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DMV GTC
24.10.2019

DMV GTC-Finale in Hockenheim: Timo Scheibner Meister 2019

Alec Udell und Kenneth Heyer siegreich im DMV GTC-Finale – Timo Scheibner holt mit Schaller Motorsport den Meistertitel.

Wetterkapriolen bei teils kühlen, teils milden Temperaturen prägten den Internationalen DMV Automobilpreis von Hockenheim am vergangenen Wochenende (18./19. Oktober 2019). Das badische Motodrom war Schauplatz des DMV GTC-Saisonfinales 2019. In den Sprintrennen siegten der Gaststarter Alec Udell sowie Stammfahrer Kenneth Heyer. Den Meisterpokal durfte im Anschluss der Frankfurter Timo Scheibner für seine konstante Leistung im Aston Martin von Schaller Motorsport in Empfang nehmen.

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Serienchef und -Organisator Ralph Monschauer blickt zufrieden auf eine weitere erfolgreich abgeschlossene Saison zurück: „Treue Teams und zahlreiche Gaststarter zeigen uns die Beliebtheit ‚unserer Serie'. Das Feedback auf die Nachricht, dass wir nächstes Jahr im Rahmenprogramm der DTM starten werden, war und ist durchweg positiv und ich bin sehr gespannt, was uns die Zukunft bringen wird. Die Weichen für 2020 sind bestmöglich gestellt.“


Qualifying und Rennen 1

Isaac Tutumlu Lopez, der Mann aus der spanischen Sonne, triumphierte im regennassen ersten Qualifying des Tages und sicherte sich und seinem Team Car Collection Motorsport damit im samstäglichen ersten DMV GTC-Durchlauf die Pole-Position. Klare Worte fand Tutumlu Lopez im Anschluss in der Box: „Es war anfangs super kompliziert, später war ich besser, ich liebe das Deutschlandwetter und bin happy für mein Team!“ Rund zwei Sekunden betrug der Abstand von Simon Reicher (Yaco Racing) im Audi R8 LMS GT3 auf den Südländer, gefolgt von Uwe Alzen im Mercedes-AMG GT3. Kenneth Heyer komplettiert im baugleichen Fahrzeug von Race-Art-Motorsport die zweite Startreihe.

An fünfter Stelle reihte sich Alec Udel in die Startaufstellung ein, der 1995 geborene US-Amerikaner startete im Audi R8 LMS von Phönix Racing. Sechstschnellster war Alois Rieder mit seinem neu übernommenen Porsche 991 GT3 R von Schütz Motorsport. Die Truppe von Christian Schütz unterstützte Rieder Racing bei ihrem Debüt mit dem neuen GT3, was sich auch in den Ergebnislisten widerspiegelte. 

Hinter Dietmar Haggenmüller im von Uwe Alzen betreuten Audi R8 LMS fand sich der 19 Jahre junge Loris Prattes im Audi R8 LMS GT4 von racing one auf dem achten Platz ein. Tommy Tulpe (Audi R8 LMS ultra) und Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3) komplettierten die Top-Ten.

Der US-amerikanische Gaststarter Alec Udell gewann im Audi R8 LMS GT3 von Phoenix Racing die Rutschpartie des ersten Rennens auf dem Hockenheimring. Isaac Tutumlu Lopez und Simon Reicher, beide mit Audi R8 LMS GT3 unterwegs, ergänzten das Siegerpodium.

Schwierige Streckenverhältnisse und ein vielseitiges Starterfeld sorgten für ein spannendes Rennen mit packenden Szenen. „Ich hätte mir besseres Wetter gewünscht, aber alles ging gut, es hat Spaß gemacht und ich bin mehr als zufrieden mit meinem Sieg“, berichtete Gesamtsieger Udell – der in ein paar Wochen seinen 24. Geburtstag feiern wird – im Anschluss an das Rennen. „Es gefällt mir gut hier – alles ist für mich neu, die Strecke, das Auto, mein Kollege Kim-Luis sowie das Team. Mein Dank gilt Phoenix Racing, denn die bisherigen Ergebnisse dieses Wochenendes kann ich einfach nur mit einem großartigen Team erzielen“, ergänzt der Texaner.

