Antti Buri erkämpft sich im Saisonendspurt den Titel
Vier Saisonsiege, neun Podiumsplatzierungen und 84 Führungsrunden – so sieht die Erfolgsbilanz 2020 des Routiniers Antti Buri aus. Der Finne zählt zu den Fahrern der ersten Stunde in der ADAC TCR Germany. Nachdem der heute 31-Jährige in den ersten Jahren mit seinem eigenen Team in der populären Tourenwagen-Serie vertreten war, brachte schließlich der Wechsel zum Hyundai Team Engstler den erträumten Titelerfolg.Doch die Saison war von Höhen und Tiefen geprägt: Nach zwei Podestplätzen beim Saisonstart auf dem Lausitzring musste sich Buri auf dem Nürburgring zunächst mit den Plätzen zwölf und sieben zufriedengeben. In Hockenheim folgte dann der erste Saisonsieg. Nach einem dritten Platz auf dem Sachsenring startete der Finne seine Aufholjagd im Hyundai i30 N TCR: Bei den letzten drei Rennwochenenden feierte er drei Start-Ziel-Siege und sicherte sich so den Titel mit drei Punkten Vorsprung vor seinem nächsten Verfolger, dem Österreicher Harald Proczyk, ebenfalls im Hyundai.
„Ich bin lange in der ADAC TCR Germany gefahren und freue mich, dass ich endlich den Titel gewinnen konnte. Die Saison war bis zum Ende heiß umkämpft. Der Hyundai i30 N TCR ist ein fantastischer Rennwagen. Gegen Ende der Saison hatten wir eine Abstimmung gefunden, die sehr gut zu meinem Fahrstil passte. Vielen Dank an das Hyundai Team Engstler, das mir diese Möglichkeiten gegeben hat. Wir haben bis zum Ende gekämpft. Der Titel war eine schöne Belohnung für alle“, erklärte Buri.
„Wir haben bei den letzten vier Veranstaltungen eine tolle Performance an den Tag gelegt“, bilanzierte Kurt Treml, Sport- und Marketingdirektor Hyundai Team Engstler. „Der Erfolg sah vielleicht leicht aus, aber es war harte Arbeit, den Punkterückstand bis zum letzten Rennen aufzuholen und dann den Titel zu holen. Die Mannschaft hat einen tollen Job gemacht.“
Gemischte Saison für Junior Nico Gruber
Eine lehrreiche Saison erlebte Antti Buris Teamkollege Nico Gruber (19, Grieskirchen, Österreich): Der junge Österreicher bestritt sein erstes Jahr in der ADAC TCR Germany und feierte gleich beim ersten Renneinsatz seinen sensationellen ersten Saisonsieg. In den darauffolgenden Rennen wurde der Junior unglücklich in Kollisionen verwickelt und erlebte einige Ausfälle. Den fünften Saisonlauf auf dem Red Bull Ring konnte er nicht wahrnehmen, da er zu dem Zeitpunkt sein Debüt im FIA-Tourenwagen-Weltcup WTCR bestreiten durfte. Gruber beendete die Saison schließlich auf dem dritten Platz der Junior-Wertung. In seiner Debütsaison gingen ein Sieg, eine Pole-Position, eine schnellste Rennrunde und insgesamt 25 Führungsrunden auf sein Konto.„Der dritte Platz in der Junior-Wertung ist in Ordnung, Nico hatte einige unverschuldete Ausfälle und er hat ein Rennwochenende durch seinen WTCR-Start verpasst“, so Kurt Treml. „Doch er hat uns auch wichtige Punkte für die Teamwertung gesichert.“
Während des Rennwochenendes auf dem Red Bull Ring pilotierte Mitchell Cheah aus Malaysia Nico Grubers Hyundai i30 N TCR in dessen Abwesenheit. Der 22 Jahre alte Fahrer aus Kuala Lumpur glänzte bei seinem Hyundai-Debüt in der ADAC TCR Germany mit der Pole-Position und einem Podiumsplatz.
