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Rallycross
13.06.2017

STARD: Timerzyanov fuhr in den Himmel von Hell

Die norwegische Motorsport-Hochburg Hell war an diesem Wochenende die bereits sechste Station in der FIA World Rallycross Championship. Dass ausgerechnet die „Hölle“ für das erst heuer in die WM eingestiegene STARD-Team aus Österreich zum Himmel wurde, dafür sorgte der Russe Timur Timerzyanov, der sich und seinen von Stohl Racing aufgebauten Ford Fiesta zum fünften Mal in dieser Saison in die Semifinal-Phase und dort letztendlich nach einem dramatischen Fight zum ersten Mal in ein Finale der besten sechs Rallycross-Piloten der Welt brachte.

Dass Timerzyanov als Dritter im Semifinale den Local Hero und Doppelweltmeister Petter Solberg ausgerechnet vor seinem Heimpublikum in Norwegen aus dem Finallauf drängte, enttäuschte zwar die Tausenden Zuschauer in Hell, lässt die Leistung des Russen aber in einem umso helleren Licht erstrahlen. Im entscheidenden Sechskampf um den Sieg von Hell setzte sich letztendlich der Schwede Johan Kristoffersson durch und landete nach Belgien seinen zweiten Saisonerfolg.

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Timerzyanov beendete das Hell-Abenteuer auf dem sechsten Platz und war ebenso glücklich wie sein STARD-Teamchef Manfred Stohl: „Timur hat hier seine Stärken, die er nachweislich hat, einfach optimal ausspielen können. Diesmal hat vor allem im Semifinallauf alles gepasst, die fahrerische Leistung ebenso wie die Entscheidung, wann die Joker Lap zu absolvieren ist. Das war ein wirklich schöner Tag für uns.“

Ein wenig Mitleid hatte der Teamchef mit dem zweiten STARD-Piloten Janis Baumanis, der nur haarscharf an der Halbfinal-Phase vorbeischrammte. Stohl: „Janis ist hier besonders am heutigen Sonntag wirklich sehr gut gefahren. Dass es für ihn letztendlich wirklich nur knapp nicht zum Semifinale gereicht hat, ist echt schade. Weil dieses Mal hätte er sich das wirklich sehr verdient.“

Mit dem Lauf in Norwegen hat die FIA World Rallycross Championship die Hälfte seiner zwölf Rennen absolviert. Die Halbzeitbilanz des STARD-Teamchefs fällt genauso unaufgeregt und realistisch aus, wie es Manfred Stohl in seiner Art ist: „Man sieht halt schon, dass die Luft in der Weltmeisterschaft sehr, sehr dünn ist. Ich glaube sogar, dass es im Vergleich zum letzten Jahr noch enger geworden ist. Auch abseits vom heutigen Finaleinzug haben wir uns als Neuling sehr respektabel geschlagen. Aber Tatsache ist, dass wir noch mehr wollen und in diese Richtung werden wir unsere volle Konzentration richten.“ 
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