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Formel 4
26.09.2017

BWT Mücke Motorsport schließt Saison erfolgreich ab

Nach einem erfolgreichen vergangenen Wochenende auf dem Sachsenring galt es für die vier BWT Mücke Motorsport-Piloten, den Schwung mit ins Saisonfinale auf dem Hockenheimring mitzunehmen. Vor 18.000 Zuschauern über das gesamte Wochenende beeindruckte das Quartett einmal mehr und verabschiedete das Jahr 2017 in der ADAC Formel 4 mit einer der stärksten Saisonleistungen. 

Lirim Zendeli war von Anfang an mit bei der Musik. Bereits in den Freien Trainings war der Bochumer auf Tuchfühlung mit der absoluten Spitze. Im Qualifying lieferte der BWT Mücke Motorsport-Pilot sein vorläufiges Meisterstück ab: Pole-Position für die ersten beiden Rennen. Im ersten Lauf fuhr der 17-Jährige auf Rang zwei. Rennen 2 endete für ihn hingegen dort, wo es begonnen hatte: an der Spitze. 

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Auch Teamkollegin Sophia Flörsch setzte gleich mehrere Glanzpunkte. Die Grünwalderin ließ einmal mehr ihr Talent aufblitzen und sicherte sich im zweiten Lauf Rang drei und dem Team mit Sieger Zendeli das zweite Doppelpodium der Saison. Für das letzte Rennen ging Flörsch vom letzten Startplatz aus ins Rennen und verbesserte sich während der 30 Minuten um sagenhafte 17 Plätze auf den siebten Rang, schnellster Rennrunde inklusive. 

Oliver Söderström schloss auf dem Hockenheimring eine schwierige Saison mit einem versöhnlichen Ergebnis ab. Der Schwede legte im Finalrennen eine tadellose Performance an den Tag und beendete den letzten Lauf der ADAC Formel 4 2017 auf einem respektablen achten Platz. Rookie Tom Beckhäuser sorgte ebenfalls für zufriedene Gesichter in der Box des Berliner Traditionsrennstalls. Seine erste Motorsport-Saison beendete der Tscheche mit zwei weiteren Top-Drei-Plätzen in der Rookiewertung. 


Die Highlights des Wochenendes 

Doppelt hält besser: Beim Saisonauftakt in Oschersleben standen Zendeli und Söderström ganz oben auf dem Siegertreppchen. Auf dem Hockenheimring löste Flörsch den Schweden ab und fuhr neben Rennsieger Zendeli als Dritte auf das Podium. „Der September ist mein Monat“, schwärmt die 16-Jährige. „Ich bin sehr happy, das Ergebnis ist toll. Damit habe ich nicht gerechnet. Vielen Dank ans Team.“ Zendeli hingegen ließ von der Pole-Position nichts anbrennen. Von der ersten bis zur letzten Kurve lieferte sich der 17-Jährige einen packenden Zweikampf mit Verfolger Jonathan Aberdein. Zendeli bewahrte kühlen Kopf und fuhr nach einem fehlerfreien Rennen seinen dritten Saisonsieg ein. Mit Platz zwei im ersten Rennen und der Doppel-Pole feierte der Bochumer sein erfolgreichstes Wochenende der Saison. Ohne das etwas chaotische Startprozere in Rennen 1, bei dem sich Zendeli – im Gegensatz zu einigen anderen Piloten absolut richtig verhielt – wäre auch in diesem Rennen Platz 1 möglich gewesen. „Ein Sieg, ein zweiter Platz und die Doppel-Pole und dazu die Meisterschaft auf dem vierten Platz abgeschlossen, darauf bin ich mächtig stolz“, sagt Zendeli. „Aber so toll der vierte Platz in der Gesamtwertung auch ist. Ich weiß, dass ich noch weiter vorne mitkämpfen kann und werde“, so die Kampfansage des Deutschen. 

