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FIA WTCR
24.10.2019

SLR-VW-Fahrer gut vorbereitet auf neue Herausforderung Suzuka

Eine alte Bekannte im FIA Tourenwagen-Weltcup (WTCR) und doch eine ganz neue Herausforderung: die Traditionsrennstrecke von Suzuka (Japan), auf der vom 25. bis 27. Oktober der achte Saisonlauf ausgetragen wird. Auf dem kürzeren „East Course“ werden erstmals Rennen des WTCR ausgetragen. Dennoch gehen das Volkswagen Kundenteam Sébastien Loeb Racing (SLR) und die vier Fahrer der Golf GTI TCR Rob Huff (GB), Mehdi Bennani (MA), Johan Kristoffersson (S) und Benjamin Leuchter (D) gut vorbereitet auf diese Reise ins Ungewisse. Während Rob Huff nicht nur auf den Sieg im vergangenen Jahr auf dem Grand-Prix-Kurs verweisen kann, trat er bereits in der Vorgängerserie, der FIA Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) auf dem „East Course“ an. Auch Mehdi Bennani kennt die Kurzvariante Suzukas aus früheren Rennen. Johan Kristoffersson und Benjamin Leuchter betreten dagegen Neuland – nicht ohne sich vorher, wie ihre Teamkollegen, im Simulator intensiv vorbereitet zu haben.

„Mit Suzuka verbinden wir gute Erinnerungen. Rob Huff hat mit seinem Sieg in der Saison 2018 die Konkurrenzfähigkeit des Golf GTI TCR bewiesen“, sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Sven Smeets. „In diesem Jahr fahren wir ein anderes Streckenlayout, aber ich bin davon überzeugt, dass wir zusammen mit Sébastien Loeb Racing erneut optimal vorbereitet sind, um an diesen Erfolg anzuknüpfen.“


Suzuka: kniffliger Kurs mit Weltruhm

Die Rennstrecke von Suzuka gehört seit Jahrzehnten anspruchsvollsten Kursen weltweit. Im WTCR wird in diesem Jahr – anders als noch 2018 – bei den drei Läufen des „Race of Japan 2019“ der nur 2,243 Kilometer lange „East Course“ der Strecke genutzt. Inklusive der kniffligen „S-Curves“ hinter dem Fahrerlager, die den Fahrern den optimalen Rhythmus abverlangen, um schnell zu sein. SLR-Pilot Huff kennt die kurze Streckenvariante aus seiner Zeit in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft. „Der Kurs bietet Fahrern und Fans ein sehr intensives Erlebnis“, beschreibt der Vorjahressieger. „Wir haben keinerlei Zeit zum Verschnaufen. Und die Zuschauer auf der Haupttribüne können fast die gesamte Strecke einsehen.“


Vorbereitung im Simulator von Volkswagen Motorsport

Ebenso wie Huff kennt auch Mehdi Bennani den „East Course“ bereits von früheren Rennen. Benjamin Leuchter und Johan Kristoffersson sind hingegen Suzuka-Neulinge. Umso wichtiger ist für beide die intensive Vorbereitung schon vor der Reise nach Japan. So verbringt Leuchter zusammen mit Ingenieuren von Volkswagen Motorsport vor dem Rennwochenende zwei Tage im Simulator in Hannover. In einem nachgebildeten Cockpit, vor riesigen Bildschirmen mit vom Computer detailliert generierten Darstellungen der Rennstrecke, dreht Leuchter Dutzende virtueller Runden. „Die Simulation dient dazu, ein Gefühl für den Rhythmus der Rennstrecke zu bekommen. Wenn ich damit erst im Training anfange, ist es zu spät“, sagt Leuchter. Denn im WTCR stehen den Fahrern vor dem ersten Qualifying nur zwei Trainingssessions mit insgesamt 75 Minuten Fahrzeit zur Verfügung. „Ohne den Simulator hätte ich wohl kaum eine Chance, auf einer mir unbekannten Rennstrecke vom ersten Moment an das Tempo der erfahrenen Kollegen mitzugehen“, sagt Leuchter.


Fahrwerksabstimmung mit Daten aus der Simulation

Ebenfalls im Simulator probieren die Volkswagen Fahrer bereits eine Basisabstimmung für das Fahrwerk des Golf GTI TCR aus. „Zwar haben wir nur teilweise die Daten zum verkürzten East Course, aber die Simulation ist so leistungsfähig, dass die Ingenieure die fehlenden Werte berechnen können“, verrät Leuchter, der bei seinem Heimspiel auf der Nürburgring-Nordschleife den ersten WTCR-Sieg gefeiert hat.
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