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24h Dubai
15.01.2019

Top-Sechs-Ergebnis für BWT Mücke Motorsport

Zweiter Anlauf, zweites Top-Ten-Ergebnis für BWT Mücke Motorsport bei den 24h Dubai. Beim prestigeträchtigen 24-Stunden-Rennen, das vom 10. bis zum 12. Januar 2019 auf dem Dubai Autodrome stattfand, überquerte der Audi R8 LMS #9 des Teams die Ziellinie auf dem sechsten Rang. Lange Zeit lag das Fahrer-Quintett aus Audi Sport Fahrer Markus Winkelhock, Ford Werkspilot Stefan Mücke, Mike David Ortmann, Ricardo Feller und Andreas Weishaupt auf Podiumskurs, bis ein Steinschlag alles veränderte...
  
Neue Bestmarke: Im Qualifying für das 24-Stunden-Rennen ging es bereits am Donnerstag hoch her. Winkelhock saß hinter dem Steuer der Evolutionsstufe des Audi R8 LMS, die das Team in Dubai erstmals einsetzte. Der Audi Sport Fahrer beendete das Zeittraining auf Rang vier mit nur 73 Tausendstelsekunden Rückstand auf seinen Vordermann. Damit setzte er eine neue Qualifying-Bestmarke für BWT Mücke Motorsport in Dubai. Bei der ersten Teilnahme am Wüstenklassiker war die Mannschaft 2018 von Rang fünf gestartet.
 
Teamwork deluxe: Am Start gelang es Winkelhock, die vierte Position zu halten und sich in der Spitzengruppe zu etablieren. Ohne Probleme hielt sich die Mannschaft konstant innerhalb der Top-5 und lag nachts sogar auf Podiumskurs. In Stunde 17 zerstörte allerdings ein Steinschlag alle Hoffnungen. In den Daten war ein Temperaturanstieg zu sehen und die genaue Betrachtung des Audi R8 LMS in der Box machte deutlich, dass der Kühler getauscht werden musste. Die Mechaniker zeigten keine Sekunde Anzeichen von Müdigkeit und arbeiteten hochkonzentriert und professionell. Dadurch konnte der Audi R8 LMS bereits 20 Minuten später wieder auf die Strecke geschickt werden.
 
Kampfgeist: Trotz der grandiosen Leistung der Mechaniker musste sich das Team nach der Reparaturpause auf Rang elf einordnen. Das Ziel für die verbleibenden Stunden war klar: Durchbeißen und so viele Positionen wiedergutmachen, wie nur irgendwie möglich. Das gelang mit Bravour. Als Feller den Audi R8 LMS auf Rang sechs über die Ziellinie fuhr, brandete bei BWT Mücke Motorsport der Jubel auf. Die Serie geht weiter: Mit Dubai 2018, den 24h Nürburgring 2018 und dem diesjährigen Rennen in Dubai wurde auch das dritte 24-Stunden-Rennen der Teamgeschichte mit der karierten Flagge beendet!
 
Nachwuchs obenauf: Bevor die ,Großen‘ ihr Können unter Beweis stellen konnten, durften in Dubai die Stars der Zukunft antreten. BWT Mücke Motorsport schickte in vier Läufen der Formula 4 UAE Joshua Duerksen aus Paraguay und den Deutschen Nico Göhler ins Rennen - mit durchschlagendem Erfolg. Duerksen (P3, P4, P3) fuhr in zwei Rennen auf das Podium, Göhler (P8, P5, P6) kam jeweils unweit dahinter ins Ziel. Wie aber schon das Sprichwort sagt, kam das Beste zum Schluss: Duerksen bescherte BWT Mücke Motorsport den ersten Sieg in der UAE und Göhler machte mit Platz drei das Traumergebnis perfekt.
  
Stefan Mücke: „Wir haben den Großteil des Rennens um das Podium gekämpft, leider hat uns ein defekter Wasserkühler viel Zeit gekostet und dadurch hatten wir keine Chance mehr. Ansonsten war es ein fehlerfreies Rennen von Fahrern und Team. Das Auto hatte nach 24 Stunden keinen einzigen Kratzer und alle Piloten waren auf einem super Niveau unterwegs. Leider hatten wir am Anfang auch Pech mit den Code60-Phasen. Ein großes Lob an die gesamte Mannschaft, alle waren hoch motiviert und haben einen super Job gemacht. Mit der Teamleistung sind wir sehr zufrieden, nur das Endergebnis passt noch nicht dazu. Somit haben wir für das kommende Jahr noch eine Rechnung offen.“
 
Ricardo Feller: „Grundsätzlich können wir sehr zufrieden sein. Das Rennen war ein guter Einstieg in die Saison. Unser Teamwork hat super funktioniert, das hat mir sehr gefallen. Auch der Speed des Autos war vorhanden, nur hatten wir leider Pech mit den Code60-Phasen und dem kaputten Kühler. Wir Fahrer haben uns alle nichts zu Schulden kommen lassen und das Auto ist in einem Stück geblieben, damit müssen wir zufrieden sein.“
 
