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Tourenwagen Allgemein
03.09.2020

Tourenwagen Classics vor zweiter Halbzeit

Die Tourenwagen Classics bringen beim 4. Lauf der Saison im Rahmen der DTM in Assen wieder ein imposantes Feld an den Start. Publikumsliebling Roland Asch auf Werks 190er EVO2 von 1992. Bei den vorausgegangenen Auftritten Oldtimer Grand Prix (OGP) und vor zwei Wochen auf dem Lausitzring zeigten die Renner aus der goldenen Ära des Tourenwagen Sports ihr wirkliches Potenzial: Sportlich wie emotional überzeugend und medial ausgesprochen Reichweiten-stark. Packende Zweikämpfe wie in der guten alten Zeit. Die alten Haudegen machen es möglich.
 
Im Mittelpunkt die Wertungsläufe im Rahmen des OGP. Hier waren erstmals wieder Zuschauer an der Strecke in der Eifel zugelassen. Nach einem engen und spann-enden Rennen am Samstag schafften Gerhard Füller im Opel Vectra und Erik Qvick im M3 E30 sowie ex-DTM-Profi Harald Grohs im schwarzen BMW des Vogelsang-DTM-Teams den Sprung auf das Treppchen. Am Sonntag sahen die Fans entlang der imposanten Haupt- und Mercedes-Tribüne ein Feld wie in der DTM vor 30 Jahren: 42 Rennwagen starteten auf dem Grand Prix Kurs des Nürburgrings zum Rennen über 40 Minuten mit Fahrerwechsel in ‚ProAm‘ Besetzung. Das heißt ein ex-DTM-Pilot teilt sich mit dem Fahrzeugbesitzer ein Cockpit. Das Konzept der TWC.
 
Nur zwei Wochen später wurde auf der Sprintstrecke des Lausitzrings die sportliche Basis der Serie wieder deutlich: Beim Samstaglauf für Renner der Goldenen Ära konnte erneut Gerhard Füller mit seinem schnellen Opel Vectra das Potenzial unter Beweis stellen – er gewann vor dem Niederländer Marc Seesing, der seinen BMW M3 im Fina-Design fuhr, den er sich bereits 2018 mit Johnny Cecotto teilte. Sieger
wurde ex-DTM-Pilot Otto Rensing, der ebenfalls einen der Gruppe A M3 pilotierte, allerdings aus dem Hause 2.0 Automotive aus Düsseldorf.
 
Und Letzterer präsentierte sich am Sonntag besonders gut vorbereitet. Er siegte vor Markus Wüstefeld, der erstmals in dieser Saison wieder den optisch besonders markanten schwarz-weißen ex-Werks-Mercedes 190 2.5 EVO2 an den Start - und gleich aufs Treppchen bringen konnte. Dritter im Bunde war Kris Nissen, der den ebenso Aufmerksamkeits-starken grün-gepunkteten ex-Tauber BMW M3 Gruppe A aus dem DTM Jahr 1991 stark in Szene setzte. Dabei ließen sie es – wie schon zuvor beim Einladungsrennen auf dem Salzburgring – „so fliegen“, dass für die Fans schon von weiten – bei der Einfahrt auf die Start-Ziel-Gerade – der jeweils charakteristische wie ausgesprochen Emotionen-weckende typische Motoren-Sound laut hörbar war.

Und genau diese besondere Kombination ist das Erfolgsrezept der Serie, die sich in den großen Starterfeldern sowie der rasant steigenden Resonanz bei Fans und Medien gleichermaßen widerspiegelt. Die Zugriffe auf die jeweils angebotenen Live-Streams weisen in den letzten beiden Monaten Wachstumswerte auf, die inzwischen das Niveau moderner Motorsport-Serien erreichen. Namen wie Ravaglia, Röhrl, Asch, Nissen, Menzel, Rensing, Hessel, Hahne, von Bayern, Oberndorfer und Schmickler machen es möglich.
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