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Automobilsport
16.04.2019

Comeback im V8-Biest: Ellen Lohr vor NASCAR-Debüt in Valencia

Allein dass sich 57 Fahrer in zwei Divisionen insgesamt 33 Fahrzeuge teilen, ist für eine europäische Rennserie etwas ganz Besonderes. Aber das ist nicht alles: Die EuroNASCAR setzt auf Einheitschassis mit Gleichbauteilen. Angetrieben werden die Silhouetten-Renner von 400 PS starken Chevrolet-V8-Motoren. Die Teams dürfen aus drei verschiedenen Marken-Varianten als Bodywork wählen.

Seit dieser Saison dabei ist Ellen Lohr, die nach zweieinhalbjähriger Renn-Rente ihr Comeback in der boomenden Serie feiert. "Ich fühle mich wie ein Rookie und bin tatsächlich wieder einer. Gestern musste ich zum Rookie-Briefing, um alles über die Spotter zu lernen. Auch wenn diese das erste Mal so richtig zum Einsatz kommen, wenn wir im holländischen Venray ein Ovalrennen bestreiten, kommt ihnen in der EuroNASCAR eine wichtige Rolle zu."

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Spotter sind bekannt aus dem amerikanischen NASCAR-Sport, wo sie über Funk den direkten Kontakt zum Fahrer haben, um diesen sicher durch die Dreier- und Viererreihen in einem Oval zu manövrieren. Lohr sagt: "Die Euroserie orientiert sich sehr am amerikanischen Sport. Damit ist nicht nur der allgemeine Lifestyle während der Rennen gemeint, sondern auch ganz konkret die Arbeit des Veranstalters und der Rennkommissare. Es wird auf andere Sachen Wert gelegt als im europäischen Rundstreckensport. Zum Beispiel wird das Thema Track-Limits, also wie weit die Fahrer über die Randsteine hinausfahren dürfen, sehr generös ausgelegt“,  grinst die Wahlmonegassin.

Am Wochenende warten auf Lohr nicht nur zwei Rennen – jeweils eins am Samstag und Sonntag –, sondern auch große Namen im Starterfeld. „Gegen Jacques Villeneuve zu fahren, ist eine große Ehre und ich freue mich, mal wieder auf einen Weltmeister zu treffen“, so Lohr mit einem Lächeln im Gesicht, in Anspielung auf ihren DTM-Sieg 1992, bei dem sie ihren Teamkollegen, F1-Weltmeister Keke Rosberg, geschlagen hatte.

"Insgesamt warten in der ELITE-1-Kategorie, in der ich an den Start gehe, 13 ehemalige Rennsieger. Das ist ein hartes Brot für den Anfang", analysiert Lohr. "Ich glaube nicht, dass ich von Beginn an vorne dabei sein werde, aber ich werde auf jeden Fall so viele Informationen wie möglich aufsaugen, um am Ende der Saison gute Ergebnisse einzufahren."

Die Serie wurde vor 10 Jahren von Jerome und Anne Galpin gegründet. Der europäische NASCAR-Ableger startet im Jahr 2019 in seine elfte Saison. Seit 2012 finden die Rennen der aufblühenden und ständig wachsenden Tourenwagen-Serie unter offiziellem NASCAR-Banner statt. Für NASCAR war das ein wichtiger Schritt, um die internationale Präsenz des US-Kultsports zu erhöhen. Ellen Lohr tritt für das österreichische Werksteam Dexwet-Df1 Racing an, das unter der Leitung von Norbert Walchhofer schon seit vielen Jahren in der Serie an den Start geht.
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