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Rallye Dakar
17.01.2019

Toyota-Triumph für die Geschichtsbücher – von Zitzewitz „Dakar“-Neunter

Historischer Triumph für Toyota – auch dank Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz. Das südafrikanisch-norddeutsche Duo feierte als Neuntes der Gesamtwertung mit ihren Teamkollegen Nasser Al-Attiyah/Matthieu Baumel (QA/FR) den ersten Sieg der japanischen Marke bei der Rallye Dakar, den sie mit unterstützten. Ein Erfolg, der eine Ära beendete, die „GdV“ und „DvZ“ auf den Tage genau vor zehn Jahren mit ihrem „Dakar“-Sieg eingeläutet hatten – den Siegeszug der Diesel-Technologie in der Automobilwertung. Seit die Rallye Dakar auf dem südamerikanischen Kontinent ausgetragen wird, hatten Selbstzünder stets den prestigeträchtigen Erfolg gefeiert. Bis heute. Bei der 41. Auflage des Wüstenklassikers siegte Toyota mit dem Hilux mit V8-Power – bei einer enorm fordernden, harten und erbarmungslosen „Dakar“, die von und nach Lima ausschließlich durch Peru führte. 

Das bestimmende Element war weicher Sand. In turmhohen Dünen, mit enorm kniffliger Routenführung. Jede Menge puderweicher Fesh-Fesh lieferte eine Extra-Höchstschwierigkeit. Offroad-Passagen durch ausgetrocknete Flussbetten, Geröll und Steine inklusive, gehörten ebenso zur täglichen Herausforderung. Eine, die Giniel de Villiers und sein Beifahrer Dirk von Zitzewitz fahrerisch und navigatorisch mit Bravour absolvierten, die Rallye zwischenzeitlich anführten und mit Top-Zeiten glänzten – allerdings ohne das nötige Quäntchen Glück, das es für einen „Dakar“-Sieg braucht. „GdV“ und „DvZ“ beendeten die Rallye Dakar – so wie alle gemeinsamen bestrittenen Ausgaben zuvor –, doch Rang neun blieb für sie persönlich das Maximum, der Sieg ging dank ihrer Mithilfe an ihr Toyota-Team.

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„Der Veranstalter hat es geschafft, ein ,Dakar'-würdiges Layout zu finden, obwohl sie in diesem Jahr erstmals nur in einem Land ausgetraten wurde. Sie war hart, sie war anspruchsvoll, sie war lang, sie war eine Herausforderung für Fahrer, Beifahrer und Material. Logistisch war sie einfacher zu bewältigen als jede andere ,Dakar' zuvor, das Abenteuer war etwas kleiner. Es gab sehr viel Sand, viele Dünen und sehr viel Fesh-Fesh. Aber eben auch nichts anderes. Deswegen nicht die schönste ,Dakar', die ich bisher bestritten hatte. Sie ist toll für uns gestartet, wir haben das Rennen angeführt, bis uns am dritten Tag das Quäntchen Glück gefehlt hat. Danach waren die Sieg-Chancen weg und wir waren das ,Chasecar' unserer Teamkollegen. Dabei haben wir viel Zeit investiert. Ich bin froh, ein Teil des Teams zu sein und dass wir ein Stück zum herausragenden Sieg von Nasser und Matthieu beitragen konnten. Toyota hat die ,Dakar' gewonnen! Das war ein langer Weg, seit 2011 gehöre ich dem Team an. Und wir haben uns als Mannschaft immer weiter diesem Erfolg angenähert. Alles in allem eine ,Dakar' mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, so Dirk von Zitzewitz nach der Rallye Dakar 2019.


Nach der „Dakar“ ist vor der „Dakar“ – doch ganz anders. Projekt 2020 beginnt

Mit Abschluss der Rallye Dakar 2019 beginnt für Dirk von Zitzewitz unmittelbar das Projekt 2020. Der Profi-Beifahrer und „Dakar“-Sieger von 2009 beginnt dann mit dem Aufbau von Side-by-side-Fahrzeugen nach FIA-Reglement für sein eigenes Team. Als Teamchef und Fahrer in Personalunion plant der Red-Bull-Athlet 2019 im FIA-Weltcup für Marathon-Rallyes/Bajas anzutreten – in Vorbereitung auf die Rallye Dakar 2020 im Side-by-side. Dabei kann Dirk von Zitzewitz bereits auf erfolgreiche Auftritte im Side-by-side verweisen. 2018 gewann er die Hellas-Rallye in Griechenland sowie die Baja Hungaria im Rahmen des Marathon-Weltcups, dazu führte er die Baja Poland und Baja Portalegre bei enorm großer Konkurrenz an, ehe kleine Probleme den Sieg kosteten. 
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