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ADAC GT Masters
21.08.2019

Jeffrey Schmidt auf dem Nürburgring im Pech

Wie hart umkämpft das ADAC GT Masters ist, erlebte Jeffrey Schmidt bei der fünften Saisonstation auf dem Nürburgring. In den Qualifyings waren die Abstände extrem eng und in den Rennen wurde mit harten Bandagen gekämpft. Der BWT Mücke Motorsport-Pilot erarbeitete sich mit Teamkollege Christopher Haase trotz aller Widrigkeiten ein Juniorpodium und sieben Punkte. 

Im zweiten Rennen seid ihr von Platz zehn gestartet und auch als Zehnte ins Ziel gekommen. Dazwischen ist aber viel passiert. Berichte uns von eurem Sonntag.
Jeffrey Schmidt: „Es war gut, dass es im Qualifying nass war, denn das hat uns besser in die Karten gespielt, als wenn es trocken gewesen wäre. Haase hat einen super Job gemacht und das Maximum herausgeholt. Im Rennen war die Pace leider nicht ganz da. Kurz nach dem Fahrerwechsel hatte ich die Corvette hinter mir, eines der schnellsten Autos im Feld. Trotz aller Bemühungen konnte ich sie nicht hinter mir halten. Kurz darauf hatte ich einen Porsche vor mir und zwei Audis im Rückspiegel. Es ist auf dem Nürburgring schwierig, an einem Porsche vorbeizukommen, denn sie haben eine gute Traktion und einen hohen Topspeed. Es kam zu einem Vierkampf und dabei leider zu einer nicht regelkonformen Berührung von einem Kontrahenten. Das hat mich mehrere Positionen gekostet und dem Gegner eine Durchfahrtsstrafe beschert. Ich konnte leider insgesamt nicht so mitkämpfen, wie ich wollte. Immerhin haben wir ein paar Punkte geholt, auch wenn das nur ein schwacher Trost ist, denn unser Anspruch ist, viel weiter vorne zu landen.“ 

Der Testtag im Vorfeld des Wochenendes hat für euch also nicht viel gebracht, oder?
„Nein, weil typisches Eifelwetter herrschte. Das ist besonders schade, weil wir einige Dinge testen wollten. In den freien Trainings am Freitag war ein kleiner Aufwärtstrend sichtbar. Das Auto hat sich besser angefühlt als in Zandvoort. Im Qualifying am Samstagmorgen sind wir leider auf dem Boden der Tatsachen angekommen. Wir hatten nicht die erhoffte Pace. Uns fehlt in langsamen Kurven der mechanische Grip. Das macht sich hier natürlich vor allem im ersten Sektor bemerkbar. Viel mehr als Platz 18 war leider nicht drin. Auf meiner schnellsten Runde gab es zudem eine rote Flagge.“ 

Auch im Rennen am Samstag hattest du Pech...
„Wenn man im Mittelfeld startet, ist die Chance leider groß, dass man in irgendetwas verwickelt wird. Der Start lief nicht optimal, weil es in der linken Reihe aus irgendeinem Grund Lücken gab. Die Autos in der rechten Reihe waren daher schnell an mir vorbei. Ich habe die verlorenen Positionen aber gutgemacht. Leider kam es kurz darauf in der zweiten Kurve in Runde drei zu einer Kollision mit einem Konkurrenten. Er ist mir hinten aufs Rad gefahren und hat mich weggedreht. Dadurch bin ich weit zurückgefallen und die Lenkung war etwas schief. Dennoch habe ich mich wieder acht Plätze nach vorne gekämpft und dann an Christopher übergeben. In der zweiten Rennhälfte ist leider nicht mehr so viel passiert, weil alle auf den alten Reifen ähnlich schnell waren. Christopher konnte also nur noch ins Ziel fahren.“

Das nächste Rennwochenende findet auf dem Hockenheimring statt – für dich als Schweizer praktisch die Heimstrecke im Kalender, oder?
„Hockenheim ist tatsächlich wie ein Heimrennen für uns Schweizer. Es sind immer viele Fans da. Ich mag die Strecke und stand dort schon so oft auf dem Podium, dass ich den Weg zum Podium wohl mit verbundenen Augen finden würde. Um auch dieses Jahr ein Top-Ergebnis zu erzielen, muss das Auto aber mehr mechanischen Grip generieren, damit wir in den langsamen Kurven weniger Zeit verlieren. Hoffentlich können wir dort das Ruder herumreißen.“
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