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Tourenwagen Allgemein
25.07.2021

Funkelnde Sterne am Lausitzring

Die Sterne standen günstig: Das Podium beim zweiten Rennen der Tourenwagen-Legenden am Lausitzring besetzten allesamt Mercedes-Fahrer. Letztlich gab es den Sieger-Champagner für „Danish Dynamite“.

Kurt Thiim, der dieses Mal anstelle des Tags zuvor Zweitplatzierten Guido Momm den AMG-Mercedes C-Klasse DTM von 1994 steuerte, war auch vom König der Rennstrecke nicht zu halten. Klaus Ludwig wurde nach bravourösen Kampf Zweiter mit dem AMG-Mercedes C-Klasse ITC 1996 von INTAX Motorsport. Nach Platz vier am Samstag ging es für Thorsten Stadler in der AMG-Mercedes C-Klasse ITC von 1996 einen Rang nach vorne. 
 
„Ich bin in den vier Tagen hier am Lausitzring nicht so oft zum Fahren gekommen, weil ich mir mit Guido Momm das Auto geteilt habe. Ich hatte vorher drei komplette Runden gedreht. Ich dachte, ich kriege einen auf den Hut. Deswegen bin ich total überrascht, dass ich gewonnen habe. Ich habe gebissen bis zum Ende. Ich bin jetzt völlig platt, eine Liege wäre nicht schlecht. Ich werde nächste Woche 65 Jahre alt. Diese Autos und die Leute hier sind so verdammt geil und ich werde auf jeden Fall die ganze Saison bei den TWL starten“, sagte ein glücklicher Thiim. 
 
In der Reihenfolge des Einlaufs des ersten Rennens ging es los am Sonntag: Stefan Rupp mit seinem roten Alfa Romeo 155 ITC von 1996 startete vor Thiim, Gerbert Lutthikuis mit seinem Mercedes 190E 2.5-16 EVO II aus dem Jahre 1992 sowie Thorsten Stadler. Gleich nach der grünen Ampel schoss Klaus Ludwig auf der rechten Außenbahn wie eine Rakete nach vorne und schob sich auf Rang vier vor. 
 
Nach einem Drittel des Rennens wurde das Quartett mit Thiim, Rupp, Ludwig und Stadler an der Spitze gesprengt. Der Alfa von Rupp rollte mit kaputtem Radlager aus, der Vortagessieger hatte Feierabend. Und Thorsten Stadler hatte nun auch sichtlich Mühe mit den beiden ehemaligen DTM-Meistern Schritt zu halten. „Das war unglaublich, wie Kurt und Klaus vorne abgehauen sind. Irgendwann habe ich etwas langsamer gemacht, damit ich nicht unnötig Material ruiniere. Mir war klar, das schaffst du nie im Leben, die beiden einzuholen. Und dann waren sie auch weg. Aber, ich hatte einen Riesenspaß. Ich freue mich jetzt sehr auf Zolder“, sagte Stadler. 
 
Im letzten Drittel des Rennens waren die Positionen zementiert. An der Spitze gab es keine Verschiebungen mehr. Lediglich der Dritte des Vortages hatte am Ende Pech. Auf Rang fünf liegend blieb der fliegende Holländer Gerbert Lutthikuis mit seinem Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II 1992 nach einem wilden Ritt über einen Curb stehen.

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Klaus Ludwig kommentierte das Rennen und Platz zwei mit einem Rückstand von 8,915 Sekunden auf den Sieger gewohnt bildhaft: „Wir hatten über Nacht Motorteile und das Getriebe gewechselt. Aber, der Fehler war nicht ganz weg. Ich bin nur mit 420 PS rumgefahren. Der Motor hörte sich an wie ein Sack Nüsse, aber er hat erstaunlicherweise gehalten. Man hat es gesehen, ich kam gerade so an den 190ern vorbei. Ich habe gekämpft wie ein Wahnsinniger und mir die Seele aus dem Leib gefahren. Für Kurt freut es mich sehr. Er hat mit dem Auto einen sensationellen Job gemacht.“
 
Gesamtvierter und damit auch Sieger der Klasse 2 wurde René Ruch im BMW M3 E30 DTM vor dem Sieger der Klasse 4, Steffan Irmler im Opel Astra TS200 und Jannis Bernd im Mercedes 190 E 2.3-16 1988, der sehr zufrieden war mit Platz sechs: „Das war bitter, dass wir gestern in der letzten Runde ausgerollt sind, weil der Motor einfach ausgegangen ist. Wir mussten ordentlich schrauben, um unseren Generator wieder ans Laufen zu bringen. Heute lief es viel besser.“ Die Klasse 3 gewann Hans Robert Holzer im BMW M3 E30, der Gesamtzehnter wurde. 
 
Bereits in zwei Wochen wird es auf der Rennstrecke im belgischen Zolder vom 6. bis 8. August wieder legendär. 
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