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Sonstiges
05.07.2017

Typisches Eifelwetter bei Steffi Halms Heimspiel am Nürburgring

Bei typischem Eifelwetter – mal mehr, mal weniger Regen – musste der 32. Truck Grand Prix am Nürburgring, der dritte Lauf zur diesjährigen FIA European Truck Racing Championship, vor insgesamt 115.000 Zuschauern schon vorzeitig beendet werden. Schuld war aber nicht der Wettergott, sondern ein kleiner defekter Injektor eines RaceTrucks aus dem Mittelrhein Cup. Die Strecke war von Diesel übersät und konnte nicht mehr ausreichend gesäubert werden.

Die junge MAN-Pilotin war mit ihrem Reinert-Racing MAN voller Hoffnung in die Eifel gekommen. Hier hatte sie schließlich im letzten Jahr dreimal das Podium erklimmen können, einmal stand sie sogar ganz oben. Doch das hier war diesmal nicht ihr Wetter.

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Auf noch relativ trockner Piste hatte Steffi am Freitag in der Qualifikation für die Super-Pole der Top-Ten die drittbeste Zeit gefahren. Anschließend sicherte sie sich den fünften Startplatz für das erste Samstagsrennen. 

Als es an den Start ging, zogen zeitweise heftige Regenschauer über den Nürburgring hinweg. Die Rennleitung ließ zwei Einführungsrunden fahren in der Hoffnung, dass die Piste dadurch etwas abtrocknen würde. Die erste Runde lief dennoch unter gelber Flagge, Überholen verboten. Auf der glitschigen Piste fuhr Steffi klug und ohne unnötiges Risiko, wusste sie doch, dass sie gegen die absoluten „Regenspezialisten“ in dem 21er-Feld kaum etwas würde ausrichten können. Unter diesen Umständen gab sich die Ammerbucherin schließlich mit dem siebten Platz zufrieden.

Als am Samstag der Start zum zweiten Rennen anstand, waren die Pistenverhältnisse nicht besser geworden. Die Steffi lieferte sich ein enges, aber faires Duell um den fünften Platz mit ihrem Reinert Adventure Marken- und Teamkollegen Sascha Lenz – und hatte am Ende knapp die Nase vorn.

Am frühen Morgen des Sonntags sah es tatsächlich so aus, als würde das Wetter besser werden. Dann setzte jedoch ein beinahe ständiger Nieselregen ein, dazu kamen gelegentlich noch heftige Schauer, die Pistenverhältnisse blieben ausgesprochen problematisch.

In der Super-Pole hatte Steffi den sechsten Startplatz herausgefahren. Das anschließende Rennen wurde zu einer echten Rutschpartie, da an manchen Stellen auch noch etwas Diesel auf dem Asphalt lag. Da galt es zunächst größere Risiken zu vermeiden, Steffi überstand die diversen Gerangel relativ unbeschadet und passierte schließlich an sechster Position die Ziellinie. Das Abschlussrennen musste dann abgesagt werden. 

Am Ende des Wochenendes sprang für die MAN-Pilotin persönlich zwar kein Podiumsplatz heraus, dennoch liegt Steffi in der FIA-Championatswertung mit 96 Punkten weiterhin auf dem zweiten Platz, und ihr Team Reinert Adventure war am Samstag auf dem Podium vertreten.

„Dieses Wetter liegt mir einfach nicht so richtig. Letztendlich ist auch das Crashrisiko ungleich größer als auf trockner Piste. Da versuche ich doch lieber, das Rennen sauber zu Ende zu fahren, als mit großem Risiko ein paar Punkte mehr zu holen. Ich hoffe nicht, dass an den restlichen Rennwochenenden die Pistenverhältnisse weiterhin so chaotisch sein werden“, meinte die relativ lockere Steffi Halm und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: „Sollte ich am Saisonende immer noch Zweite in der Gesamtwertung sein, wäre ich überglücklich.“

Schon in zwei Wochen geht es weiter, dann steht vom 14. bis 16. Juli am Slovakiaring der vierte Lauf der FIA European Truck Racing Championship an.
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