Gaststarter beeindrucken im Hyundai i30 N TCR VIP-Auto
Wie im Vorjahr sorgten einige starke Gaststarter im Hyundai i30 N TCR VIP-Auto für Aufsehen. Der bekannteste Name war Norbert Michelisz (36/Ungarn): Der Tourenwagen-Weltmeister von 2019 fuhr auf dem Nürburgring Bestzeiten in beiden Qualifying-Sitzungen, siegte im ersten Rennen und fuhr auch im zweiten Lauf aufs Podium. Beeindruckend war auch das Debüt des deutschen Moto2-Piloten Marcel Schrötter (27/Vilgertshofen, Deutschland) auf dem Sachsenring. Weitere bekannte Fahrer wie der ehemalige Rallyefahrer und Moderator Niki Schelle (54/Schongau, Deutschland), WTCR-Pilot Luca Engstler (20/Deutschland, Wiggensbach), GT-Fahrerin Laura Kraihamer (29/Salzburg, Österreich) sowie Journalist Guido Naumann (46/Nürnberg, Deutschland) konnten die Vorzüge des Hyundai i30 N TCR nutzen und gute Leistungen abliefern. TV-Moderator Patrick Simon (45/Wiesbaden) kommentierte sogar live aus dem Hyundai-VIP-Auto und fuhr dabei aufs Podium.„Es war ein Jahr, das uns allen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Vorab gilt mein besonderer Dank unseren Partnern, Hyundai, Liqui Moly, Pagid und Eibach, die trotz der schwierigen Situation hinter uns gestanden und den Erfolg unterstützt haben. Nicht zu vergessen die Veranstalter der einzelnen Rennen, die gemeinsam mit dem ADAC die länderspezifischen Sicherheitskonzepte auf die Beine gestellt und somit eine Durchführung der Meisterschaft erst ermöglicht haben. Besonders leid tut es mir für die vielen Fans, die nicht an die Strecke durften, um uns anzufeuern, Autogramme zu sammeln und Selfies mit den Fahrern zu machen. Wir alle hoffen, dass sich die Lage im nächsten Jahr etwas entspannt und wir wieder Fans an der Strecke begrüßen dürfen“, sagt Kurt Treml.
Zahlen und Fakten zur Meistersaison
- Antti Buris Hyundai i30 N TCR legte in den Trainingssitzungen und Rennen insgesamt 1.976 Kilometer in der Saison 2020 zurück.
- Mit je sieben Testtagen über rund 700 Kilometer bereiteten sich die Fahrer auf die Saison in der ADAC TCR Germany vor.
- Der Hyundai i30 N TCR besteht aus rund 10.000 Einzelteilen. Allein die Beklebung besteht aus 112 Stickern.
- 236 km/h war in der Saison der Topspeed – gefahren in Hockenheim.
- Den höchsten Volllastanteil gab es auf dem Red Bull Ring: 67 Prozent. Mit 2,4G waren auch die Fliehkräfte auf der österreichischen Strecke am höchsten.
- Am häufigsten wird auf der langen Variante des Lausitzrings geschaltet, nämlich 29 Mal, danach folgt Oschersleben mit 24 Gangwechseln pro Runde.
- 48 Slicks kamen laut Reglement pro Fahrzeug an den sieben Rennwochenenden zum Einsatz. Hinzu kamen 24 Pneus bei Testfahrten. Des Weiteren wurden je Tourenwagen 12 Regenreifeneingesetzt.
- Genau 99 Tage lagen zwischen dem ersten und dem letzten Rennen der Saison – so kompakt war die Saison in der ADAC TCR Germany noch nie. Eine besondere Herausforderung für die 15 Mitarbeiter des Hyundai Team Engstler an der Rennstrecke und ihre neun Kollegen in der Werkstatt.
- Mit zehn Leuten brauchen sie im Schnitt einen Tag, um im Fahrerlager die Teamzelte aufzubauen.
- Die zwei Teamtrucks und zwei Mannschafts-Transporter des Hyundai Team Engstler absolvierten jeweils rund 25.000 Kilometer in der Saison.
- Mit 9.445 Kilometern hatte Mitchell Chea, der auf dem Red Bull Ring Stammfahrer Nico Gruber vertrat, die längste Anreise zu einem Rennen.
- Das meistbenutzte Werkzeug im Team ist übrigens die 19er-Nuss für den Radwechsel.
- Das Hyundai Team Engstler hat seit seinem Debüt auf dem Nürburgring 2018 von 36 in der ADAC TCR Germany bestrittenen Rennen 14 gewonnen, das entspricht einer Siegquote von 38,9 Prozent. Auf dem Podest standen die Piloten bisher insgesamt 30 Mal.
- Die Engstler-Mannschaft ist nicht nur in Deutschland erfolgreich. Mit Hyundai Deutschland Markenbotschafter Luca Engstler als Fahrer verteidigten die Allgäuer auch den Titel in der TCR Malaysia und starteten im FIA-Tourenwagen-Weltcup WTCR.
- Antti Buri errang 2020 vier Siege und gewann nach fünf Jahren erstmals den Titel in der ADAC TCR Germany. Insgesamt hat er in seiner Karriere zwölf Siege gefeiert, davon vier mit Hyundai.
- Sein Hyundai i30 N TCR trägt die Fahrgestellnummer 74.
- Neun Mal fuhr Antti Buri 2020 auf das Podium.
- Zwei Mal startete der Finne in der Saison 2020 von der Pole-Position.
- Buri startete nicht nur in der ADAC TCR Germany, bei den 24h Nürburgring belegte er den vierten Platz in der TCR-Klasse.