Sagenhafte Aufholjagd: Auf dem Sachsenring war es noch Teamkollege Zendeli, der sich im letzten Rennen von Startplatz 19 unter die besten Zehn gekämpft hat. Diesmal war es Flörsch, der dieses Kunststück gelungen ist. Nach einer nachträglichen Strafe durch den Deutschen Motor Sport Bund trat Flörsch das erste Rennen auf dem Hockenheimring nicht an. Da sich der Startplatz für das dritte Rennen aus dem Ergebnis des ersten ergibt, ging die 16-Jährige den letzten Saisonlauf von Rang 24 an. Zahlreiche Überholmanöver, bei denen Flörsch ihre ganze Klasse ausspielte, und eine beeindruckende Pace brachten die BWT Mücke Motorsport-Pilotin im Rennverlauf immer näher heran an die besten Zehn. Hochkonzentriert und fehlerfrei knackte sie kurz vor Ende des 30-minütigen Laufs die Top-Ten und schaffte es schließlich auf den siebten Rang über die Ziellinie. 

Söderström und Beckhäuser mit versöhnlichem Saisonabschluss: Nach dem starken zweiten Platz in Oschersleben erlebte der Schwede Söderström eine schwierige Saison. Auf dem Lausitzring schaffte der 19-Jährige den Sprung unter die besten Zehn, doch bis zum Saisonfinale blieb ihm ein ähnlich starkes Ergebnis verwehrt. Im letzten Lauf der Saison hat der Schwede das Pech abgestreift und fuhr von Platz 15 auf Rang acht nach vorn. „Ich hatte eine richtig gute Pace. Das wusste ich bereits seit Freitag, nur hatte ich im Qualifying leider Probleme mit der Aufhängung“, so Söderström. Vor allem im Zweikampfverhalten legte der Schwede über das Wochenende eine beeindruckende Entwicklung hin. „Im letzten Rennen liefen die Fights richtig gut. Einzig gegen Sophia habe ich den Kürzeren gezogen, aber sie hatte zu dem Zeitpunkt die besseren Reifen als ich. Vom Fahrerischen her bin ich mit dem Rennwochenende sehr zufrieden, leider sprang das entsprechende Ergebnis erst im letzten Rennen heraus.“ 

Teamkollege Beckhäuser hat die Saison auf einem Hoch abgeschlossen. Nach seinem ersten Rookie-Sieg auf dem Sachsenring untermauerte er den starken Leistungsanstieg über die Saison mit zwei weiteren Top-Drei-Plätzen in der Rookiewertung. „Das war ein spannender Saisonabschluss in der ADAC Formel 4“, so der BWT Mücke Motorsport-Rookie. „Ich habe unglaublich viel gelernt. Das Team hat mich von Anfang an unterstützt und mir auch die Chance gegeben, mich zu entfalten. Dies hat sich bezahlt gemacht. Im letzten Saisondrittel bin ich nicht mehr hinterhergefahren, sondern habe mitgefightet. Das Jahr in der ADAC Formel 4 mit zwei weiteren Top-Drei-Plätzen in der Rookiewertung abzuschließen, ist natürlich klasse. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.“ 

Die starken Leistungen der BWT Mücke Motorsport-Piloten hatten auch positive Auswirkungen auf die Teamwertung. Drei Siege, ein zweiter sowie zwei dritte Plätze und zahlreiche Punkteankünfte sichern dem Berliner Rennstall Rang drei in der Team-Meisterschaft. Eine besondere Leistung, zumal das Team die Saison mit komplett neuem Fahrer-Lineup bestritten hat. 

Das sagt Teamchef Peter Mücke: „Das war ein Wahnsinnswochenende für das gesamte Team. Wenn man zum Saisonabschluss beide Fahrer auf dem Podium hat, davon träumt man natürlich. Sophia hat schlicht und ergreifend einen perfekten Job abgeliefert. Genauso wie Lirim mit der Doppelpole, die er dann auch im Rennen umgesetzt hat. Darüber bin ich sehr happy. Letztlich ist es aber auch ein Resultat des gesamten Teams, der Ingenieure und der Fahrer. Es war eine sehr schöne Saison – besser kann es zum Schluss nicht laufen.“ 
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