Freitag, 1. November 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
24h Nürburgring
01.06.2022

Erfolgreicher Auftritt für Ford Mustang GT 5.0 von Mücke Motorsport Classic

Für den einen war es ein Heimspiel, für vier andere ein Familienausflug: Rennfahrer und Unternehmer Guido Momm aus Kelberg in der Eifel traf sich mit dem diesmal recht kompakten Einsatzteam von Mücke Motorsport Classic auf dem Nürburgring, um einen Renntourenwagen mit ganz besonderer Vergangenheit zu präsentieren. Den Ford Mustang GT 5.0 pilotierte einst der Berliner DTM-Privatier Gerd Ruch. Nach dem Besitzwechsel verblieb das 1989 neu aufgebaute US-Coupé in der Bundeshauptstadt. In Schönefeld-Rotberg im Süden Berlins erhielt der automobile Zeitzeuge eine umfassende Restaurierung, die im Oktober des vergangenen Jahres auf Nürnbergs Norisring ihren vorläufigen Abschluss fand. Nach überschaubarer Test- und Entwicklungsphase kommen der V8-Bolide und seine beiden Steuer-Leute immer besser in Fahrt. Und nicht nur Guido Momm dreht am Lenkrad, sondern auch Stefan Mücke – und das mit guten Erfolgen am vergangenen Wochenende.

„Unser Guido und der Mustang kommen immer besser in Fahrt!“ Mit diesen Worten zog Stefan Mücke, Rennen fahrender Teamchef bei Mücke Motorsport Classic, ein zufriedenes Fazit nach dem Auftritt im Rahmenprogramm des 50. 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring. Zwar war nicht auf der berühmt-berüchtigten Nordschleife gefahren worden, sondern auf dem 4.638 Meter langen Grand-Prix-Kurs. Auch war die Distanz der beiden Sprintrennen mit jeweils 60 Kilometern deutlich kürzer als die des Langstrecken-Klassikers, aber dennoch: Das Flair und das Publikum waren dasselbe. Zudem waren die klassischen Renntourenwagen im Historischen Fahrerlager in den seit 1927 gebräuchlichen Einzelgaragen untergebracht, was die Nähe zum Publikum besonders intensiv werden ließ. Die Fans konnten auf Tuchfühlung gehen, Fotos aufnehmen, ihre bevorzugten Fahrerpersönlichkeiten ansprechen.

Anzeige
Dazu gehören – nicht nur auf dem Eifelkurs – Peter und Stefan Mücke. Vater und Sohn reisten zusammen mit zwei weiteren Technikern an den Nürburgring, um den mitgebrachten Ford Mustang GT 5.o vor Ort zu betreuen. Der originale DTM-Bolide, der von 1989 bis 1994 mit dem Berliner Sanitär- und Heizungsbau-Unternehmer Gerd Ruch an den Start ging, trat am vergangenen Wochenende schon zum zweiten Mal während der laufenden Saison 2022 an. Die Piloten: Eigentümer Guido Momm aus dem nahen Kelberg in der Eifel und Stefan Mücke. Wie nach Vollrestaurierungen bei Rennsportwagen nicht unüblich, war nach der erneuten Inbetriebnahme die eine oder andere technische Kinderkrankheit zu bestehen. So war es zunächst auch auf dem Nürburgring. Nach anfänglichen Problemen musste sich Guido Momm, vom 16. Startplatz ausgehend, auf eine Aufholjagd einstellen.

Mit dem nötigen Biss und einem einwandfrei laufenden Renngerät ausgestattet, kam Guido Momm nach 16 Runden nicht nur auf dem guten neunten Gesamtrang ins Ziel, sondern auch an dritter Stelle innerhalb der Klassenwertung für Klasse-1-Fahrzeuge. Für den Unternehmer war diese Platzierung nicht nur sportlich wie emotional wichtig, sie hatte auch eine Relevanz für seinen Teamkollegen, denn: Stefan Mücke würde den zweiten Sprint am Samstagmorgen entsprechend der Platzierung am Vortag vom neunten Startplatz aus angehen. Er wusste: „Ich muss aus den engen Kurven heraus immer noch etwas zurückhaltender am Gas sein. Das Teller-Kegelrad hat sich insbesondere auf dem Norisring als eine Schwachstelle herausgestellt. Wir haben einerseits eine funktionierende Zwischenlösung gefunden, arbeiten aber noch an einer tatsächlichen Innovation auf diesem Gebiet. Bis diese im Auto verbaut sein wird, geht es leider noch nicht mit ganz vollem Drehmoment in die Beschleunigungsphasen.“

Er machte seine Sache trotz gebotener Zurückhaltung mehr als gut, kämpfte sich bis auf den dritten Rang nach vorne und bescherte seinem Team einen Podiumsplatz. „Das war für unsere diesmal recht kompakte Truppe ein mehr als gelungener Familienausflug – und da wir schon früh fertig gewesen sind mit unserem Fahrprogramm, ging es entsprechend frühzeitig zurück an unseren Teamsitz.“ In weniger als drei Wochen stehen DTM, DTM Trophy und der DRM Classic Cup im italienischen Imola im Rennkalender.