Im Zeittraining am Samstag hatte Luca Engstler die Startnummer 19 als bestplatzierten der fünf Lamborghini Huracán GT3 EVO2 im Feld auf Startplatz 13 qualifiziert, nur dreieinhalb Zehntelsekunden hinter der Pole Position. Das Rennen war für den 25-jährigen Lamborghini Factory Driver jedoch schon nach Runde eins beendet. In der Startphase wurde er von einem anderen Fahrer touchiert und musste aufgrund der dabei entstandenen Beschädigungen abstellen. Jordan Pepper wurde bei der harten Gangart der Konkurrenz ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen, konnte sein Rennen allerdings fortsetzen. Der 28-jährige Südafrikaner erkämpfte trotz Schaden an seinem Fahrzeug mit Platz elf schlussendlich fünf Meisterschaftszähler.
Am Sonntag gestaltete sich die Ausgangslage mit den Startplätzen elf und zwölf für Luca Engstler und Jordan Pepper ähnlich. Auf der Distanz von 55 Minuten plus eine Runde waren im zweiten Rennen gemäß dem Reglement 2025 zwei Pflichtboxenstopps vorgesehen. In der Startrunde machte Pepper bereits sechs Positionen gut und behauptete sich daraufhin im Verfolgerfeld hinter der Spitze. Bis zu seinem ersten Pitstop in Runde 19 hatte er sich auf Platz vier vorgearbeitet. Auf der Jagd nach dem Podium wurde er im zweiten Stint durch eine Safety-Car-Phase ausgebremst. Den vierten Platz brachte er nach der kurzen Neutralisierung und der zweiten Boxenstopp-Phase souverän über die Ziellinie. Für Luca Engstler war auch Rennen zwei nach einem unverschuldeten Kontakt vorzeitig beendet. Er hatte sich bereits auf die siebte Position vorgearbeitet, als ihn in Runde sieben ein Rivale torpedierte.
Für die Fahrermeisterschaft sammelte Jordan Pepper in der Lausitz weitere 18 Punkte und steht mit insgesamt 55 Zählern an dritter Stelle. Auf den Führenden fehlen dem Lamborghini Factory Driver momentan 14 Punkte. Luca Engstler belegt den 13. Platz. Im Teamklassement befindet sich das TGI Team Lamborghini by GRT mit 66 Punkten auf dem fünften Platz. Das nächste Rennwochenende in der DTM wird vom 6. bis. 8 Juni im niederländischen Zandvoort ausgetragen.
Jordan Pepper (RSA, #63, TGI Team Lamborghini by GRT)
- Qualifying 1: P15 - Rennen 1: P11
- Qualifying 2: P12 - Rennen 2: P4
Jordan Pepper: „Es war noch härter, als wir es erwartet hatten. Ich bin wirklich stolz darauf, wie wir es in Rennen eins ins Ziel geschafft haben. Nach so viel Chaos noch Punkte zu holen, kann am Ende des Jahres den Unterschied machen. Wir haben nach der kleinen BoP-Anpassung für den Sonntag hart gearbeitet, was sich an den Startpositionen für Rennen zwei gezeigt hat. In der ersten Runde bin ich maximales Risiko gegangen und das hat sich ausgezahlt. Danach hat etwas die Pace für das Podium gefehlt. Das Safety Car hat uns auch ausgebremst. Wir haben dadurch unseren Vorsprung verloren und nach dem zweiten Boxenstopp hatten wir strategiebedingt einen alten Reifensatz drauf, weshalb es gegen die Konkurrenz mit frischeren Gummis sehr tricky war. Wir können mit Platz vier sehr zufrieden sein. Ein großes Dankeschön an das gesamte Team für die fantastische Arbeit. Wir haben wichtige Punkte mitgenommen und wollen in Zandvoort auf unser Momentum aufbauen.“
Luca Engstler (GER, #19, TGI Team Lamborghini by GRT)
- Qualifying 1: P13 - Rennen 1: DNF
- Qualifying 2: P11 - Rennen 2: DNF
Luca Engstler: „Nach solch einem enttäuschenden Wochenende bleibt nur der Blick nach vorne. Das Team hat einen mega Job gemacht und ich hätte die Anstrengungen unserer Crew gerne mit zwei guten Resultaten belohnt, aber einige meiner Mitstreiter hatten etwas dagegen. Es ist immer frustrierend, wenn man von einem Konkurrenten aus dem Rennen genommen wird, und wenn das gleich zweimal passiert, ist es ein ziemliches Armutszeugnis. Aber es kann in Zandvoort nur besser laufen und ich habe mit unserem Paket und einem starken Team im Rücken allen Grund, mich auf das nächste Rennwochenende zu freuen.“
Gottfried Grasser, Teamchef GRT: „Wir wussten schon vor dem Wochenende, dass es mit der Balance of Performance für uns eine ziemliche Herausforderung wird. Der Eindruck hat sich im Qualifying dann bestätigt, zumal die Leistungsdichte auf dem Lausitzring mit dem gesamten Feld innerhalb einer Sekunde extrem hoch war. Wir haben das Maximum herausgeholt, was Luca als bestplatzierter Lamborghini-Fahrer am Samstag auch bestätigt hat. Wie das Wochenende für ihn gelaufen ist, tut mir sehr leid. Er wurde in beiden Rennen von Fahrern berührt, die wiederholt negativ aufgefallen sind. Das ist sowohl für ihn als auch für das Team sehr frustrierend. Jordan hat das Wochenende für uns mit seinen Resultaten gerettet. Er hat an beiden Tagen gezeigt, dass er ein Racer ohne Ende ist. Mit der Beschädigung am Samstag noch Punkte zu holen, war richtig stark, und das zweite Rennen war wirklich eine Galavorstellung. Mit dieser Ausgangslage fast noch auf das Podium zu kommen, zeugt von einer fantastischen fahrerischen Leistung. Wir sind in der Meisterschaft weiterhin gut positioniert und blicken optimistisch auf Zandvoort, wo wir in der GT World Challenge Europe zuletzt erfolgreich waren. Unter den richtigen Voraussetzungen werden wir dort auch in der DTM wieder ganz vorne angreifen.“