Montag, 29. April 2024
Motorsport XL Das Motorsport Magazin Vorschau   Abonnement
Sportwagen Allgemein
24.05.2021

Haegeli by T2 Racing feiert ersten Sieg in den 24h Series in Hockenheim

Nach einem kampfstarken Auftritt bei den Hankook 12h Hockenheim hat sich Haegeli by T2 Racing seinen ersten Sieg in den 24h Series powered by Hankook gesichert. Das Team setzte sich gegen MiddleCap racing with Scuderia Praha und Leipert Motorsport durch.
 
Alle drei Sieganwärter in der GT3-Klasse befanden sich beim Restart des Rennens am heutigen Nachmittag in der gleichen Runde. Als das Rennen freigegeben wurde, startete der Haegeli by T2 Racing-Porsche 911 GT3 R (#66, Pieder Decurtins / Manuel Lauck / Marc Basseng) fulminant und setzte sich sofort an die Spitze, vor dem MiddleCap racing with Scuderia Praha-Ferrari 488 GT3 (#11, Matúš Výboh / Josef Král / Dennis Waszek). In den nachfolgenden Runden kämpften die beiden Teams um die Spitze.
 
Ein früher Boxenstopp für den Leipert Motorsport-Lamborghini Huracán GT3 Evo (#10, Brendon Leitch / Tyler Cooke / Fidel Leib / Seb Morris) sowie unterschiedliche Strategien für die Porsche- und Ferrari-Teams bedeuteten, dass sich die drei Teams während des gesamten Nachmittags regelmäßig an der Spitze des Feldes abwechselten. Die letzte Code-60-Phase, etwa eine Stunde vor Schluss, brachte jedoch die Entscheidung: Ein perfekt getimter Boxenstopp für Haegeli by T2 Racing war letztendlich der Schlüssel zum ersten Sieg des deutschen Teams bei der erst zweiten Teilnahme an den 24h Series.
 
Wie eng es zuging, bewies der Vorsprung von nur 53 Sekunden auf dem kampfstarken Josef Král, mit dem Marc Basseng nach 384 Runden auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring als Sieger über die Ziellinie fuhr.
 
„Absolut unfassbar“, sagte Marc Basseng zu Ben Constanduros von radiolemans.com. „Es ist erst unser zweites Rennen mit diesem Team und dem neuen Auto, und schon jetzt haben wir gewonnen! Es war sehr schwer, eine große Herausforderung, aber unsere Strategie war absolut perfekt und wir haben keine Fehler gemacht. Klar, wir hatten wohl auch etwas Glück, aber das ist, was man braucht um ein Rennen wie dieses zu gewinnen.“
 
Trotz Zeitverlusts beim vorletzten Tankstopp krönte Leipert Motorsport eine starke Leistung mit Rang drei bei der ersten Teilnahme des deutschen Teams in der GT3-Klasse seit 2017. Mit weniger als einer Runde Rückstand fuhr der CP Racing-Mercedes-AMG GT3 (#85, Charles Putman / Charles Espenlaub / Joe Foster / Shane Lewis), in der Schlussphase lange Zeit an dritter Stelle, nach einem schnellen Tankstopp zwei Runden vor Schluss auf Rang vier ins Ziel. Auch für das US-amerikanische Team war es ein starkes Ergebnis. 
 
Audi R8 LMS GT3s fuhren auf den Plätzen 5, 6 und 7 über die Ziellinie, wobei  Rutronik Racing by TECE (#18, Michael Doppelmayr / Pierre Kaffer / Elia Erhart / Swen Herberger) vor den beiden Car-Collection-Motorsport-Audi mit den Startnummer #34 (Gustav Edelhof / Elmar Grimm / Max Edelhoff) und #88 (Pierre-Yves Paque / Martin Lechmann / Vincent Piemonte / Christian Kranenberg) ins Ziel fuhr. Die letztgenannte Mannschaft hatte mit zwei Drehern einen eher schwierigen Start in den Tag, einer davon auf dem Weg in die Startaufstellung.
 
