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Tourenwagen Allgemein
07.08.2021

„König Klaus“ revanchiert sich beim ersten Rennen der TWL in Zolder

Das konnte Klaus Ludwig nicht auf sich sitzen lassen. Nachdem ihm Kurt Thiim am Lausitzring noch die Rückleuchten gezeigt hatte, revanchierte sich Deutschlands erfolgreichster Tourenwagenfahrer am Samstag beim vierten Lauf der Tourenwagen Legenden bei seinem langjährigen Kontrahenten. „König Klaus“ feierte mit dem AMG-Mercedes C-Klasse ITC 1996 von INTAX Motorsport Saisonsieg Nummer zwei. Für „Danish Dynamite“ blieb mit dem AMG-Mercedes C-Klasse DTM von 1994 „nur“ Platz zwei. Bei seiner Saisonpremiere bei den TWL fuhr Jörg Hatscher gleich auf Platz drei. Somit waren zum zweiten Mal in Serie drei Mercedes-Fahrer auf dem Podest. 
 
„Dieses Mal habe ich den Kurt auf Distanz gehalten, nachdem er mich am Lausitzring in Schach gehalten hat, dachte ich mir, das kriegst du zurück“, sagte Ludwig und fügte hinzu: „Wenn man schnelle Zeiten fahren will mit dem Auto, muss man sich schon sehr konzentrieren. Als der Regen kurz vor Schluss kam, dachte ich, hoffentlich wird er nicht stärker. Dann wäre es kriminell geworden. So fährt man halt nur etwas vorsichtiger. Nachdem wir im Training einen Differentialschaden hatten, hatte ich im Rennen mit dem Auto gar keine Probleme.“
 
Am Lausitzring hatte Sonntags noch Thorsten Stadler das Podest mit den funkelnden Sternen auf der Motorhaube komplettiert. Doch in Zolder konnte er in Rennen 1 nicht starten. Er spendierte die Kardanwelle seiner C-Klasse Klaus Ludwig, bei dem das Bauteil zum Ende des Qualifyings den Dienst quittiert hatte. Jörg Hatscher sprang bereitwillig für ihn in die Bresche: „Ich hatte heute ein bisschen Angst beim Einlegen der Gänge, das gab immer ein komisches Geräusch, aber wie man sieht, sie gingen rein. Den Regen habe ich nur minimal gespürt. Ich hatte unglaublichen Spaß auf der Strecke.“ 
 
Mit einer faustdicken Überraschung wurde das Rennen gestartet. Stefan Mücke hatten mit seinem Ford Sierra RS500 die Pole-Position inne. Auf abtrocknender Strecke war Klaus Ludwig zwar beim Qualifying die Bestzeit geglückt, in der Startaufstellung wurde der dreifache DTM-Champion allerdings drei Plätze nach hinten versetzt, weil er am Boxenausgang die weiße Linie überfahren hatte. Startreihe eins komplettierte Patrick Huisman im Mercedes 190 E 2.5-16 EVO II, die letztlich Vierte vor Mücke wurden und auch die Klasse gewannen.  

Dies spornte Klaus Ludwig aber umso mehr an. Nach dem Aufleuchten der grünen Startampel benötigte der dreifache DTM-Champion lediglich 18 Sekunden, um das Feld anzuführen. Kurt Thiim schob sich sogleich von Platz sieben auf Rang drei vor. Ab Runde sieben nahm der Däne dann als Zweiter die Verfolgung von Ludwig auf, der aber am Ende einen Vorsprung von 30,433 Sekunden über den Zielstrich brachte. Acht Minuten vor dem Ende setzte der schon beinahe traditionelle Regen auf dem Circuit Zolder ein, doch das Klassement brachte dieser nicht mehr ins Rutschen. Kurt Thimm war dennoch nicht unglücklich über die vertauschte Rolle: „Es macht mir so viel Spaß mit dem Auto zu fahren. Da kommen viele Emotionen und Erinnerungen hoch. Zolder war für mich immer ein gutes Pflaster. Ich glaube, ich habe hier, fünf DTM-Rennen gewonnen. Morgen fährt Guido Momm an meiner Stelle. Klaus war heute für mich zu schnell, aber ich bleibe dran, mal schauen, was am Nürburgring passiert.“  
 
In der Klasse 3 beendete der Gesamtsechste Klaus Niedzwiedz im Ford Sierra RS 500 Cosworth die Siegesserie von Hans Robert Holzer, der vor Zolder auch Führender in der Gesamtwertung war.  
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