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Markenpokale Allgemein
02.06.2021

Spektakulärer Saisonstart der Porsche Sprint Challenge Central Europe

Das dritte Kapitel der Porsche Sprint Challenge Central Europe wurde auf der Grand-Prix-Rennstrecke in Spielberg aufgeschlagen. 28 Piloten und zwei Pilotinnen aus sechs Nationen ließen sich die Chance nicht entgehen, am Red Bull Ring an die Limits von Mensch und Maschine zu gehen – darunter auch viele Newcomer.

Wie in der ebenfalls von Lechner Racing organisierten Porsche Sprint Challenge Middle East wurden in der Central-Europe-Edition erstmals Porsche 911 GT3 Cup und Porsche Cayman GT4 Clubsport in einem Rennen vereint. Das bedeutet mehr Angebot innerhalb der professionellen Clubsport-Szene, mehr Starter und gesteigerter Nervenkitzel für die Piloten: Schon in der Entscheidung um die Startplätze für die Rennen zeigte sich, dass es in der neuen GT3-Klasse eng hergeht: Markus Sattler (GER, TeamS24 by Umbrella Racing), Clemens Stadler (AUT, Starent-Racing-Mission), Sascha Halek (AUT, PZWNRacing) und Herbert Jerich Junior (Scuderia Jerich) lagen mit ihrer jeweils schnellsten Runde innerhalb von nur drei Zehntelsekunden. Für die Rennen versprach das Millimeterarbeit.

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Im ersten der beiden 25-minütigen Einzelrennen war bereits der Sprint zu Kurve 1 vorentscheidend. Fliegend gestartet bogen Stadler und Halek nebeneinander und spät bremsend in die Niki-Lauda-Kurve ein. Stadler ließ Halek auf der Innenbahn kaum Platz, dieser versuchte noch zurückzuziehen, touchierte Stadler dann aber am Hinterrad. Die Rennleitung wertete die Kollision als Rennunfall, beide waren aus dem Kampf um den Sieg aber draußen. So fuhren Max Werndl (GER, Keep It Gold Racing), der schon die Poleposition innehatte, und Sattler ins Rampenlicht. Letzterer blieb dem Vordermann bis zur Ziellinie dicht unter dem Heckspoiler, doch Werndl behielt beim Blick in die Rückspiegel nicht nur die Nerven, sondern rettete auch ein Zehntel Vorsprung ins Ziel. Souveräner Sieger bei den GT4: Frederick Jerich (AUT, Junior Team Central Europe). Franz Dziwok (POL, FA 1 Racing) sicherte sich die ProAM-Wertung knapp vor einem auffällig gestärkten Leo Willert (AUT, Heizer Monkeys Racing Team) und Klaus Bönighausen (GER, baederprofis.de) holte die AM-Trophäe in Rennen 1.

Das zweite Sprintrennen begann nicht minder spektakulär: Stadler und Sattler starteten gut aus Reihe 1, noch besser Herbert Jerich Jun. aus Reihe 2. Noch vor dem ersten Bremspunkt fand Jerich eine Lücke zwischen Stadler und Sattler, die allerdings just in diesem Moment kleiner wurde. Alle drei GT3-Piloten mussten nach der Kollision ihr Rennen beenden. So kam es zum Duell um den Sieg zwischen den beiden Freddys im Feld der PSCCE. Freddy Kremer (GER, Kremer Racing) fuhr zwar die schnellste Runde, fand aber keinen Weg an Freddy Fast (AUT, Keep It Gold Racing) vorbei. Dieser krönte sein GT3-Debüt mit einem Sieg und der gewohnten Zigarre nach dem Rennen. In der GT4-Wertung siegte überlegen Jonas Greif (GER), der damit für das „Junioren-Doppel“ nach dem Sieg von Teamkollege Jerich in Rennen 1 sorgte. Umgekehrtes Ergebnis in der ProAM: Willert diesmal vor Dziwok und AM-Debütsieg für die junge Deutsche Laura-Marie Geissler (P-O-L-E) bei ihrem ersten Autorennen.

Das am Auftaktwochenende unschlagbare GT3-Duo Fast/Werndl (Keep It Gold Racing) gewann auch das erste PSCCE-Langstreckenrennen des Jahres. Zweiter wurde Alex Ellinger (AUT, Autopark Wien) vor Kremer/Sedlmaier (Kremer Racing). Der 26 Runden führende Sascha Halek beendete ein für ihn unglückliches Wochenende vorzeitig mit Antriebswellenschaden und ohne Punkte in der Endurance.

Bei den GT4 kam es zu einer fantastischen Aufholjagd durch Jakob Schober (AUT). In der zweiten Hälfte des geteilten Rennens – mit Verfolgungsstart aus der Boxengasse – holte Schober (mit Willert am Start) einen 18-sekündigen Rückstand gegen Franz Dziwok (mit Lokalmatador Hari Proczyk am Start) und dem Duo Greif/Jerich auf. Das rennentscheidende Manöver glückte Schober vier Runden vor Rennende in der zweiten Linkskurve unter den Augen des „Stahl-Bullen“ gegen Jerich („Ich habe gebetet, dass er nicht mehr neben mir ist“).

Die PSCCE Roadshow setzt ihre Reise schon in zwei Wochen fort. Am Slovakiaring steht das zweite Saisonevent des innovativen Markenpokals aus dem Hause Lechner Racing am Programm. Garantiert sportlich.

Freddy Fast (Sprint- und Endurance-Sieger GT3 Cup Red Bull Ring 2021): „Der Porsche Cayman GT4 Clubsport, den ich die letzten zwei Jahre pilotiert habe, war viel gutmütiger – den hatte ich easy im Griff. Der GT3 ist dagegen eine richtige ‚Rennsau‘, das ist eine Herausforderung, die ich auch gesucht habe … und was soll ich sagen? Das war ein großartiges Wochenende!“

Jonas Greif (Sprintsieger GT4 Clubsport Red Bull Ring 2021): „Ich habe versucht, den Schwung aus Most im Vorjahr mitzunehmen und bin mit der Performance am Wochenende mega zufrieden. Sehr glücklich bin ich auch über das Fahrergespann mit Frederick (Jerich, Anm.), denn wir pushen uns gegenseitig. Die Events der PSCCE sind auch in diesen Zeiten super organisiert und ich freue mich schon auf den Slovakiaring, wo wir nach Spielberg noch eine Rechnung im Endurance-Rennen offen haben.“

Robert Lechner (Sporting Director PSCCE): „Es freut mich sehr, dass wir mit der Porsche Sprint Challenge Central Europe zum ersten Mal am Red Bull Ring zu Gast waren und mit GT3 und GT4 erstmals auch zwei Fahrzeugkonzepte für verschiedene Kundengruppen anbieten konnten. Der Anspruch ist jedenfalls gestiegen und die Professionalität gewachsen. Die Auftaktrennen waren actiongeladen und wo gehobelt wird, fallen natürlich auch Späne. Das Wichtigste ist, dass wir die Sicherheit der Autos unter Beweis gestellt haben und nichts passiert ist. Ich bin mir sicher: Das dritte Jahr der PSCCE wird das erfolgreichste!“
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