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04.12.2019

Oschersleben: Mit Elektroautos in 24 Stunden einmal um die Welt

182 Fahrer trafen sich am vergangenen Freitag, dem 29. November, in der Motorsport Arena Oschersleben zum großen Finale der Eco Grand Prix Serie 2019. 40 reine Elektrofahrzeuge traten am Tag der Klimastreikaktion „Fridays for Future“ zu den 24 Stunden von Deutschland an. Mit an den Start gingen unter anderem brandneue Modelle, wie der Corsa-e von Opel. Ziel der Veranstaltung waren nicht Höchstgeschwindigkeiten sondern das Erreichen der weitesten Fahrstrecke mit möglichst optimaler Energienutzung. 

Der 24-stündige Wettbewerb bot einige enge Positionskämpfe bis zum Schluss. Das Team „Rattenfängerinnen“ aus Hameln startete als erstes reines Frauenteam der Eco Grand Prix Geschichte vom ersten Startplatz. Bereits vor der ersten Kurve ließ das Team jedoch einige Konkurrenten an sich vorbeiziehen, um seine eigene Strategie zu verfolgen.

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Durch die klirrend kalte Nacht fuhren alle Teams trotz teilweise glatter Fahrbahn sicher ihre Runden. Bis zum Morgengrauen wechselten die führenden Fahrzeuge immer wieder. Die drei Renault ZOE der Teams von „Lüdemann & Zankel“ fuhren wie an einer Perlenschnur gezogen im Windschatten hintereinander her. Ihre Strategie spülte diese Renault-Teams dadurch sogar auf die vordersten Plätze. Das Team „e4Testival“ nutzte diese Strategie ebenfalls aus, setzte sich hinter den Tross von „Lüdemann & Zankel“ und landete damit am Ende sogar auf Platz 2

Der Vorjahressieger „Roadster Classic“ mit einem Tesla Roadster und erfahrenen Eco Grand Prix Piloten treib den zweitplatzierten KIA lange Zeit vor sich her. Kurz vor Schluss rollte der Roadster jedoch mit leeren Batterien in die Boxengasse und konnte vom Team nur noch in die Box geschoben werden. Das Team fiel dadurch vom sicher geglaubten dritten auf den sechsten Platz zurück, wodurch einer der Renault ZOE von „Lüdemann & Zankel“ dankend auf den letzten Podestplatz nachrückte.

Der Vorjahresrekord von 495 Runden des Teams „Roadster Classic“ konnte von keinem Teilnehmer übertrumpft werden, weshalb das Team weiterhin Distanz-Rekordhalter auf dem Bördekurs bleibt.

Auf Platz 1 setzte sich mit 487 gefahrenen Runden das ukrainische Team „Eco factor“ mit einem Tesla Model 3 durch. Freudestrahlend nahmen Teamkapitän Sergei Velchev, Oleksandr Demian, Yuriy Arabadzhy und Ruslan Skulimovskyy die Trophäe für den ersten Platz von der vierfachen Boxweltmeisterin Alicia Melina entgegen und traten die voll elektrische Rückreise von 2000 km in Ihre Heimat an.

Insgesamt legten alle Fahrzeuge in den 24 Stunden 16.460 Runden auf dem 2.435 Meter langen B-Kurs der Strecke zurück. Das entspricht 40.810 voll elektrisch gefahrenen Kilometern – eine komplette Weltumrundung! Verwendet wurde dabei lediglich eine Ladeinfrastruktur von handelsüblichen Drehstromsteckdosen für alle Fahrzeuge.

Organisator Rafael de Mestre möchte damit einmal mehr zeigen, dass Elektromobilität überall funktioniert, keiner sonderlichen Infrastruktur bedarf und jede Menge Spaß bereiten kann. Unterstützt wurde er bei der Durchführung der 24 Stunden von Deutschland von 30 ehrenamtlichen Helfern der Interessengemeinschaft Elektromobilität Berlin Brandenburg (IGEMBB).
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