Bas Koeten Racing schaffte es nicht nur in die Top Ten der Gesamtwertung, sondern überzeugte auch mit den ersten beiden Plätzen in der 991-Klasse. Der Porsche 911 GT3 Cup unter der eigenen Bewerbung des niederländischen Teams (#925, Marcel van Berlo / Glenn van Berlo / Bart van Helden) fuhr nach einem problemlosen Rennen vor dem Schwesterauto unter der Bewerbung von NKPP Racing by Bas Koeten Racing (#991, Harry Hilders / Gijs Bessem / Bas Barenbrug) ins Ziel. Willi Motorsport by Ebimotors (#955, Fabrizio Broggi / Sergiu Nicolae / Sabino de Castro) war auf dem Weg zu Platz drei, aber ein langer Boxenstopp in der letzten halben Stunde öffnete für DUWO Racing (#909, Andrey Mukovoz / Stanislav Sidoruk / Sergey Peregudov) mit der Zielflagge fast in Sichtweite den Weg zum letzten Podiumsplatz. Damit führt DUWO Racing nun mit 69 Punkten die GT-Team-Gesamtwertung an.
 
Der 9und11 Racing-Porsche 911 GT3 Cup MR (#719, Tim Scheerbarth / Georg Goder / Ralf Oehme / Martin Schlüter) gewann beim ersten Auftritt in den 24h Series eindrucksvoll die GTX-Klasse, obwohl der Porsche während des Rennens einmal ohne Treibstoff auf der Strecke ausgerollt war. Zum Zeitpunkt der nächtlichen Unterbrechung hatte Reiter Engineering (#724, Horst Felbermayr Jr. / Eike Angermayr / Nicolai Elghanayan / Mads Siljehaug) zwar die Klassenführung inne, aber das Team musste eine 12-Runden-Strafe in Kauf nehmen, um während der Nacht Arbeiten am KTM X-BOW GTX durchführen zu können. Am Samstag hatte es das deutsche Team immer wieder mit Getriebeproblemen zu tun, aber im Kampf um Platz zwei in der GTX-Klasse konnte sich der KTM dennoch gegen den Vortex V8-Vortex 1.0 (#701, Philippe Bonnel / Nicolas Nobs / Bastien Gouret / Arnaud Gomez) durchsetzen.
 
Nach dem vierten Podiumsplatz in Folge in dieser Saison der 24h Series bleibt Vortex V8 weiterhin Zweiter der GT-Team-Gesamtwertung, nun mit neun Punkten Rückstand auf DUWO Racing.
 
PROsport Racing (#401, Nico Verdonck / Rodrigue Gillion / Kurt Hensen) krönten eine starke Aufholjagd mit dem GT4-Klassensieg in Hockenheim. Bereits im Zeittraining am Samstag landete der Aston Martin Vantage AMR GT4 in die Leitplanken und ein Bremsproblem am Anfang des Rennens führte zu weiterem Zeitverlust. Der ST Racing-BMW M4 GT4 (#438, Samantha Tan / Chandler Hull / Jon Miller / Nick Wittmer) verlor ebenfalls Zeit durch Problemen mit der linken vorderen Bremsscheibe, holte dann wieder auf, fiel letztendlich aber mit Schaden im Heckbereich aus.

Herzschlagfinale in der TCE-Division bei den Hankook 12h Hockenheim

Die beiden TCE-Team-Titelanwärter  Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing und AC Motorsport sorgten bei den Hankook 12h Hockenheim für ein Herzschlagfinale. Nach zwölf Stunden Renndauer setzte sich das Schweizer Team mit einem Vorsprung von nur vier Sekunden durch.
 
Bremsprobleme am Samstag für den AC Motorsport-Audi RS3 LMS (#188, Stéphane Perrin / Mathieu Detry / Stefan Wieninger) bedeuteten, dass der Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing Volkswagen Golf GTi TCR DSG (#1, Constantin Kletzer / Jasmin Preisig / Emil Heyerdahl) bei der Unterbrechung am gestrigen Abend die TCE-Division anführte. Unterschiedliche Boxenstoppstrategien und ein starker Auftritt am Nachmittag führten dazu, dass nach den jeweils letzten regulären Stopps der beiden Teams sowohl der Volkswagen als auch der Audi in der gleichen Runde fuhren.
 
