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Kartsport Allgemein
10.01.2018

Kartbahn Kerpen: Verkaufsentscheidung im Februar

Der jahrelange Kampf um den Erhalt der Kartbahn in Kerpen geht in eine weitere entscheidende Phase. Aktuell diskutiert der ansässige Kart-Club Kerpen über den Verkauf seiner Anteile am Grundstück in der Steinheide.
 
Trotz des immer weiter vorrückenden Braunkohle-Tagebaus hat der Erftlandring eine Bestandssicherheit bis 2020. Doch die Traditionsrennstrecke, die vor allen Dingen durch die Gebrüder Michael und Ralf Schumacher bekannt wurde, wird nach derzeitigem Stand keinen neuen Standort bekommen. „Es gibt keine neue Kartbahn“, bestätigte Ralf Schumacher dem Kölner EXPRESS. „Die gemeinsame Suche mit RWE hat zu keinem von der Bevölkerung mitgetragenen neuen Standort geführt.“
 
Gegenüber Motorsport XL zeigte sich der Teamchef des KSM Racing Teams und Jugendwart im Kart-Club Kerpen enttäuscht: „Ohne Kartbahnen gäbe es heute keinen Hamilton, Vettel oder Rosberg – auch Michael und mich hätte es in dieser Form nie gegeben. Es ist extrem schwer geworden, eine neue Anlage bauen zu können. Ich bin diesbezüglich sehr aktiv, trotzdem finde ich keine Region beziehungsweise keinen Landkreis, der für ein solches Projekt zu gewinnen ist. Ich bin auf jeden Fall bereit zu investieren, sofern sich eine Möglichkeit ergeben würde.”
 
Aufgrund der erfolglosen Suche nach einem Ausweichort tickt nun die Uhr für den Erftlandring und die 550 Mitglieder des Kart-Club Kerpen. Der Club plant nun, seinen Drittel-Anteil (Michael Schumacher gehören zwei Drittel) an RWE zu verkaufen. Eine Entscheidung dazu soll bei der Jahreshauptversammlung am 1. Februar fallen. Bereits am morgigen Donnerstag, 11. Januar, wird auf der Kartbahn in Kerpen eine Infoveranstaltung stattfinden, wo das Thema vorab besprochen werden soll. Mit dem frühzeitigen Verkauf der Anteile könnte der Club einem möglichen Zwangsveräußerung zuvorkommen, die mit höheren finanziellen Verlusten verbunden wäre.  
 
Auf die Frage, ob die Familie Schumacher einer Verkaufsentscheidung folgen würde, äußerte sich Sprecherin Sabine Kehm gegenüber dem EXPRESS: „Die Familie Schumacher ist über die Entwicklungen auf dem Laufenden.“
 
Kart-Club-Kerpen-Präsident Noack erklärt: „Wir haben aufgrund des Braunkohle-Tagebaus bereits drei neue Standorte für die Kartbahn inspiziert und letztlich sind Genehmigungen schnell im Keim erstickt worden. Eine Entschädigung hat für uns keinen Wert  – wir brauchen eine Sportstätte.”
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