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DTM
01.05.2022

Wichtige Punkte für WINWARD in der DTM

Das Mercedes-AMG Team WINWARD Racing hat auch im Sonntagsrennen der DTM auf dem Algarve Circuit bei Portimão einen starken Eindruck hinterlassen. Als Fünftplatzierter war Titelverteidiger Maximilian Götz (36, Uffenheim) bester Vertreter von Mercedes-AMG. Mit einer bärenstarken Fahrt arbeitete sich David Schumacher (20, Salzburg/A) bis auf den 15. Rang nach vorne. Dagegen hatte Lucas Auer (27, Kufstein/A) großes Pech. An vierter Stelle liegend warf den Vortagessieger ein Problem beim Pflichtboxenstopp weit zurück.

Mit einem Raketenstart aus der fünften Startreihe schob Maximilian Götz seinen im BWT-Design rennenden Mercedes-AMG GT3 direkt hinter Kollege Lucas Auer, der auf Startplatz 4 im Qualifying bester Vertreter der Marke mit dem Stern gewesen war und trotz des hohen Gewichts seines Boliden (reglementbedingt war er nach seinem Sieg am Samstag mit einem Zusatzballast von 25 Kilogramm belegt worden) sofort eine gute Rennpace an den Tag legte.

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Ein Problem an einem Schlagschrauber beim Pflichtboxenstopp am Ende von Runde 6 bremste den Tatendrang des Österreichers jäh ein. Aus Sicherheitsgründen rief der WWR-Kommandostand Auer nochmals an die Box. Dadurch fiel der Knaus-Renner bis ans Ende des Feldes zurück. Mehr als der 22. Schlussrang war so nicht mehr drin. „Trotz des Zusatzgewichts wäre heute wieder ein Top-Ergebnis möglich gewesen. Natürlich kann so etwas im Motorsport vorkommen, aber ich bin dennoch extrem enttäuscht“, haderte Auer.

Champion Götz biss sich unterdessen in der Spitzengruppe fest. Am Ende wurde die gute Mannschaftsleistung mit dem fünften Rang belohnt. „Wir haben uns gegenüber gestern deutlich gesteigert“, lobte der Franke. „Das Qualifying lief viel besser, mir ist wieder ein Superstart gelungen, und die Jungs haben einen perfekten Boxenstopp hingezaubert. Die Pace war prima, auch wenn ich den BMW letztlich nicht halten konnte. Mit P5 haben wir wichtige Punkte geholt, darauf lässt sich aufbauen.“

Eine großartige Leistung lieferte auch David Schumacher ab. Nach einem nicht optimal verlaufenen Qualifying nur aus der 12. Startreihe losgefahren, glänzte der 20-jährige DTM-Rookie mit gutem Speed und mehreren erfolgreichen Zweikämpfen. Ein später Boxenstopp am Ende der 18. Runde verhalf ihm nicht nur zu seinen ersten Führungsrunden in der DTM, sondern war auch einer tollen Rennperformance zuträglich. So war der Sohn des sechsmaligen Formel-1-GP-Siegers Ralf Schumacher phasenweise der schnellste Mann im Feld und drehte in seinem Ravenol/Schaeffler-Paravan-Boliden die fünftschnellste Rennrunde im Feld der 29 top-besetzten Supersportwagen.

„Das Auto war super“, strahlte Schumacher. „Nachdem wir im Qualifying einen ärgerlichen Fehler gemacht hatten, haben wir von Anfang an einen späten Boxenstopp geplant, in der Hoffnung, im richtigen Moment eine Safety-Car-Phase zu erwischen, um dann mit frischeren Reifen attackieren zu können. Das Safety Car kam zwar nicht, aber dennoch war ich richtig flott unterwegs und hatte tolle Zweikämpfe. Das hat richtig Spaß gemacht. Hatte ich schon erwähnt, wie heiß es in diesen Autos wird …?“

WWR-Teamchef Christian Hohenadel kommentierte das Rennen mit gemischten Gefühlen: „Wir haben auch heute bewiesen, dass wir als Team in diesem Klassefeld voll konkurrenzfähig sind. Max hat es mit einer großartigen Fahrt bewiesen. Auch David hat uns heute wieder viel Freude gemacht, er zeigt eine eindrucksvolle Entwicklungskurve. Für sein Pech beim Boxenstopp müssen wir uns bei Luggi entschuldigen, er wäre heute wieder ein Kandidat für einen Spitzenplatz gewesen. Insgesamt bin ich mit unserer Vorstellung hier beim Saisonauftakt sehr zufrieden. Aber in einigen Bereichen ist noch Luft nach oben, und wir werden nicht aufhören, stetig an uns zu arbeiten.“

In der Gesamtwertung liegen die WWR-Piloten Auer (26 Punkte) und Götz (10) nach dem DTM-Auftaktwochenende in Portugal auf den Positionen 3 und 9.

Die Wertungsläufe 3 und 4 der DTM 2022 gehen am 21./22. Mai auf dem Lausitzring über die Bühne. Wie im Vorjahr nutzt die DTM wiederum die spektakuläre Streckenvariante mit der mehr als 250 km/h schnellen Passage von Turn 1, der ersten Kurve des Triovals. An die Strecke bei Klettwitz hat das Mercedes-AMG Team WINWARD gute Erinnerungen. Im Vorjahr gewann Philip Ellis im WWR-Mercedes den ersten, der spätere Champion Max Götz den zweiten Lauf.
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