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FIA Formel E
07.04.2022

Porsche will in Rom an starke Leistung vom Doppelsieg in Mexiko anknüpfen

Der erste Sieg war ein Meilenstein für Porsche in der Formel E. Nach dem Doppelerfolg in Mexiko macht sich das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team jetzt hochmotiviert und mit großen Erwartungen auf den Weg nach Rom. In der Ewigen Stadt werden am 9. und 10. April die Saisonrennen vier und fünf der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft ausgetragen. Mit dem Porsche 99X Electric wollen Pascal Wehrlein (DE/#94) und André Lotterer (DE/#36) auf dem 3,380 Kilometer langen Circuito Cittadino dell'EUR zusammen mit dem Team an ihre starken Leistungen von Mexiko anknüpfen.

In der Gesamtwertung der ABB FIA Formel-E-Weltmeisterschaft liegt Porsche vor den Rennen in Rom als Dritter aussichtsreich im Titelrennen. Ebenfalls Dritter ist in der Fahrerwertung Mexiko-Sieger Pascal Wehrlein, der auch die Pole-Position holte. André Lotterer folgt punktgleich als Vierter. „Wenn wir bis zum Ende um die Weltmeisterschaft kämpfen wollen“, sagt Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E, „müssen wir auf allen Rennstrecken konkurrenzfähig sein. Das ist unser Ziel.“


Fragen und Antworten zum Rome E-Prix


Florian Modlinger, Gesamtprojektleiter Formel E


Mit welchen Erwartungen und mit welchem Gefühl trittst du und deine Mannschaft nach dem Mexiko-Erfolg in Rom an?
„Die Erwartungen und Ziele haben sich nicht geändert. Wir wollen um Siege und Podiumsplätze kämpfen. Natürlich war der Doppelsieg in Mexiko ein sensationelles Ergebnis, doch die Herausforderungen in der Formel E und die Konkurrenz sind groß. Somit versuchen wir, Rennen für Rennen unsere Stärken zu konservieren und an unseren Schwächen zu arbeiten. Mit unserem Paket aus Team, Fahrern und Fahrzeug sehe ich im Moment keinen Grund, warum wir nicht auch in Rom konkurrenzfähig sein sollten.“

Wie hat das Team mit dem Hochgefühl des Mexiko-Erfolgs die Pause vor Rom überbrückt?
„Das Team hat die etwas längere Pause genutzt, um Energie zu tanken für die fünf Europa-Rennen, die innerhalb von fünf Wochen in Rom, Monaco und Berlin stattfinden. Zudem arbeiten wir bereits an der Vorbereitung der Tests für die Saison 9 mit den neuen Autos der Gen3. Ich denke, das ganze Team konnte das in Mexiko Erreichte noch einmal in aller Ruhe Revue passieren lassen und kann nun voller Selbstbewusstsein nach Rom reisen.“

Wie willst du die gute Ausgangsposition im Titelrennen weiter verbessern?
„Mit konstant guten Leistungen und der Minimierung von Fehlern werden wir versuchen, den Abstand zur Spitze in den kommenden Rennen sukzessive zu reduzieren.“


Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#94)


Mit welchem Gefühl blickst du auf deinen Sieg in Mexiko zurück und wie sehr freust du dich auf das erste Rennen nach der langen Pause?
„Das waren wirklich aufregende Tage in Mexiko. Ein fantastisches Wochenende mit der Pole, meinem ersten Sieg für Porsche und dem ersten Erfolg von Porsche in der Formel E. Jetzt wollen wir natürlich weitere Rennen gewinnen. Ich habe das Gefühl, dass wir unser Auto immer besser verstehen und genau wissen, was wir machen müssen, um ganz nach vorne fahren zu können. Und natürlich juckt es mir in den Fingern nach der langen Pause, vor allem weil wir in Rom schon im vergangenen Jahr gut unterwegs waren und ich mein erstes Podium mit Porsche geholt habe. Wir werden alles tun, um auf dieser tollen Strecke da weiterzumachen, wo wir in Mexiko aufgehört haben.“ 

In Rom werden zwei Rennen gefahren. Ist dir so eine Doppelveranstaltung lieber und wie siehst du die Situation im Titelrennen?
„Auf jeden Fall. Je länger ich im Auto sitzen kann, desto besser. Wir reisen mit einem guten Gefühl nach Rom, auch wenn uns dort nichts geschenkt wird, nur weil wir in Mexiko gewonnen haben. Doch das ganze Team ist hochmotiviert und unser klares Ziel ist es, um den Sieg zu fahren – in Rom und auch bei allen anderen Rennen in dieser Saison. In der Weltmeisterschaft sind wir derzeit Dritter, haben nicht viel Rückstand auf die Spitze. Um unsere Titelchancen zu wahren, müssen wir konstant vorne mitfahren und in jedem Rennen so viele Punkte wie möglich holen, auch wenn es nicht immer für einen Sieg reicht.“


André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36)


Bei deinem zweiten Platz in Mexiko hast du einen tollen Teamspirit gezeigt. Wie sehr hast du dich über den Porsche-Erfolg gefreut? 
„Über den Doppelsieg von Porsche habe ich mich natürlich sehr gefreut. Ich war von Anfang an in das Projekt involviert und habe wie alle Beteiligten sehr viel Zeit und Energie investiert, um Erfolg zu haben. Natürlich hätte ich in Mexiko lieber selbst gewonnen. Das Potential war da, und ich war mit meiner Leistung auch sehr zufrieden. Doch wir haben uns dafür entschieden, als Team zu arbeiten, und das war sicherlich richtig. Das Problem für mich lag im Qualifying, wo es nicht optimal lief und ich deshalb hinter Pascal startete. Das Rennen haben wir dann als Team gewonnen, ohne zu kämpfen und ohne Energie zu verschwenden. Ich bin Profi und fahre in erster Linie für Porsche. Im nächsten Qualifying muss ich es einfach besser machen.“

Was erwartest du in Rom?
„Ich gehe mit einem guten Gefühl an den Start, weil wir auf dieser Strecke schon im vergangenen Jahr schnell waren. Diese Stadt hat ein tolles Flair. In dieser antiken Kulisse zu fahren, ist ein großes Privileg für die Formel E und für mich einer der Höhepunkte der Saison. Nach dem Erfolg in Mexiko sind wir natürlich hochmotiviert. Wir sehen, dass wir von Rennen zu Rennen noch besser werden, und diese konstante Weiterentwicklung ist genau das, was wir brauchen, um weitere Siege einfahren zu können. In Rom erwarte ich ein gutes Ergebnis. Eine Top-Drei-Platzierung wäre auf jeden Fall gut für unsere Position in der Weltmeisterschaft.“ 


Die Strecke

Die 3,380 Kilometer lange Strecke im Stadtbezirk Esposizione Universale di Roma ist die zweitlängste in der Geschichte der Formel E. Nur in Peking war 2014 und 2015 eine Runde noch etwas länger. Insgesamt weist der Kurs, der um den Obelisco di Marconi und hinter dem ikonischen Colosseo Quadrato verläuft, 19 Kurven auf. „Das ist ein typischer Stadtkurs ohne Auslaufzonen und eine meiner Lieblingsstrecken in der Formel E“, sagt Pascal Wehrlein. „Es geht sehr viel auf und ab. Dazu kommen schnelle Passagen, langsame 90-Grad-Kurven und eine enge Schikane. Das alles ist sehr anspruchsvoll und eine echte Herausforderung, in einer fantastischen Stadt und mit tollen Fans.“
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