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Interview
23.10.2020

Günther Steiner beim „AvD Motorsport Magazin“ auf SPORT1

Günther Steiner, Teamchef von Haas F1 Team, hat in der neuesten Ausgabe des „AvD Motorsport Magazin“ auf SPORT1 über Mick Schumachers Bedeutung für die Formel 1 gesprochen. Zudem hofft er, dass Ferrari seine Motorschwäche bald beheben kann. Das „AvD Motorsport Magazin“ ist seit Anfang August Kern des neuen Motorsport-Sonntagabends auf SPORT1, bei dem Moderatorin Ruth Hofmann jeden Sonntagabend live im SPORT1 Studio hochkarätige Experten und Gäste begrüßt, um die aktuellen Themen aus der Motorsport-Welt zu diskutieren. 


Günther Steiner, Teamchef von Haas F1 Team auf SPORT1: 


… über die Fahrerpläne bei Haas 

„Eine der Sachen, die ich unbedingt möchte, ist, dass wir die Fahrer des nächsten Jahres auch für 2022 haben, weil da ein komplett neues Reglement in der Formel 1 kommt. Da sollte man die Fahrer kennen, bevor man mit einem Auto, das so verändert ist, in die Saison geht. (…) Wir wissen noch nicht genau, wer es ist, aber wir wissen es hoffentlich bald.“ 


… über Mick Schumacher und Haas 

„Er führt die Meisterschaft in der Formel 2 an. Nicht nur mit kleinem Vorsprung. Aber die Entscheidung, wen Ferrari weiterschickt, liegt bei Ferrari, nicht bei uns. Wir können sagen, wir wollen den oder jenen, aber ich kenne nicht die Verträge, die Ferrari mit den Junioren hat. Der Name Schumacher ist einer der größten Namen überhaupt in der Formel 1. Mick fährt auch gut. Wichtig ist aber nicht nur der Name, sondern auch die Leistung. Für das Team Haas wäre es natürlich gut, wer möchte nicht gern einen Schumacher zurück in der Formel 1 - speziell in der Form, wie er aktuell in der Formel 2 ist.“ 


… über Hülkenbergs Chancen bei Haas 

„Ich habe die letzten Wochen nicht mehr mit Nico gesprochen. Wir schauen uns alles an und dann sprechen wir. (…) Wir müssen als Team wissen, was wir wollen, bevor wir auf die Leute zugehen. In der Formel 1 ist Nico sehr respektiert. Wir wissen, was er kann. Aber wir schauen, was das Beste für uns ist. Wir verhandeln nicht mit Leuten, ohne zu wissen, wo wir hinwollen. Ich finde es unehrlich, mit Leuten zu reden und sie dann fallen zu lassen.“ 


… über Vettel und Ferrari 

„Solange man das Beste gibt, ist man nicht gescheitert. Er ist gescheitert, den Weltmeistertitel zu holen. Aber als Fahrer ist er nicht gescheitert. Man muss auch im richtigen Moment am richtigen Platz sein. Es gibt viele Fahrer, die haben sehr viel Talent und schaffen es einfach nicht, weil sie nicht das passende Fahrzeug haben. Er soll das nicht so hart nehmen. Die Formel 1 ist ein Teamsport. Nur einer kann gewinnen. Wenn einer sagt, er ist gescheitert nachdem er vier Weltmeisterschaften gewonnen hat, würde ich das nicht so eng sehen. Im Moment mit Ferrari Weltmeister zu werden, wäre wohl für jeden Fahrer schwierig. Es gibt immer Höhen und Tiefen in Teams. Es hat eine Zeit gegeben, wo Ferrari dominiert hat, es gibt jetzt die Zeit, wo Mercedes dominiert. Man muss immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. Das hat für Sebastian diesmal nicht geklappt.“ 


… über Ferraris Motorenschwäche 

„Gesprächsbedarf ist immer da, wenn man die Leistung nicht hat, die man erwartet - auch beim Motor. Aber ohne Ferrari wären wir nicht in die Formel 1 gekommen, daher müssen wir jetzt etwas Geduld haben. Sie durchleben gerade eine Zeit, wo es nicht so gut läuft. (…) Aber ja, man macht da schon Druck, dass es wieder nach oben geht. Wie wir jetzt fahren, das ist nicht schön - milde ausgedrückt. Wir können mit dem Mittelfeld nicht mithalten und fahren jetzt hinten rum, was bestimmt keinen Spaß macht. Mit der Reglementänderungen letztes Jahr wurden einige Entwicklungen zurückgesetzt und deswegen sind wir da, wo wir jetzt sind. Es war keine Zeit, den Motor an das neue Reglement anzupassen. (…) Aber Erklärungen müssen kommen, wenn der Motor nächstes Jahr nicht besser wird.“ 


… über einen möglichen Wechsel zu Renault? 

„Renault hat keine Kundenteams mehr ab nächstem Jahr, weil McLaren zu Mercedes wechselt. Renault wäre auch bereit uns Motoren zu geben. Aber wir bekommen auch andere Teile von Ferrari. Daher ist es schwierig, so einen Partner zu finden, da unsere ganze Firma so aufgebaut ist, diese Teile zu beziehen. Vor allem mit Hinblick auf die anstehenden Regeländerungen ist es sehr schwierig, so einen Wechsel zu vollziehen.“ 


… über sein Verhältnis zu Mattia Binotto 

„Sehr still, da wird nicht viel geredet. Wenn man redet, wird es schnell laut. Ich kenne Mattia Binotto seit mehr als 15 Jahren und wir sind auch Freunde. So eine Situation ist schon sehr schwierig. (…) Er ist auch nicht happy mit der Situation. Nach dem Rennen Druck aufbauen bringt aber auch nichts, außer dass wir beide noch frustrierter sind.“ 


… über sein Verhältnis zu Niki Lauda 

„Die Zusammenarbeit war sehr gut, und wir sind auch danach Freunde geblieben. (…) Auch menschlich haben wir uns sehr gut verstanden. Niki hat mich in die Formel 1 eingeführt, das ist schon eine Visitenkarte, wenn man von Niki eingeführt wird. Er war für mich ein Mentor in der Formel 1.“ 
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