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FIA WEC
18.04.2017

Toyota Gazoo Racing gewinnt in Silverstone

Toyota Gazoo Racing gelang ein dramatischer Sieg bei den Sechs Stunden von Silverstone, dem aufregenden Auftakt zur FIA WEC Langstreckenweltmeisterschaft 2017. Vor 50.200 Zuschauern (während des gesamten Wochenendes) und in einem Rennen das immer wieder von Regenschauern geprägt wurde, stellte der TS050 Hybrid mit der #8, der abwechselnd von Sébastien Buemi, Anthony Davidson und Kazuki Nakajima pilotiert wurde, den Sieg erst in den letzten 15 Minuten sicher.

Außer der Siegertrophäe erhielt die Crew des Wagens mit der Nummer acht auch noch die „Royal Automobile Club International Tourist Trophy“, die erstmals 1905 vergeben und solchen Legenden wie Tazio Nuvolari, Graham Hill und Sterling Moss verliehen wurde.

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Der TS050 Hybrid mit der Startnummer sieben, Polesitter und mit Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López am Steuer, verlor wegen eines Unfalls über eine Stunde an der Box und wurde schließlich 23. José María wurde zunächst im Streckenhospital durchgecheckt und im Anschluss ins Northampton General Hospital gebracht, um dort vorsorglich radiologisch untersucht zu werden. Das Ergebnis zeigte, dass er keinerlei Verletzungen erlitten hatte.

Zwar begann das Rennen bei kühler und trockener Witterung und die beiden TOYOTA führten das Feld an; nach 45 Minuten aber ging ein Schauer nieder, immer wieder gefolgt danach von leichtem Regen.

Kurz vor dem zweiten Boxenstopp bekam der Wagen #7 mit Kamui am Steuer ein Problem mit dem Stabilisator, welches die Lenkung beinträchtigte, wodurch er Zeit verlor und auf Rang vier zurückfiel.

Nun führte Anthony im Wagen #8 und lieferte sich einen Kampf mit dem Porsche #1. Doch nach zwei Stunden Renndauer verschlecherte sich das Wetter, wodurch eine zusätzliche Herausforderung entstand.

Beide TS050 Hybrid blieben während des gesamten Rennens auf Slicks, anders als die Porsche, die auf Intermediates wechselten. Als der Regen am stärksten war, rutschte Kamui kurz in den Kies, verlor Zeit und fiel von Rang zwei auf Platz vier zurück, während Anthony sich auf dem zweiten Platz wiederfand.

Als die Bedingungen sich besserten, legten die Porsche einen Extrastopp ein, um auf Slicks zu wechseln und Anthony übernahm wieder die Führung. Doch knapp nach Halbzeit regnete es erneut und das warf Wagen #7 aus dem Kampf um den Sieg. José María, der mit schwierigem Handling zu kämpfen hatte, knallte mit hoher Geschwindigkeit in eine Reifenbarriere, wodurch der Wagen an Front und Heck schwer beschädigt wurde.

Es gelang ihm, den Wagen zurück an die Boxen zu bringen, wo sich die Mechaniker sofort an die Arbeit machten. Nach 66 Minuten in der Garage ging Mike als 26. Zurück auf die Piste.

Der Unfall zog eine Safety-Car-Phase nach sich und reduzierte den Vorsprung der Nummer acht auf die Nummer zwei erheblich. Der enge Kampf setzte sich über die beiden letzten Stunden des Rennens fort, nun mit Sébastien am Steuer, und sorgte für ein aufregendes Finish.

30 Minuten vor dem Ende legte der Porsche #2 seinen letzten Boxenstopp ein und ging mit nur mehr acht Sekunden Vorsprung zurück ins Rennen. Sébastien verringerte den Rückstand durch eine Serie von schnellen Runden, auch als es wieder leicht regnete. Zwölf Minuten vor Schluss holte er sich schließlich die Führung zurück und gewann mit einem Vorsprung von 6.173 Sekunden.

Das Team bereitet sich nun auf das zweite Saisonrennen vor, die Sechs Stunden von Spa-Franchorchamps in Belgien – das letzte Rennen vor den 24 Stunden von Le Mans. In Spa wird TOYOTA erstmals drei LMP1-Hybrid-Autos einsetzen – Stéphane Sarrazin, Yuji Kunimoto und Nicolas Lapierre werden im Wagen mit der Startnummer neun antreten.
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