Auch Tutumlu Lopez äußerte sich kollegial fair und voll des Lobes für den Gaststarter mit der weitesten Anreise: „Ich hatte einen harten Kampf mit Alec, und ich bin beeindruckt von seinen Fahrkünsten.“ Der Kurde muss sein eigenes Licht jedoch nicht unter den Scheffel stellen: In der ersten Rennhälfte machte er Druck auf Simon Reicher, der am Rennsamstag nach eigener Aussage auf Sicherheit setzte, und zog während der Überrundungsphase von Evi Eizenhammer an dem jungen Mann aus der Alpenrepublik vorbei. Eizenhammer wollte indes bei diesen Wetterbedingungen das Rennen nicht beenden und stellte ihren HCB-Rutronik-Audi R8 LMS GT3 vorzeitig in der Box ab. 

Kenneth Heyer (Mercedes-AMG GT3) und der Moskauer Aleksey Sizov (Dörr McLaren 570S GT4) belegten die Plätze vier und fünf. Andy Prinz – von ganz hinten gestartet – zeigte eine hervorragende Leistung im Audi R8 LMS ultra und überraschte sein Team und wahrscheinlich auch sich selbst mit einem sechsten Gesamtrang und dem Sieg in Klasse 2.

An siebter Stelle folgte der 18-jährige Loris Prattes (Audi R8 LMS GT4) aus der Nähe von Kaiserslautern. Die Positionen acht und neun gingen an „Taxifahrer“ Tommy Tulpe – wie Teamkollege Prinz auf einem älteren Ingolstädter Modell mit der Bezeichnung ,ultra' samt Taxi-Aufkleber unterwegs, sowie Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3). Vor der Porsche GT3 Cup-Fraktion – Thomas Langer, Christoph Dupré und Jacob Erlbacher – sah noch Markus Winkelhock im Audi mit der Space-Drive genannten Technologie von Schaeffler Paravan die Zielflagge.


Die Klassensieger des ersten Rennens

Klasse 1: Alec Udell (Audi R8 LMS GT3, Phoenix Racing)
Klasse 2: Andy Prinz (Audi R8 LMS ultra, HCB-Rutronik Racing)
Klasse 3: Christof Langer (Porsche 991 GT3 Cup, Schütz Motorsport)
Klasse 5: Aleksey Sizov (McLaren 570S GT4, Dörr Motorsport)
Klasse 6: Gregor Drasal (Lamborghini Huracan Super Trofeo, Dörr Motorsport)


Qualifying und Rennen 2 

Simon Reicher setzte die Trainingsbestzeit des Samstagmorgens und ging somit um 16:10 Uhr aus der vordersten Position ins letzte Sprintrennen der DMV GTC-Saison. 1:56.997 Minuten benötigte er im blaugelben GT3-Audi von Yaco-Racing auf nasser Fahrbahn für die Umrundung des rund 4,5 Kilometer langen Grand-Prix-Kurses des Hockenheimrings.

Mit nur 0,114 Sekunden Rückstand auf Reicher folgte der frisch gebackene DUNLOP 60-Meister 2019, Kenneth Heyer (Mercedes-AMG GT3, Race-Art-Motorsport ). Die zweite Startreihe teilten sich am Samstagnachmittag der Nachwuchspilot bei Phoenix Racing, Kim-Luis Schramm, im Audi R8 LMS GT3 sowie Isaac Tutumlu Lopez mit dem Car Collection Audi R8 LMS GT3.

In Folge starteten Markus Winkelhock (Steer-by-wire Audi R8 LMS GT3), dem als Letzter eine Runde unter zwei Minuten glückte, und Alois Rieder (Porsche 991 GT3 R, Rieder Racing) – der Zillertaler kam mit dem frisch erworbenen Zuffenhausener Einsatzgerät auf Anhieb bestens zurecht. Die vierte Startreihe gehörte der Jugend: Aleksey Sizov, 16 Jahre jung, war im Dörr McLaren 570S GT4 nur eine knappe halbe Sekunde langsamer als Stammfahrer Rieder. Neben ihm stand Loris Prattis (19) in der Startaufstellung: Er platzierte den Audi R8 LMS GT4 von Martin Kohlhaas mit einer Zeit von 2:02.654 Minuten.

