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Formelsport Allgemein
19.11.2017

Rene Binder gewinnt das letzte Rennen der World Series

Der vorläufig letzte Sieg der World Series Formula V8 geht an Rene Binder und Lotus 3.5. Von der Pole-Position aus kontrollierte der 25-jährige Österreicher das heutige Rennen auf dem „Bahrain International Circuit“ souverän vor seinem brasilianischen Teamkollegen, Pietro Fittipaldi, der sich bereits am Freitag den Meistertitel sichern konnte. Trotz Saisonsieg Nummer 4 kam Binder aufgrund zahlreicher technischer Defekte am Ende nicht über einen vierten Gesamtrang hinaus.

Herzliche Gratulation zu diesem Sieg beim Finale der World Series, die hier in Bahrain auch ihr offizielles und vorläufiges Ende bekanntgegeben hat?
Rene Binder: „Der Sieg hat schon eine besondere Bedeutung für mich, weil ja doch einige große Formel-1-Fahrer wie Alonso, Vettel oder Riccardo aus dieser Kategorie herausgekommen sind und ich hier der letzte Sieger sein darf. Es war eine schöne und wichtige Phase meiner Karriere, auch wenn mir durch die vielen technischen Defekte eine echte Titelchance genommen worden ist. Im Moment überwiegen auf jeden Fall noch die positiven Gedanken.“

Wir haben nachgezählt und nicht weniger als sechsmal hat dich 2017 die Technik entweder komplett im Stich gelassen, oder zumindest derartig behindert, dass ein Spitzenergebnis in weite Ferne gerückt ist… 
Rene Binder: „Man muss sich nur einmal die letzten Rennen in Mexico City, Austin und Bahrain anschauen. Da war doch alles dabei, was man sich vorstellen kann: Immer wieder Motorprobleme, ein loser Stecker am Steuergerät und gestern ein Problem an der Kupplungs-Software. Dadurch bin ich wie ein Anfänger gestartet und in einem Pulk gelandet, in dem es dann am Ende noch zu einer leichten Kollision mit Yu Kanamaru gekommen ist.“ 

Wie du schon gesagt hast, waren diese zwei Jahre in der World Series dennoch zwei wichtige für dich. Was kannst du hier am Ende an Positivem mitnehmen?
Rene Binder: „Rückblickend betrachtet habe ich mich in der World Series noch einmal entscheidend weiterentwickeln können und selbst wenn die Serie zuletzt nicht mehr so gut besetzt war, wie zu ihren besten Zeiten, muss man sich Siege und Pole-Positions erst einmal verdienen. Ich möchte mich an dieser Stelle vor allem bei meinem Team Lotus 3.5 bedanken, die am Ende des Tages für meinen Feinschliff verantwortlich sind.“ 

Stichwort Zukunft: Du hast vor kurzem einen Gaststart in der Formel 2 bestritten und einen erfolgreichen ersten privaten Formel 1 Test hinter dir…
Rene Binder: „Ich habe in der World Series bei Lotus gelernt, dass man ganz oben, wo die Luft dünn wird, nur mit konkurrenzfähigem Material mitfahren kann. Das traue ich mir auch in der Formel 2 zu, aber wir werden vor allem in dieser Phase ganz genau darauf schauen, in welchen Teams sich hier Möglichkeiten auftun. Eine zweite Option, die mir auch gut gefallen würde, wäre die Langstrecken Weltmeisterschaft in Kombination mit dem einen oder anderen Indycar Grand Prix. Auch in diese Richtung sind uns bereits Optionen angeboten worden.“
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