier hat sich von den bisherigen Fahrern keiner so richtig absetzen können. Der Führende Lyon Mathur macht mit bisher vier Laufsiegen zwar einen dominierenden Eindruck, doch Jérôme Huber (13 Punkte zurück), Patrick Näscher (22) und Pascal von Allmen (23) sind dem Sarmenstorfer dicht auf den Fersen. Und dann ist da noch Savio Moccia. Dem fünfmaligen Schweizer Meister, der auf diese Saison von den X30ern zu den Senioren gewechselt ist, wurde in Mirecourt der Sieg im Finale aberkannt. „Auch sonst lief es für mich bisher nicht nach Plan”, sagt Moccia. „Ich hoffe, das Blatt wendet sich in 7 Laghi.”

Eng zusammen liegen auch die bisher schnellsten KZ2-Fahrer Sebastian Kraft (127 Punkte) und Ethan Frigomosca (121). Kraft hat nach Siegen die Nase mit 4:2 vorne. Auch erwischte er zuletzt in Mirecourt (wie Kilian Streit) ein perfektes Wochenende. Doch ausruhen darf sich der Berner auf keinen Fall. Sein Verfolger aus dem Tessin kann mit einer etwas besseren Punkteausbeute bei seinem „Heimrennen” in 7 Laghi bereits wieder an Kraft vorbeiziehen. Hinter dem Spitzenduo liegen Evan Vantaggiato, Kevin Wälti und Michel Liechti auf den Plätzen 3 bis 5. Auch hier ist klar: Wer in 7 Laghi von ganz oben jubeln möchte, muss zuerst an Kraft und Frigomosca vorbeikommen. Nicht dabei ist der amtierende Meister Nicolas Rohrbasser. Der Schaltkart-Routinier ist am 19. Juni Vater einer Tochter geworden. Wir gratulieren und wünschen Nico und seiner Partnerin Kimberley alles Gute!

Zur Strecke: Die Kartpiste in Castelletto di Branduzzo bei Pavia ist den meisten Fahrern bestens bekannt. Der oft auch als Teststrecke genutzte 1256 Meter lange Rundkurs südlich von Mailand ist unter den Fahrern sehr beliebt. Die Strecke ist schnell, abwechslungsreich, bietet zahlreiche Überholmöglichkeiten und ist vor allem im Infield technisch anspruchsvoll.
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