Evi Eizenhammer, die momentan einzige Frau des Starterfelds, konnte ihren vom Team liebevoll „Chloé“ getauften HCB-Rutronik Racing-Audi auf Rang zehn positionieren. Davor wurde auf dem Zeitentableau Andy Prinz als schnellster morgendlicher Fahrer der Klasse 2 angezeigt, ebenfalls in einem HCB-Rutronik Racing-Audi R8 LMS ultra.

Vom zweiten Startplatz aus fuhr Kenneth Heyer aus Viersen für sich und sein Team Race-Art-Motorsport den Gesamtsieg im zweiten Sprintrennen des Tages und damit dem letzten der Saison 2019 heraus. Als Meister des DMV GTC 2019 steht Timo Scheibner aus Frankfurt fest, er gewann darüber hinaus die Klasse 2. „Natürlich freut sich unser komplettes Team über diesen Titel. Ich als Fahrer bin ja auch abhängig von meiner Crew und die hat klasse gearbeitet. Vielen Dank auch an Lena und Ralph Monschauer und die gesamte Mannschaft des DMV GTC. Die Organisation war toll. Einfach und problemloser hatte ich es in keiner anderen Serie und ich freue mich schon auf die neue Saison.“

Zu Mercedes-Pilot Heyer gesellten sich bei der Gesamtsiegerehrung Kim-Luis Schramm und Simon Reicher, (beide Audi R8 LMS GT3). 18 Rennrunden durfte die Spitze des Feldes bestreiten, bevor die Uhr für den auf 30 Minuten angelegten spätnachmittäglichen Sprint abgelaufen war. „Manchmal musst du ein, zwei Wagenlängen zurück sein, um besser einschätzen zu können, wo du vorbei kannst. Ich hab es zweimal in der Spitzkehre probiert, dort habe ich gemerkt, dass die Traktion des zu diesem Zeitpunkt vor mir liegenden Car Collection-Audis etwas besser ist, dann hab ich mir eine andere Stelle überlegt und das hat dann ja Gott sei Dank auch geklappt“, freute sich Kenneth Heyer über eine weitere Ehrung am Final-Wochenende. Nicht ganz zufrieden zeigte sich Simon Reicher im Siegerinterview mit seiner Leistung: „Die Performance des Autos war nicht da, so dass einfach nicht mehr drin war heute.“

Die Ränge vier und fünf belegten zwei weitere Audi R8 LMS GT3 – Markus Winkelhock in seinem Steer-by-Wire-Technologieträger von Schaeffler Paravan, gefolgt von Car Collection-Pilot Isaac Tutumlu Lopez, den ein zwischenzeitlicher Ausritt übers Gras eine bessere Platzierung kostete. Der beste Porsche wurde von Alois Rieder gesteuert, Rang sieben und damit der Sieg in Klasse 2 gehörte Aston-Martin-Fahrer Timo Scheibner, der damit auch den Meistertitel 2019 für sich in Anspruch nehmen darf.

Einträchtig hintereinander fuhren die Teamkollegen Tommy Tulpe und Evi Eizenhammer vom Audi Sport Team Rutronik ins Ziel. Die schnellsten Zehn komplettierte einer der Serien-Youngster: Jacob Erlbacher hatte vor seinem Coach und Mentor Christoph Dupré die Porsche-Nase vorn und durfte somit am Ende auch den Pokal für den Sieg in der Cup-Klasse entgegennehmen.


Die Klassensieger des zweiten Rennens

Klasse 1: Kenneth Heyer (AMG-Mercedes GT3, Race Art Motorsport)
Klasse 2: Timo Scheibner (Aston Martin Vantage GT3)
Klasse 3: Jacob Erlbacher (Porsche 991 GT3 Cup, Dupre Motorsport)
Klasse 5: Aleksey Sizov (McLaren 570S GT4, Dörr Motorsport)
Klasse 6: Gregor Drasal (Lamborghini Huracan Super Trofeo, Dörr Motorsport)


Vorläufige Termine 2020 DMV GTC / DUNLOP 60 

27./28.03.2020 Hockenheim 1 (Preis der Stadt Stuttgart)
15.-17.05.2020 Lausitzring (DTM)
26.-28.06.2020 Monza (DTM)
10.-12.07.2020 Norisring (DTM) 
11.-13.09.2020 Nürburgring (DTM) 
02.-04.10.2020 Hockenheim 2 (DTM)
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