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DTM
23.05.2022

Mercedes-Team Mücke Motorsport mit über 250 km/h in Turn 1

Es sollte ein Heimspiel werden für das Team Mercedes-AMG Mücke Motorsport, zum zweiten DTM Wochenende und dem Deutschlandauftakt am Lausitzring südlich von Berlin, die gleich in drei Serien antraten. Am Samstag trennte das Berliner Team nur ein Platz von den ersehnten ersten Punkten der Saison 2022.

Der von Maximilian Buhk pilotierte Mercedes-AMG GT3 #18, der dank des digitalen Lenksystems Space Drive der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG ohne mechanische Verbindung zwischen Lenkeinheit und Lenkgetriebe auskommt, belegte am Samstag Platz elf. Am Sonntag war nach Runde 35 und einem ungewollten Abstecher in die Wiese kurz vor Ende des Rennens Schluss. Der Steer-by-Wire Technologieträger wurde auf Platz 22 gewertet. Besonders im Fokus bei Fahrer, Space Drive Entwicklern und dem Publikum stand der spektakuläre Kurs durch Turn 1, die erste Kurve des Lausitzring Triovals, die mit fast 250 km/h durchfahren wird. 

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Im Samstagrennen trennte den Mercedes-AMG GT3 und Maximilian Buhk am Ende nach 35 Runden auf dem 4,6 Kilometer langen Kurs am Lausitzring nur 1,5 Sekunden von den ersten Punkten der Saison. Nach schwachem Qualifying ging er mit acht zehntel Sekunden Rückstand im hochkarätigen Feld von Position 17 aus Startreihe neun ins Rennen. Im Rennverlauf konnte der 29-jährige Hamburger dank konstant schneller Rundenzeiten punkten und bei dem Boxenstopp weitere Positionen gutmachen. So arbeitete er sich auf Platz 11 vor. Mit einem besseren Startplatz wäre einiges mehr möglich gewesen. 

Nach dem verheißungsvollen Rennverlauf nahm sich das Team für den Sonntag viel vor und wurde bereits im Qualifying ausgebremst. Nach den ersten Runden auf Position 14 liegend, wurde Buhk auf seiner schnellen Runde vier Minuten vor Ende des Qualifyings durch die Red Flag - hervorgerufen durch ein brennendes Fahrzeug auf der Strecke - ausgebremst. Am Ende langte es nur für Startposition 21, mit sieben zehntel Rückstand zum Polesetter. Das Pech verfolgte das Team auch beim Start. In Turn 2 ging Maximilian Buhk der Platz aus, so dass ihm nur der Weg über den Rasen blieb, der ihn an das Ende des Feldes brachte. Von da aus startete er die Aufholjagd. Nach einem frühen Boxenstopp konnte Maximilian Buhk bei guter Pace erneut Positionen gut machen. Allerdings endete das Rennen nach einem erneuten Umweg über den Rasen in Turn 4 für Maximilian Buhk in der zweitletzten Runde wegen eines beschädigten Frontsplitters in der Box. 

Peter Mücke, Teamchef des Mercedes-AMG Team Mücke Motorsport: „Unser Heimspiel hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Beim Qualifying lief es nicht gut genug, im Rennen jedoch schon. Doch um hier punkten zu können, muss beides passen. Turn 1 ist auf jeden Fall eine Besonderheit. Solche Kurse sind wichtig für die Entwicklungsaufgabe, die wir hier haben. Das Thema Steer-by-Wire hat ein riesiges Entwicklungspotential für die zukünftige Digitalisierung der Fahrzeugindustrie. Man muss sagen, wir arbeiten an einem Stück Zeitgeschichte. Gerade jetzt im Bereich autonomes Fahren zu entwickeln, das ist ein ganz wichtiger Baustein und wir liefern mit unserer Arbeit die entsprechenden Daten. Wo kann man so etwas besser entwickeln als im Rennsport. Was hier läuft, läuft später auch auf der Straße.“ 

Maximilian Buhk, Fahrer des Mercedes-AMG GT3 #18: „Speziell beim Qualifying lief es nicht optimal. Wir hatten keine Pace und das rächt sich im Rennen. Am Samstag ging es noch auf Platz 11. Heute waren wir durch die rote Flagge etwas aus dem Rhythmus gekommen und dann war es leider auch nur Position 21. Im Turn 2 ist mir beim Start dann im Pulk etwas der Platz ausgegangen und ich musste einmal durch die Wiese und habe mich dann hinten eingereiht. Nach dem Stopp hatten wir eigentlich eine gute Pace und konnten ein paar Autos überholen. Der Turn 1 ist schon speziell, doch ich gehe mit der Space Drive Lenkung so daran, dass ich so schnell wie möglich da durchkomme. Ich denke es ist auch mit der normalen Lenkung nicht anders und ich würde es auch so reinlaufen lassen.“ 

Hubert Hügle, CTO der Schaeffler Paravan Technologie GmbH & Co. KG: „Die Herausforderung hier am Lausitzring ist nicht nur Turn 1, eine der anspruchsvollsten Kurven im DTM Kalender, sondern die Kombination aus dem langsamen Infield und dieser extrem schnellen Kurve. Dort die optimale Abstimmung zu finden und entsprechend performant zu sein, ist nicht nur eine Herausforderung für das gesamte Auto, für den Fahrer, sondern auch für die Lenkung. Wir fahren hier mit ca. 240 km/h und fast 2,5 G Querbeschleunigung durch die Kurve.“ 

In knapp vier Wochen finden die Wertungsläufe fünf und sechs der DTM 2022 statt, am 18. und 19. Juni auf dem Traditionskurs des Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola bei Bologna. 

 
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