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VLN
04.05.2021

Team Giti Tire Motorsport by WS Racing stark aber wenig zählbare Ergebnisse

Beim dritten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie trat das Team Giti Tire Motorsport by WS Racing mit drei Fahrzeugen in der Klasse VT2 an. Während der Golf auf einem guten sechsten Klassenrang ins Ziel kam, boten die beiden BMW-Besatzungen zwar Leistungen auf Top-Niveau, konnten diese aber am Ende nicht in zählbare Ergebnisse umsetzen.

Es geht Schlag auf Schlag am Nürburgring. Für das Team Giti Tire Motorsport by WS Racing ist in dieser Phase der Saison an jedem Wochenende Renn-Action angesagt. Nach NLS 2 und dem RCN-Lauf in den vergangenen Wochen stand nun der dritte Wertungslauf der Nürburgring Langstrecken-Serie auf dem Programm, bevor nächstes Wochenende die Generalprobe für das 24h-Rennen in Form des Qualifikationsrennens ansteht. Die Mannschaft um Thorsten Willems meldete für NLS 3 drei Fahrzeuge in der zahlenmäßig stark besetzten seriennahen Klasse VT2.


Mit Konstanz zum guten Ergebnis

Ein beeindruckendes Rennen lieferte der VW Golf 7 Clubsport mit der Startnummer 490 und den Fahrern Axel Jahn, Sean Fuster und Sven Friesecke. Wie fast schon gewohnt hielt sich die Besatzung von Anfang an aus allen Scharmützeln heraus und legte ein absolut konstantes und fehlerfreies Rennen auf den Asphalt. Dabei gelang es den Piloten, trotz des Performance-Nachteils des VW Golfs mit Zuverlässigkeit und Konstanz im starken Feld immer weiter nach vorn zu fahren, sodass am Ende ein wohlverdienter und gefeierter sechster Rang in der Klasse VT2 zu Buche stand. In den letzten Runden musste sich Schlussfahrer Sean Fuster harter Attacken auf seine Position erwehren. Der Schweizer, der erst sein zweites NLS-Rennen bestritt, konterte diese souverän und hielt dem enormen Druck stand. „Das war ein top Rennen für uns. Das Team managte alles super. Ich konnte viele packende Zweikämpfe bestreiten und mich stetig steigern“, zeigte sich der junge Pilot zufrieden.


Top-Leistung am Ende unbelohnt

Ganz anders verlief das Rennen der Piloten Tobias Wolf, Nicolaj Kandborg und Niklas Kry im BMW F30 mit der Startnummer 491. Startfahrer Tobias Wolf zeigte eine extrem starke Performance und konnte sich mit einer Fabel-Rundenzeit von 9,34 min auf den vierten Platz nach vorn schieben. In der Folge lieferte er sich harte Zweikämpfe mit der Konkurrenz und überzeugte dabei mit sehr schnellen Rundenzeiten. Hier machte sich die Entwicklungsarbeit zusammen mit dem Team von Giti Tire Motorsport bemerkbar, denn der Rennreifen Giti Compete GTR1 performt mittlerweile auf Top-Niveau auf der Nordschleife. Im mittleren Stint legte auch Nicolaj Kandborg eine blitzsaubere Leistung an den Tag und übergab das Fahrzeug in aussichtsreicher Position liegend an Schlussfahrer Niklas Kry. Auch Kry hielt sich lange im Vorderfeld, sodass sogar ein möglicher Podiumsplatz in Reichweite lag. Leider unterlief dem Team bei der Berechnung der Kraftstoffmenge ein folgenschwerer Fehler, sodass der BMW wegen Spritmangel auf der Döttinger Höhe liegen blieb. Zwar gelang es der Mannschaft, das Auto wieder ins Rennen zu bekommen, aber der Zeitverlust durch die Bergung war enorm, sodass am Ende nur der enttäuschende Rang 11 zu Buche stand.


Pech schon am Beginn und Unfall am Schluss

Noch zwei Ränge weiter hinten rangierte der BMW mit den Piloten Ulrich Schmidt, Andrei Sidorenko und Nils Steinberg. Schon früh im Rennen musste ein Schaden an der Spurstange repariert werden, was das Team weit zurückwarf und Startfahrer Schmidt daran hinderte, in seinen Rhythmus zu kommen. Teamkollege Nils Steinberg versuchte in der Folge, den Rückstand mit schnellen Runden zu verkürzen und überzeugte mit einer soliden Leistung. Am Ende hatte der dritte Fahrer Andrei Sidorenko wiederum Pech, als er von einem überrundenden Fahrzeug abgedrängt wurde und mehrfach in die Leitplanken einschlug. Trotz der starken Schäden konnte Sidorenko den waidwunden BMW noch ins Ziel retten, wo allerdings nicht mehr als Klassenrang 13 notiert werden konnte.


Große Fortschritte bei der Entwicklung

Das Projekt „Girls Only - Ready to rock the Green Hell“ mit dem Audi R8 LMS GT4 war am Samstag wegen einer Terminüberschneidung der Fahrerin Carrie Schreiner nicht am Start. Nicht desto trotz testete die Mannschaft am Freitag intensiv. Pilotin Célia Martin konnte wertvolle Entwicklungsarbeit am Setup leisten und die Performance des Autos weiter steigern. Auch die Arbeit mit den Giti-Rennreifen wurde nochmals intensiviert und im Hinblick auf das große Saisonhighlight 24h-Rennen gute Fortschritte erzielt. Die bei diesem Höhepunkt eingeplanten Fahrerinnen Pippa Mann und Christina Nielsen absolvierten am Samstag im Rennen ihre für die Nordschleifen-Permitt nötigen Rennrunden in einem anderen Team.

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Teamchef Thorsten Willems zieht eine gemischte Bilanz: „Alles in allem war es ein gutes Wochenende, auch wenn es die Ergebnisse nicht unbedingt wiederspiegeln. Wir haben im Hinblick auf das 24h-Rennen weitere wertvolle Erkenntnisse sammeln können. Vor allem die Entwicklung des Rennreifens Giti Compete GTR1 ist beeindruckend, weil der Reifen mittlerweile auf absolutem Top-Niveau performt. Hier gilt auch ein großer Dank an Giti Tire Motorsport, die uns vor Ort stets bestens betreuen und unterstützen. Sehr leid tut es mir für die Besatzung der #491, die durch unseren Rechenfehler um ein Top-Resultat gebracht wurden. Trotzdem sind wir sehr zufrieden mit der Performance der Autos und blicken nun nach vorn zum 24h-Qualirennen, wo wir an diese Leistungen anschließen möchten.“


Generalprobe voraus

Bereits am kommenden Wochenende steigt die große Generalprobe auf dem Nürburgring. Beim 24h-Qualirennen tritt die Mannschaft Giti Tire Motorsport by WS Racing mit drei Boliden an. Speerspitze wird der „Girls Only“ Audi R8 LMS GT4 sein, der erstmals in voller Besetzung mit den Pilotinnen Carrie Schreiner, Célia Martin, Pippa Mann und Christina Nielsen am Start sein wird. Daneben setzt WS Racing auf einen BMW und den VW Golf GTI in der Klasse VT2. Die Fahrercrew des BMW wurde für dieses Rennen neu zusammengestellt. Mit Tobias Wolf, Niklas Kry, Nicolaj Kandborg und Nils Steinberg hat dieses Auto durchaus das Potenzial, um die vorderen Ränge mitzufahren. Auch die Golf-Crew wird wieder versuchen, mit Konstanz und Intelligenz weit nach vorn zu kommen.
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