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FIA Formel E
13.02.2020

Porsche geht in Mexiko-Stadt voller Optimismus auf Punktejagd

Das TAG Heuer Porsche Formel-E-Team reist optimistisch und mit einem klaren Ziel zum nächsten Lauf der ABB FIA Formel-E-Meisterschaft 2019/2020: Beim Mexico City E-Prix will das Team mit dem Porsche 99X Electric in die Punkteränge zurückkehren. Gefahren wird auf Streckenabschnitten des legendären „Autódromo Hermanos Rodríguez“ und in einer Höhe von 2.250 Metern über dem Meeresspiegel. Damit ist der E-Prix in Mexiko-Stadt das höchstgelegene Rennen im Formel-E-Kalender. 


Fragen und Antworten zum Mexico City E-Prix 


Neel Jani (Porsche-Werksfahrer, #18) 


In Santiago hast du die Super Pole nur um 0,15 Sekunden verpasst. Schaffst du es in Mexiko unter die Top-Sechs im Qualifying? 
Jani: „Das Qualifying in Santiago hat uns gezeigt, dass wir das Potenzial für die Super Pole haben. Ich lerne mit jedem Qualifying und mit jedem Rennen dazu. Natürlich möchte ich in Mexiko einen weiteren Schritt machen. Es wäre schön, mit beiden Autos in die Super Pole zu fahren. Da die Strecke im Vergleich zu anderen Formel-E-Kursen mehr Grip hat, sind die Bedingungen in den vier Qualifikationsgruppen vermutlich recht ähnlich, sodass die Chancen ausgeglichen sind.“

Du warst zu deiner LMP1-Zeit mehrmals auf dem „Autódromo Hermanos Rodríguez“ im Einsatz, allerdings auf dem regulären Kurs. Was ist dein Eindruck vom diesjährigen Formel-E-Layout und wie lauten deine Ziele für das Rennen? 
Jani: „Im Vergleich zu meinen bisherigen Rennen auf dieser Strecke weist das Formel-E-Layout nur zwei identische Kurven auf. Grundsätzlich ist der Kurs keine typische Formel-E-Strecke und für mich eher bekanntes Terrain: Man hat dort mehr Grip, und es gibt keine Bodenwellen. Das erinnert an klassische Rennstrecken. Es ist ein sehr schneller Kurs mit langen Geraden und langgezogenen Kurven, die einen wesentlichen Einfluss auf das Energiemanagement haben werden. Auch die Temperaturen spielen dort eine große Rolle. Sie beeinflussen sowohl das Reifen- als auch das Batteriemanagement. Grundsätzlich reisen wir positiv gestimmt nach Mexiko. Die Fans heißen uns in der Formel E immer herzlich willkommen und es macht großen Spaß, vor diesem Publikum Rennen zu fahren. Wir wollen unser Potenzial beim Mexico City E-Prix nutzen.“


André Lotterer (Porsche-Werksfahrer, #36) 


Das Layout der Formel-E-Strecke hat sich in diesem Jahr stark verändert. Was ist neu? 
Lotterer: „Generell ist die Strecke deutlich schneller geworden. Zwei Abschnitte sind ausschlaggebend: Der erste Sektor ist komplett anders als im vergangenen Jahr und die letzte Kurve hat keine Schikane mehr. Eine so langgezogene Rechtskurve gibt es auf keiner anderen Formel-E-Strecke. Das wird in Sachen Reifentemperatur eine Herausforderung, insbesondere für den linken Hinterreifen. Es wird interessant zu sehen, wie sich dieser Faktor auf das Reifenmanagement auswirken wird.“

Was sind deine Erwartungen an den Mexico City E-Prix? 
Lotterer: „Es ist schwer zu sagen, was uns in Mexiko erwarten wird. Grundsätzlich wollen wir mit beiden Autos in die Punkte fahren. Der Kurs ist für alle mehr oder weniger neu, was gut für uns ist. Dadurch haben wir gegenüber den anderen Teams keinen Nachteil. Und es ist eher eine traditionelle Rennstrecke, wodurch das Fahrerfeld vermutlich dicht beisammen ist. Aufgrund des Layouts muss man während des Rennens sparsam mit der Energieverteilung umgehen, was ein entscheidender Faktor sein wird. Der Mexico City E-Prix ist immer ein tolles Rennen. Die mexikanischen Fans sind sehr enthusiastisch. Wenn man durch das Stadion fährt, kann man die Zuschauer von den Tribünen hören. Das macht diesen E-Prix besonders.“


Amiel Lindesay (Einsatzleiter Formel E) 


Was hat das Team aus den vergangenen E-Prixs in Diriyah und Santiago gelernt, was für den Mexico City E-Prix relevant ist? 
Lindesay: „Wir haben das Gelernte aus Diriyah mit nach Santiago genommen und waren dort besser vorbereitet. Natürlich ist das Rennen nicht so verlaufen, wie wir uns das gewünscht hätten. Allerdings haben wir Fortschritte gemacht, was uns grundsätzlich positiv stimmt. Es ist wichtig, dass wir immer dazulernen und unser positives Mindset aufrechterhalten. Die Lernkurve geht weiter steil nach oben. Das gilt nicht nur für den kommenden E-Prix, sondern für alle weiteren Rennen. Das Team ist bestens vorbereitet und will beim Mexico City E-Prix erneut angreifen.“

Hat das Team einen Vorteil, da gewisse Streckenpassagen aus den LMP1-Zeiten bekannt sind? 
Lindesay: „Diese Frage ist leicht zu beantworten: Nein. Die Formel E ist mit anderen Motorsport-Serien nicht zu vergleichen, sodass wir das Gelernte aus den LMP1-Rennen nicht nutzen können. Auch die Strecke ist speziell angepasst worden. Grundsätzlich gefällt uns das neue Layout, das im Vergleich zur letzten Formel-E-Saison deutlich schnellere Kurven und einen insgesamt längeren Streckenverlauf aufweist. Wir freuen uns sehr, mit den beiden Porsche 99X Electric beim Mexico City E-Prix an den Start zu gehen.“
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