Evans übernahm die Spitze schon in der ersten Runde und kontrollierte das 32 Teilnehmer starke Feld für den Rest des Rennens. Im Ziel hatte er 0,646 Sekunden Vorsprung vor dem Luxemburger Dylan Pereira (BWT Lechner Racing), der von der Pole-Position gestartet war. Larry ten Voorde (Team GP Elite) aus den Niederlanden verteidigte mit Rang drei die Tabellenführung.
Das zweite Spielberg-Rennen innerhalb von zwei Wochenenden begann turbulent. Der von Rang zwei gestartete Evans überholte Pereira bereits kurz nach dem Start, als dieser in einer Kurve auf die Auslauffläche ausweichen musste. „Die Bremsbalance, die im Qualifying noch perfekt war, hat heute nicht mehr gestimmt – die Vorderräder blockierten kurz“, begründete Pereira seinen Umweg. Weil kurz darauf ein Fahrzeug aus dem Kiesbett geborgen werden musste, schickte die Rennleitung das Führungsfahrzeug auf die Strecke. Kaum war das Rennen wieder freigegeben, löste eine ähnliche Szene eine zweite Safety-Car-Phase aus. Nach beiden Neustarts behielt Evans die Nerven und konnte sich sogar leicht von den Verfolgern absetzen. „Ich war mir sicher, dass Dylan nach seinem Verbremser Probleme mit den Reifen bekommen würde. Deswegen habe ich mir keine allzu großen Sorgen gemacht“, verriet der Neuseeländer, der sich mit dem Sieg auf Rang zwei der Gesamtwertung verbesserte.
Während Evans und Pereira im Respektabstand an der Spitze ihre Runden drehten, wurde um Rang drei verbissen gekämpft. Titelverteidiger Larry ten Voorde, Porsche Junior Ayhancan Güven (BWT Lechner Racing) aus der Türkei und der Deutsche Laurin Heinrich (Nebulus Racing by Huber) attackierten sich in beinahe jeder Kurve und wechselten auch die Positionen. Kaum hatte Güven ten Voorde überholt, musste er sich aufgrund eines Reifenschadens in der vorletzten Runde aus diesem Dreikampf verabschieden. Ten Voorde konnte Heinrich hinter sich halten, der als Gesamtvierter überlegen die Rookie-Wertung gewann. „Mehr war heute nicht drin“, gab Titelverteidiger ten Voorde zu, der am vergangenen Wochenende auf dem Red-Bull-Ring den Sieg feierte. „Ayhancans Überholmanöver war klasse. Ohne seinen Reifenschaden hätte ich ihn ziehen lassen müssen.“
Die ProAm-Wertung ging an den Monegassen Nicolas Misslin (Lechner Racing Middle East), der sich das Podium mit Stéphane Denoual (F/Pierre Martinet by Alméras) und dem amtierenden ProAm-Champion Roar Lindland (N/Nebulus Racing by Huber) teilte. Hollywood-Star Michael Fassbender („X-Men“, „12 Years a Slave“) belegte als Gastfahrer im rund 375 kW (515 PS) starken Porsche 911 GT3 Cup den 24. Rang. „Mein Ziel war, vor dem zweiten Gentleman-Gastfahrer Georgios Frangulis ins Ziel zu kommen. Das habe ich geschafft“, bilanzierte der deutsch-irische Schauspieler, der sonst im Porsche 911 RSR die European Le Mans Series (ELMS) bestreitet.
Den Siegerpokal überreichte Albrecht Reimold, Mitglied des Vorstandes Produktion und Logistik Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG. „Es ist großartig, dass jetzt wieder Zuschauer an der Strecke sein können. Auch die Rennen des Porsche Mobil 1 Supercup haben so wieder die gewohnt tolle Atmosphäre. Als Produktionsverantwortlichen freut es mich, dass die Teams mit dem neuen Porsche 911 GT3 Cup sehr zufrieden sind“, kommentierte er. „Als Pate für Nachhaltigkeit in unserem Unternehmen bin ich stolz darauf, dass im Supercup mit regenerativem Kraftstoff aus erneuerbaren Quellen gefahren wird. Der Motorsport hat bei Porsche schon immer Innovationen hervorgebracht, die den Serienfahrzeugen zugutekommen. Jetzt hat der Motorsport wieder die einmalige Chance, ein ganz wichtiges Element nicht nur für das Automobil, sondern für die Gesellschaft insgesamt nach vorne zu treiben. Hier hat Porsche den ersten Schritt genau richtig gesetzt.“
Zum vierten Saisonrennen reist der Porsche Mobil 1 Supercup nach Budapest in Ungarn (26. bis 28. Juli 2021).
Rennen 3. Lauf Porsche Mobil 1 Supercup, 17 Runden, Spielberg (A)*
1. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 28.31,966 Minuten2. Dylan Pereira (L/BWT Lechner Racing), +0,646 Sekunden
3. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), +4,902 Sekunden
4. Laurin Heinrich (D/Nebulus Racing by Huber), +5,370 Sekunden
5. Florian Latorre (F/CLRT), +5,850 Sekunden
6. Tio Ellinas (CY/Lechner Racing Middle East), +10,890 Sekunden
Gesamtwertung Porsche Mobil 1 Supercup nach 3 von 8 Rennen*
1. Larry ten Voorde (NL/Team GP Elite), 67 Punkte3. Jaxon Evans (NZ/Martinet by Alméras), 55 Punkte
2. Dorian Boccolacci (F/Martinet by Alméras), 37 Punkte
4. Leon Köhler (D/Nebulus Racing by Huber), 35 Punkte
5. Christopher Zöchling (A/FACH AUTO TECH), 33 Punkte