Mike David Ortmann: „Mit Platz sechs können wir nach dem Rennverlauf recht zufrieden sein. Durch die Code60-Phasen kann man in Dubai schnell mal vier Minuten verlieren, deshalb liegen Glück und Pech dort nah beieinander. Mit meinen Stints bin ich sehr zufrieden. Ich habe wirklich alles gegeben. Danke an alle im Team für den super Job. Das Rennen war wieder eine mega Erfahrung und hat sehr viel Spaß gemacht. Es wäre schön gewesen, wenn alle mit einem Podium belohnt worden wären, das hat man aber leider nicht immer selbst in der Hand.“
 
Markus Winkelhock: „Das Rennen lief leider nicht wie erhofft. Wir hatten eine tolle Fahrer-Kombination und das Team war super vorbereitet. Das Ziel war der Sieg, oder zumindest eine Podiumsplatzierung. Weder das Team noch die Fahrer haben Fehler gemacht, aber wir hatten nicht das nötige Glück. Das ist in Dubai durch die Code60-Phasen und die Tankstellen-Situation noch wichtiger als bei anderen 24-Stunden-Rennen. Genau da haben wir unverschuldet viel Zeit verloren. Nach dem Problem mit dem Kühler ist Rang sechs eine gute Leistung, aber natürlich nicht das, was wir uns erhofft hatten. Ein Danke geht ans Team. Jeder hat bis zum Zieleinlauf alles gegeben, die Stimmung war super und es war eine klasse Truppe. Ich hoffe, wir kommen nächstes Jahr zurück und fahren aufs Podium.“
 
Andreas Weishaupt: „Das Team hat über das gesamte Wochenende super Arbeit geleistet und die Stimmung war wirklich klasse. Leider hatten wir bei den Tankstopps und Code60-Phasen nicht das nötige Glück und obendrein noch Pech mit dem defekten Kühler. Dafür ist Platz sechs wirklich ein respektables Ergebnis. Es hilft ja alles nichts, wir müssen es einfach 2020 nochmal versuchen!“
 
Peter Mücke (Teamchef): „Im Rennsport gibt es immer wieder Hätte, Wenn und Aber. Diesmal würde es wirklich stimmen. Ohne den Zeitverlust durch den Kühlerwechsel wären wir auf dem Podium gelandet. Wir haben in den Daten gesehen, dass die Temperatur nach oben ging und wussten, dass sich etwas andeutet. Es muss irgendwo einen Steinschlag gegeben haben. Dabei muss ich zugeben, dass die Gewinner nicht zu schlagen waren. Sie waren souverän ohne Pech und Fehler. Ein verdienter Sieg, zu dem ich gratuliere. Der Renngott wollte leider nicht, dass wir ihnen Gesellschaft leisten. Besonderen Spaß gemacht haben mir dieses Wochenende unsere Youngsters in der Formel 4. Sie sind beide komplette Rookies und haben über die vier Rennen in Dubai eine so tolle Lernkurve gezeigt, dass wir am Ende sogar ein Doppelpodium feiern konnten. Das war aller Ehren wert und zeigt ihre Lernfähigkeit. Da hat sich der alte Hase gefreut.“
 
Matthias Kieper (PR & Team-Management): „Innerhalb des Teams herrschen natürlich gemischte Gefühle, da wir die realistische Chance auf einen Podiumsplatz hatten und am Ende 'nur' Rang sechs zu Buche steht. Ich bin aber sicher, dass in Kürze die Freude über diese tolle Leistung überwiegen wird. Es war erst das dritte 24-Stunden-Rennen in der Teamgeschichte und wir haben erneut die karierte Flagge gesehen. Das ist aller Ehren wert und verdient ein großes Lob an alle Teammitglieder! Der Sprung, den die gesamte Mannschaft innerhalb eines Jahres gemacht hat, ist enorm. Wir waren viel routinierter und auch die Fahrer waren sehr konstant. Der ungeplante Boxenstopp ist natürlich mehr als ärgerlich und hat uns wie schon im letzten Jahr die Chancen auf ein Podium genommen. An dieser Stelle nochmals besten Dank an die Jungs von Audi Sport für ihre Unterstützung beim Wechseln des Kühlers. Glückwunsch an die Mannschaft von Car Collection, fehlerfreies Rennen und somit verdient gewonnen.“
 
Michael Weiss (Technischer Leiter): „Wir reisen mit einem lachenden und einem weinenden Auge ab, wobei die Stimmung grundsätzlich sehr gut ist. Wir waren gut vorbereitet und haben ein fehlerfreies Wochenende abgeliefert. Wir wussten, dass es kein Spaziergang werden wird, da neben uns viele andere Teams aus dem ADAC GT Masters und der Blancpain GT Series dabei waren. Zudem hatten andere Starter deutlich mehr Erfahrung mit den Hankook-Reifen. Im Rennen musste man in einigen Situationen schlicht Glück haben, zur richtigen Zeit an die Box abzubiegen, denn durch die Code60-Phasen konnte man sehr viel Zeit gewinnen, aber auch verlieren. Leider hatten wir in vier Situationen das Glück nicht auf unserer Seite. Wir hoffen natürlich, dass es beim nächsten Mal besser läuft. Ungeachtet dessen geht mein Dank ans gesamte Team für diese mega Leistung. Es war ein toller Start ins neue Jahr!“
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