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DMV GTC
10.10.2018

Platz drei für Simon Reicher in seinem ersten GT3-Rennen

Mit viel Spannung und großer Vorfreude hatte Simon Reicher seinem ersten GT3-Rennen im Rahmen des DMV GTC in Hockenheim am letzten Wochenende (5./6. Oktober) entgegengefiebert. Für sein YACO Racing Team aus dem sächsischen Vogtland fuhr der 18-Jährige den berühmten 585 PS starken YACO Audi R8 LMS.

Sichtlich beeindruckt berichtete der Österreicher: „Ich habe vor ein paar Wochen von Schubert Motorsport die tolle Chance bekommen, den GT3-Honda in Oschersleben testen zu dürfen. Bereits damals ist mir aufgefallen, wie feinfühlig so ein GT3-Fahrzeug ist. Auch an diesem Wochenende war ich sehr beeindruckt, mit welcher Präzision und vor allem wie sensibel ein GT3-Fahrzeug auf die kleinsten Veränderungen im Setup reagiert. Dagegen bin ich mit meinem Audi RS3 eher mit einer Holzreifen-Kutsche unterwegs. Die beiden Fahrzeuge kann man nicht miteinander vergleichen. Zu weit liegen ihre Fahreigenschaften auseinander.“

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Für Simon und sein YACO Racing Team war es von der ersten Minute an spannend. Denn gerade einmal zwei Wochen zuvor hatte an gleicher Stelle das ADAC GT Masters stattgefunden. Die Daten und Werte waren also noch in den Köpfen aller präsent. „Als aller erstes muss ich einmal meinem Ingenieur Thomas Gassert ein ganz großes Dankeschön sagen. Ihm ist es gelungen, dass ich mich von Anfang an sauwohl in dem Audi R8 LMS fühlte. Nur so war es mir möglich, mich von Runde zu Runde zu steigern und ein solch erfolgreiches Wochenende für das gesamte Team herauszufahren“, sagte Simon Reicher und fügte hinzu: „Uns war es wichtig, dass wir nach FIA-Reglement an den Start gehen, das Auto nach technischen Vorgaben des ADAC GT Masters ins Rennen schicken. Auch wenn uns klar war, dass wir damit mit einem unterlegenen Auto antreten werden.“

Gleich 15 Stundenkilometer fehlten dem Audi R8 LMS auf der Geraden. „Das Auto wird beim ADAC GT Masters eingesetzt. Mein Ziel für 2019 ist es, mir dort einen der begehrten Fahrerplätze zu sichern. Es würde also für uns nicht viel Sinn machen, das Auto für dieses eine Rennen umzubauen. Immerhin wurde an diesem Wochenende auf Dunlop-Reifen gefahren. Im Gegensatz zum ADAC GT Masters, bei dem wir auf Pirelli starten, war das schon genug unbekannte Variable, die wir in den Griff bekommen mussten. Für mich war das jetzt nicht so die Herausforderung, ist eh mein erstes Rennen. Ich kenne also beide Reifen nicht“, lachte der Youngster.

Als dann der Audi – diesmal mit der Startnummer 54 – auf der Anzeigetafel und in den offiziellen Listen auf Platz fünf im Zeittraining geführt wurde, war die Freude im Team groß: „Ich bin einfach gefahren, habe mich auf meine Aufgabe konzentriert. Ich war genug beschäftigt, als plötzlich diese schnelle Rundenzeit auf meinem Display auftauchte. Ich konnte es selbst fast nicht glauben. Dass ich mit dem ehemaligen Formel-1-, DTM- und GT-Masters-Piloten Markus Winkelhock, der in einem der schnellen Audis unterwegs war, nicht mithalten konnte, war mir klar. Aber so dicht dahinter?“, zeigte sich Simon Reicher sichtlich glücklich. 

Im ersten Rennen am Samstag zeigte er dann eine absolut fehlerfreie Leistung, überholte schon recht früh den Viertplatzierten und sicherte sich mit Fallen der schwarz-weiß karierten Flagge den dritten Platz. „Es war unglaublich. Hat das einen Spaß gemacht. Ich bin sehr, sehr glücklich, dass mir mein Team seinen Audi R8 LMS anvertraut hat. Vielen Dank an meinen Teamchef Uwe Geipel für sein Vertrauen“, war die erste Reaktion auf seinen dritten Platz. Aber auch sein zweites Rennen am Rennsamstag fuhr der Österreicher mit Bravour. Von Platz fünf gestartet, brachte der den YACO Audi auf selbigem Platz ins Ziel. 

Sein Resümee zu dem gelungenen Einstand in den GT3-Sport fiel dann so aus: „Ich bin von einem Propellerflugzeug in einen Kampfjet umgestiegen und bin schwer begeistert. Das ist es, was ich seit so vielen Jahren im Motorsport immer machen wollte. Wir werden nun die Saison genau analysieren, unsere Möglichkeiten ausloten und dann schauen, wie wir uns in der kommenden Saison aufstellen. Bis dahin wird mich mein Fitnessstudio einige Male öfter sehen.“
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