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CIK/FIA
18.06.2018

Janker holt kuriosen EM-Sieg beim Heimspiel

Der Kart Grand Prix von Deutschland ist Geschichte: Am Sonntag sind im bayerischen Ampfing die Finalrennen zum dritten Lauf der Europameisterschaft in einem spannenden Showdown zu Ende gegangen. Bei besten Wetterbedingungen feierten die zahlreichen Zuschauer nicht nur den Sieg des Estländers Paul Aron, sondern auch den Heimsieg von Hannes Janker.
 

Im Feld der OK Junioren konnte Pole-Sitter Gabriel Bortoleto (CRG SpA) seinen Vorteil im Finale nicht umsetzen. Der Brasilianer musste schon nach der ersten Runde die Führung an Paul Aron (Ricky Flynn Motorsport) abtreten, der im Anschluss ein fehlerfreies Rennen absolvierte und einen kontrollierten Sieg nach Hause fuhr. Im Kampf um die Ehrenplätze ließ Bortoleto nochmals Federn und musste gegen Rennende noch Luca Griggs (Lennox Racing Team) aus Großbritannien passieren lassen. Aron durfte am Ende doppelt jubeln, übernahm er mit dem Sieg doch auch die Gesamtführung in der Meisterschaft. Dabei profitierte der Youngster auch vom Pech des bislang Gesamtführenden Gabriele Mini (Parolin Racing Kart). Der Italiener lag auf einem sicheren vierten Platz, als ihn kurz vor Schluss ein technischer Defekt auf Position 15 verbannte.
 
Als bester Deutscher konnte sich Josh Dufek (Forza Racing) empfehlen. Er holte sich mit Platz neun ein starkes Top-Ten-Ergebnis. Sein Landsmann  Ben Dörr (TB Racing Team) kämpfte wacker, musste sich aber letztlich mit Position 26 begnügen.
 
Ein packendes Finale lieferten die OK-Piloten ab: Der deutsche Hoffnungsträger Hannes Janker (TB Racing Team) konnte seine Pole-Position zunächst nicht umsetzen und musste sich hinter Lorenzo Travisanutto (KR Motorsport) auf Rang zwei einsortieren. Wenige Runden später schlüpfte dann auch noch Zane Maloney (Ricky Flynn Motorsport) am Deutschen vorbei. Es entwickelte sich ein Dreikampf an der Spitze, aus dem sich Travisanutto gegen Rennende deutlich lösen konnte. Kurz vor Schluss holte sich Janker den zweiten Platz zurück und das Rennen schien entschieden zu sein. Doch sprichwörtlich auf der Ziellinie verlor Travisanutto dramatisch an Speed und Janker schoss mit 0.163 Sekunden Vorsprung zum Überraschungssieg. Hintergrund der Aktion war wohl ein strategisches Manöver im Hinblick auf die Meisterschaft, welche Janker nach dem Rennen nun anführt: „Ich habe in der Meisterschaft keine Chance mehr auf den Gesamtsieg und so war es besser, dass mein Markenkollege die vollen Punkte kassieren kann”, erklärte KR-Pilot Travisanutto im Interview. Andere Stimmen im Fahrerlager vertraten eine andere Theorie: Travisanutto habe in die Box abbiegen wollen, weil er das Rennen für beendet hielt. Welche Gründe letztlich auch immer zu diesem Ergebnis geführt haben, am Ende standen der Sieger Hannes Janker, der Zweitplatzierte Lornezo Travisanutto und der Dritte Zane Maloney zwar nicht wirklich jubelnd, aber immerhin versöhnlich auf dem Podium.
 
Im Schatten des kuriosen Rennausgangs holte Luca Maisch (TB Racing Team) als zweitbester Deutscher den zwölften Platz vor seinem Teamkollegen Hugo Sasse (TB Racing Team) auf Rang 18. Alexander Tauscher (Lanari Racing Team) und Felix Arnold (KSM Schumacher Racing Team) komplettierten das Ergebnis als 19 bzw. 24.
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