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Interview
06.04.2019

5 Fragen an ... Ferdinand Habsburg

Ferdinand Habsburg ist 21 Jahre alt und kommt aus Salzburg. Der Österreicher startete in den vergangenen zwei Jahren in der FIA Formel 3-Europameisterschaft. In dieser Saison startet Ferdinand mit R-Motorsport und Aston Martin in der DTM. Über seinen Einstieg in die DTM und welcher ehemalige DTM-Star sein Vorbild ist, erzählt Ferdinand im Interview ...

Ferdinand, Glückwunsch zu deinem Einstieg mit Aston Martin in die DTM. Erzähl uns bitte, wie es dazu kam.
Ferdinand Habsburg: „Herzlichen Dank. Mein Interesse an DTM war immer schon groß und habe auch lange davon geträumt, in dieser Serie als Fahrer anzutreten. Ich habe letztes Jahr in Spa beim 24h-Rennen Dr. Florian Kamelger kennengelernt und bei diesem Treffen hatten wir ein sehr gutes Gespräch über eine mögliche Zukunft. Daraufhin wurde ich zum YDT (Young Driver Test) in Jerez mit HWA eingeladen und habe mich bei diesem Team wirklich wohl gefühlt. Ich hatte von Anfang an ein sehr gutes Gefühl, speziell mit dem DTM-Auto. Dazu kam noch der glückliche Umstand, dass Florian sehr darauf fokussiert ist, junge Fahrer in die Welt der Profis einzuführen und ich bin dankbar, dass er mich auf diesen Zug mitgenommen hat.“ 

Welche Ziele hast du dir für deine erste Saison im Tourenwagen gesteckt?
„Leider habe ich nur eine wenig spektakuläre Antwort für diese Frage: Ich habe zu allererst sehr viel zu lernen in dieser für mich noch neuen Welt, bin aber extrem motiviert und bereite mich bestmöglich darauf vor. Mein Ziel ist es, so gut wie nur möglich zur optimalen Entwicklung des Autos beizutragen und es dann auszureizen. Und natürlich Freude daran zu haben – denn nur, wenn man diese bewahrt, sind Spitzenleistungen möglich!“

Wie war der Umstieg vom Formel 3 in das DTM-Auto?
„Nicht riesig, es gibt einfach von allem ein wenig mehr. Mehr PS, mehr Downforce und mehr Gewicht. Das höhere Gewicht spielt in der Umstellung die größte Rolle. Dazu noch kommt noch, dass ich viel mehr Systeme unter Kontrolle nehmen und haben muss – etwa DRS, PTP und auch TurboLag, was etwas ganz Neues für mich ist. Und nicht zu vergessen, dass keine Radio-Kommunikation erlaubt ist. Es wird zwar am Anfang ungewohnt sein, seinen Renningenieur nicht ständig im Ohr quatschen zu hören, für mich persönlich aber eher eine positive Veränderung, um ehrlich zu sein.“ (lacht)

Hast du ein Vorbild aus der DTM?
„Bernd Schneider ist ein riesen Vorbild von mir, einfach eine Legende!“

Was machst du, wenn du mal nicht auf einer Rennstrecke unterwegs bist?
„Auch wenn ich nicht auf der Rennstrecke unterwegs bin, dominiert der Motorsport natürlich trotzdem mein Leben, so trainiere ich beispielsweise viel in Simulatoren. Aber auch körperliches Training ist extrem wichtig, hier arbeite ich viel mit den Jungs von PAP (Pioneered Athlete Performance). Aber in der echten Freizeit bemühe ich mich, den Kopf möglichst gut frei zu bekommen und dazu mache ich hin und wieder schon auch mal Blödsinn – sozusagen, um mich metaphorisch zu kneifen, dass man das Leben nicht allzu zu ernst nehmen soll, was doch recht leicht geschieht in einer so professionellen und intensiven Umgebung wie dem Motorsport. Was mir wirklich viel bedeutet, ist mit meiner Familie Zeit zu verbringen – ich bin ein echter Familienmensch. Und es macht mir Spaß, Gitarre zu spielen. Einmal in der Woche findet man mich auch in der Kirche, denn in einem Leben wie meinem gibt es mehr als genug Gründe, dankbar zu sein!“


Dieses Interview führte: Susanne Roßbach
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