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DTM
09.10.2021

Unverschuldete Kollision kostet WWR Podestplatz

Eine rüde Aktion hat das Mercedes-AMG Team WINWARD im Samstagsrennen des DTM-Finalwochenendes auf dem Nürnberger Norisring einen Podestplatz gekostet. An zweiter Stelle liegend, wurde Philip Ellis an seinem 29. Geburtstag von einem Konkurrenten umgedreht und steuerte den KNAUS Mercedes-AMG GT3 am Ende auf dem zehnten Rang ins Ziel. Lucas Auer fuhr trotz des Handicaps von 25 Kilogramm-Zusatzballast, den der REMUS-Bolide nach dem triumphalen Sieg in Hockenheim mitführen musste, nach 67 Runden auf dem 2,3 Kilometer langen Stadtkurs auf den starken sechsten Rang.

Die beiden Rennwagen des deutsch-texanischen Rennstalls kamen nach dem fliegenden Start zunächst halbwegs unbeschadet durch das Norisring-typische Tohuwabohu der ersten Runde, wobei der von Startplatz 3 aus losgepreschte Auer in der Grundig-Kehre eingeklemmt wurde und drei Positionen verlor. Der aus der dritten Reihe gestartete Kollege Ellis dagegen fand die perfekte Lücke, um sich in Führung zu schieben. Diese hielt der Wahl-Schweizer zunächst souverän, um im zehnten Umlauf seinen noch mit Titelchancen versehenen Markenkollegen Maximilian Götz vorbeizulassen.

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Weniger harmonisch verlief dann der Zweikampf mit dem Tabellenführer, dessen Angriff ausgangs Schöller-S im 22. Umlauf für den blau-weißen Mercedes-AMG GT3 mit einem Dreher endete. Schließlich musste sich das Geburtstagskind aus Zug mit einem Punkt für Rang 10 begnügen. „Es ist völlig klar, dass in einer so hart umkämpften Rennserie und insbesondere auf so einer Rennstrecke auch mal mit Kontakt gefahren wird. Aber den Vordermann einfach abzuräumen, wenn man anders nicht vorbeikommt, ist inakzeptabel“, schimpfte Philip Ellis.

Nach dem Rennen legte das Mercedes-AMG Team WINWARD fristgerecht Protest gegen die nicht geahndete Aktion des Mitbewerbers ein.

Durchaus zufrieden mit seinem sechsten Rang war derweil Lucas Auer. „Das Zusatzgewicht hat sich im Rennen deutlich bemerkbar gemacht“, schilderte der 27-jährige Kufsteiner. „Nach dem Start habe ich etwas Pech gehabt. Ich hatte es außen versucht und wurde prompt ausgangs Grundig-Kehre eingeklemmt, wobei mein Auto einige Schäden davontrug. Von daher bin ich mit dem sechsten Platz ganz happy.“

WWR-Teamchef Christian Hohenadel betonte in seiner Analyse die Tücken des Norisrings: „Auch wenn es nur vier Kurven und 2,3 Kilometer sind – die Strecke hat es in sich und ist prädestiniert für Kontakte. Einer dieser Kontakte hat uns leider heute erwischt. Wir als Team bewerten die Situation anders als die Rennleitung und wollten sie nochmals durch die Sportkommissare prüfen lassen. Daher haben wir Protest eingelegt. Es tut mir sehr leid für Philip, dem wir zu seinem Geburtstag natürlich umso mehr einen Podestplatz gegönnt hätten. Luggi hat das Beste aus den Umständen gemacht. 25 Kilo tun wegen der langen und harten Bremszonen hier sehr weh. Ein großes Lob verdient einmal mehr unsere Boxencrew, beide Reifenwechsel haben super geklappt. Morgen wollen wir zum Abschluss nochmal aufs Treppchen.“

Der 16. und letzte Wertungslauf der DTM-Saison 2021 wird morgen Sonntag erneut um 13.30 Uhr gestartet. SAT.1 überträgt ab 13 Uhr live, auf grid.dtm.com finden Motorsport-Fans im Internet zudem verschiedene Live Streams und Echtzeitdaten vom Rennen.
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