Mathieu Detry reduzierte dabei den Vorsprung von Emil Heyerdahl mit etwa einer Sekunde pro Runde, bis der AC Motorsport-Audi acht Minuten vor Schluss noch mal für einen kurzen Tankstopp, einen sogenannten ‚Splash-and-dash’, an die Box musste. Zwei Runden später musste auch der Autorama Motorsport Volkswagen mit der Startnummer 1 nachtanken. Nachdem beide wieder auf der Strecke waren, lagen die TCR-Autos weniger als zehn Sekunden auseinander.
 
Letztendlich gelang es Heyerdahl, den zweiten TCE-Sieg in Folge für Autorama Motorsport einzufahren, obwohl der Vorsprung auf AC Motorsport lediglich 4,3 Sekunden betrug. Auf dem Weg zum Sieg hatte das Schweizer Team insgesamt 350 Runden auf dem 4,574 Kilometer langen Hockenheimring zurückgelegt.
 
„Das war so hart, ich kann es gar nicht beschreiben“, sagte ein erleichterter Heyerdahl zu Ben Constanduros von radiolemans.com. „Das war wirklich knapp, aber ich bin sehr froh! Ein großes Dankeschön an Autorama Motorsport [by Wolf-Power Racing]. Jetzt sind wir zurück an der Spitze der Meisterschaft. Ein starkes Rennen!“
 
Zunächst sah es nach einem Dreikampf um den Sieg aus, in dem auch CWS Engineering (#278, Colin White / Jean- François Brunot) eine Rolle spielte. Zu einem bestimmten Zeitpunkt kam es sogar zu einer Berührung zwischen dem Ginetta G55 GT4 und dem AC Motorsport-Audi. Im späteren Rennverlauf hatte das britische Team jedoch Pech: Am Ausgang der Spitzkehre verlor der Ginetta das rechte Vorderrad, was eine schnelle Reparatur notwendig machte. Dennoch sicherte sich das Team den letzten Platz auf dem TCE-Gesamtpodium sowie den Sieg in der TCX-Klasse. Damit belegt CWS Engineering aktuell Platz zwei der TCE-Team-Gesamtwertung mit einem Rückstand von nur einem Punkt auf Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing.
 
Hinter CWS Engineering fuhr der Munckhof Racing-BMW M4 GTR (#210, Eric van den Munckhof / Marco Poland) auf einem starken vierten Gesamtrang ins Ziel, gefolgt vom Autorama Motorsport-SEAT León Cup Racer V1 DSG (#211, Luigi Stanco / Armando Stanco / Dario Stanco), der wegen eines gebrochenen Verschlusses der Motorhaube Zeit in der Box verloren hatte.
 
Der GSR Motorsport-Volkswagen Golf GTi TCR SEQ (#105, Ernesta Globytė / Rokas Kvedaras / Rolandas Salys / Rimvydas Savickas) erlitt bei einer leichten Kollision mit dem Stadler Motorsport-Porsche einen Schaden am rechten Hinterrad und verlor eine erhebliche Menge an Kühlflüssigkeit. Das Team aus Litauen schaffte es dank einer Aufholjagd beim ersten Auftritt in den 24h Series seit 2019 noch auf Gesamtrang sechs der TCE-Division und auf Platz drei der TCR-Klasse ins Ziel.
 
Das zweite TCR-Auto des Teams Autorama Motorsport by Wolf-Power Racing (#112, Rhys Lloyd / Christoph Hurni / Christoph Lenz / Yannick Mettler) hatte am Anfang ebenfalls gute Aussichten auf den TCE-Divisionssieg, aber Getriebeproblemen brachten das Volkswagen-Team um seine Chancen. Nach einem Boxenaufenthalt von drei Stunden schaffte es der Golf noch ins Ziel und wurde auf Rang sieben gewertet.
 
Das nächste Langstreckenrennen der 24h Series powered by Hankook, die fünfte Auflage der Hankook 24h Portimao, findet vom 16.-18. Juli auf dem Autódromo Internacional do Algarve in Portugal statt. Nach der Sommerpause richtet Creventic vom 3.-5. September die Hankook 24h Barcelona aus. 
Anzeige