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FIA Formel E
28.02.2021

Porsche holt beim Saisonstart Punkte und gewinnt Erkenntnisse

Mit zwei Nachtrennen in der Wüste von Saudi-Arabien hat für Porsche seine zweite Formel-E-Saison begonnen. Auf dem anspruchsvollen Stadtkurs in Diriyah feierte die erste vollelektrische Rennserie der Welt ihre Premiere als offizielle Weltmeisterschaft – und das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team holte in beiden Läufen Punkte: Pascal Wehrlein (GER) wurde am Freitag in seinem ersten Rennen mit dem Porsche 99X Electric starker Fünfter. Im zweiten Rennen am Samstag belegte er den zehnten Platz. Sein Teamkollege André Lotterer (GER) verabschiedete sich heute mit Rang elf vom Saisonstart auf der Arabischen Halbinsel.

Als Zweiter des Super-Pole-Qualifyings legte Pascal Wehrlein im ersten Rennen den Grundstein für seine Top-5-Platzierung. Das positive Resultat hatte zur Folge, dass er am zweiten Renntag in der ersten Qualifying-Gruppe startete und damit auf der Strecke ungünstigere Grip-Verhältnisse hatte. Mit seinem Porsche 99X Electric fuhr er von Startplatz 16 los. Da es auf dem engen und kurvenreichen Kurs nahe der Hauptstadt Riad nur wenige Überholmöglichkeiten gibt und das mit starken Piloten besetzte Formel-E-Feld sehr ausgeglichen ist, konnte er sich auf der Strecke nicht weiter verbessern. Durch nachträgliche Zeitstrafen für vor ihm platzierte Konkurrenten wurde er schließlich als Zehnter gewertet und holte damit einen Punkt.

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Sein Teamkollege André Lotterer wurde im ersten Rennen von einem Reifendefekt gebremst, und auch am Samstag war das Glück nicht auf seiner Seite. Nach einem Unfall auf einem schnellen Streckenabschnitt im freien Training musste sein Porsche 99X Electric neu aufgebaut werden. Das war bis zum Qualifying nicht zu schaffen, so dass er das 45-Minuten-Rennen (plus eine Runde) aus der Boxengasse in Angriff nehmen musste. Fünf Positionen konnte er auf der Strecke gut machen – und profitierte ebenfalls nachträglich von den von der Rennleitung verhängten Zeitstrafen. Weil nach mehreren Unfällen Fahrzeugteile auf der Strecke lagen, wurde das Rennen kurz vor Schluss abgebrochen.

Amiel Lindesay, Einsatzleiter Formel E: „Wir haben etwas riskiert, als wir André aus der Boxengasse starten ließen, um dadurch etwas Energie zu sparen. Leider ist das nicht ganz aufgegangen. Zwei Gelbphasen und der vorzeitige Rennabbruch haben uns nicht in die Karten gespielt. Trotzdem gibt es viel Positives, dass wir von diesem Saisonauftakt mitnehmen, dazu wichtige Erkenntnisse, die uns weiterbringen. Nach einem fantastischen Qualifying ging Pascal am Freitag aus der ersten Startreihe ins Rennen und André Lotterer aus der vierten – das war eine sehr gute Teamperformance. Heute lief der Tag nicht optimal. Das Team hat einen sehr guten Job gemacht und das Auto von André rechtzeitig fürs Rennen neu aufgebaut. So ein Rennen ist wie ein Puzzle, und bei uns haben heute einige Teile nicht ganz gepasst. Doch das wirft uns nicht zurück. Wir wissen, was wir können und bleiben zuversichtlich.“

Pascal Wehrlein, Porsche-Werksfahrer (#99): „Für uns war das alles in allem ein guter Start in die Saison. Vor allem das sehr gute Qualifying am Freitag, die Top-5-Platzierung im Rennen und das Top-Ten-Ergebnis heute machen mich zuversichtlich. Heute war es eher schwierig. Wenn du im Pulk mitfährst und um dich herum Autos hast, die im ersten Rennen auch schon stark unterwegs waren, ist es nicht einfach, weiter nach vorne zu fahren. Ich habe alles versucht und war dabei einmal etwas zu optimistisch – nach der Durchfahrtstrafe, die ich für dieses Manöver bekam, war keine bessere Platzierung möglich. Jetzt müssen wir sehen, was wir beim nächsten Rennen in Rom verbessern können. Ich bin sicher, wir werden stärker zurückkommen.“

André Lotterer, Porsche-Werksfahrer (#36): „Schade, dass wir heute nicht zeigen konnten, welche Fortschritte wir im Vergleich zur Vorsaison gemacht haben. Für mich war es leider ein Wochenende zum Vergessen. Gestern eine Schraube im Reifen, heute der Unfall im freien Training, so dass ich das Qualifying auslassen musste. Großer Dank an meine Crew, die das Auto rechtzeitig zum Rennen repariert hat. Jetzt kann es in Rom nur besser werden.“
 
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