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Interview
22.10.2021

Drei Fragen an Christoph Sagemüller

Als Leiter Mercedes-AMG Motorsport verantwortet Christoph Sagemüller seit Jahresbeginn die Bündelung der erfolgreichen Motorsport-Aktivitäten von Mercedes-AMG. In seiner kurzen Amtszeit konnte der 34-Jährige schon bedeutende Erfolge feiern. Nach den Titeln in der DTM sicherte sich Mercedes-AMG am Sonntag in Indianapolis auch in der GT World Challenge die Trophäe für den besten Hersteller. 

Christoph, am Wochenende fand das Indianapolis 8 Hour auf dem Indianapolis Motor Speedway statt. Wie hast du dieses besondere Event erlebt? 
Christoph Sagemüller: „Die Strecke in Indianapolis ist eine der traditionsreichsten der ganzen Welt, was allein schon das große und vielversprechende Aufgebot zeigt, mit dem wir nach Indiana gereist sind. Das Rennen selbst war dann durch zahlreiche Gelbphasen und Rennunterbrechungen geprägt, wodurch die Strategieabteilungen unserer Teams auf Hochtouren arbeiten und sich immer wieder an die neuen Gegebenheiten anpassen mussten. Wir sind natürlich enttäuscht darüber, dass das Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing unverschuldet und in Führung liegend durch eine Kollision aus dem Rennen genommen wurde und ein Sieg somit nicht mehr möglich war. Mit dem zweiten Platz vom Mercedes-AMG Team AKKA ASP und dem Klassensieg von SunEnergy1 Racing konnten wir letztlich aber dennoch noch ein großartiges Ergebnis einfahren.“

In der GT World Challenge, die im Rahmenprogramm ausgetragen wurde, hat sich Mercedes-AMG zum dritten Mal in Folge den Herstellertitel sichern können. Wie bewertest du diesen Meilenstein? 
Christoph Sagemüller: „Erst einmal herzlichen Dank an unsere Teams und Fahrer aus der ganzen Welt, die das durch ihr herausragendes Engagement über die gesamte Saison möglich gemacht haben – und das bereits zum dritten Mal hintereinander. Solche Erfolge sind genau das, was uns bei Mercedes-AMG antreibt und auch den Erfolg unseres Kundensportkonzepts bestätigt. Natürlich genießen wir den Moment, aber wir dürfen auch nicht vergessen: Der Wettbewerb ist unglaublich eng. Wir nehmen die Meisterschaft gerne mit, blicken aber mit einem Auge auch schon auf das nächste Jahr, in dem wir den vierten Herstellertitel ins Visier nehmen werden.“

Es ist nicht der erste große Titel für dich als Leiter Mercedes-AMG Motorsport. Den Herstellertitel in der DTM brachte man schon zwei Wochen zuvor unter Dach und Fach, eine Woche später folgte der Fahrertitel. Hast du das spannende Finale schon verarbeitet? 
Christoph Sagemüller: „Natürlich haben wir uns bei Mercedes-AMG Motorsport sehr darüber gefreut, im ersten DTM-Jahr mit GT3-Fahrzeugen direkt den Herstellertitel zu gewinnen und somit an alte Erfolge anzuknüpfen. Das ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass wir uns erst sehr spät für dieses Projekt entschieden haben. Der perfekte Saisonabschluss war dann, dass Maximilian Götz im Herzschlagfinale auf seiner Heimstrecke, dem Norisring, auch noch den Fahrertitel gewinnen konnte. Das Rennen war sicher nichts für schwache Nerven, was auch die teils kontroversen Diskussionen im Nachgang gezeigt haben. Dennoch freut es mich sehr für Max und das Mercedes-AMG Team HRT, die durch die gesamte Saison hinweg extrem starke Leistungen gezeigt haben, bis zum Schluss fokussiert geblieben und dafür verdient belohnt worden sind! Ein besonderer Dank gilt auch unseren Fahrern, Mercedes-AMG Teams und allen Menschen hinter den Kulissen, die zu dieser erfolgreichen DTM-Saison mit dem Mercedes-AMG GT3 beigetragen haben.“
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