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ADAC GT Masters
25.07.2017

Stärkstes Ergebnis für Patric Niederhauser mit Platz sieben

Sein Potenzial hat Aust Motorsport-Pilot Patric Niederhauser bereits mehrfach aufblitzen lassen. Beim vierten Rennwochenende des ADAC GT Masters auf der Dünenachterbahn vom 21. bis 23. Juli in Zandvoort gelang dem Schweizer erstmals in seiner Karriere in einer der weltweit am stärksten besetzten GT3-Rennserien der Sprung unter die besten Sieben. Bei schwierigen Wetterbedingungen behielten Niederhauser und sein Teamkollege Dennis Marschall einen kühlen Kopf und überquerten die Ziellinie auf dem achten Platz. Durch die Strafversetzung eines Konkurrenten ging es für das Audi-Duo noch eine weitere Position nach vorn. 

Der Schweizer hinterließ von der ersten Session auf einem der anspruchsvollsten Kurse im gesamten Rennkalender des ADAC GT Masters einen starken Eindruck. Im ersten freien Training sicherte sich Niederhauser die schnellste Runde. Im ersten Lauf kratzte das Fahrerduo mit dem elften Platz bereits an den Top-Ten und wurde als Elfter zweitstärkster Audi im Feld. Mit Rang sieben im zweiten Lauf verhalf Niederhauser seinem Teamkollegen zum ersten Podestplatz in der Junior-Wertung. 

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Das nächste ADAC GT Masters-Rennwochenende findet auf dem Nürburgring (4. bis 6. August) statt. 

Patric, Platz sieben im zweiten Lauf in Zandvoort – damit ist dir dein bislang bestes Ergebnis im ADAC GT Masters geglückt. Herzlichen Glückwunsch!
Patric Niederhauser: „Vielen Dank. Es war ein wildes Rennen. Wir sind unglücklicherweise auf gebrauchten Reifen losgefahren, weil wir damit gerechnet haben, es würde sehr schnell abgetrocknen. Mit den angefahrenen Reifen hätten wir bei abtrocknender Strecke einen klaren Vorteil gehabt. Der Regen ließ zwar nach, aber nicht so schnell wie wir uns das erhofft hatten. Die Teams mit den frischen Reifensätzen haben ordentlich Druck gemacht.“

Zu Rennbeginn hast du gleich zwei Plätze gut gemacht...
Patric Niederhauser: „Der Start ist mir gut gelungen. In der ersten Runde habe ich mich um zwei Plätze verbessert und lag auf Rang sieben. Als die anderen Autos mit den frischen Reifen ihren Rennrhythmus gefunden haben, habe ich mich schwergetan. Mit den gebrauchten Pirellis hatte ich gar keinen Grip mehr, das Wasser stand an mehreren Stellen und für mich ging es in der Phase ausschließlich darum, im Rennen zu bleiben. Das waren mit die härtesten Rennrunden in meiner bisherigen Motorsport-Karriere. Als es kurzzeitig weniger geregnet hat, ging es gleich viel besser. Im nächsten Moment wurde der Regen wieder stärker und das Ganze ging von vorne los.“ 

Die Hoffnung lag also darin, dass sich der Himmel über Zandvoort erbarmt...
Patric Niederhauser: „Leider tat er dies aber nicht. Ich war komplett am Limit und bin mehrfach beinahe abgeflogen, konnte das Auto aber immer wieder retten. Man hat bei der Gischt nichts gesehen. Die Sichtweite reichte gerade einmal zwei Meter, die Autos vor mir habe ich ausschließlich an den Bremslichtern erkannt. Ich habe den Audi R8 LMS schließlich an die Box gerettet. Dort ging es richtig turbulent zur Sache, weil fast alle Teams in derselben Runde ihren Boxenstopp eingelegt haben.“ 

Besagter Boxenstopp hatte mehr Verlierer als Gewinner. Wie lief es bei euch?
Patric Niederhauser: „Wir hatten leider etwas Pech, weil ich richtiggehend eingeklemmt war. Ich hatte drei Autos vor mir, die nicht losgefahren sind. Schließlich fielen wir dadurch auf den 16. Platz zurück. Aber Dennis hat dann einen richtig guten Job bei den schwierigen Verhältnissen an den Tag gelegt. Wir haben von einigen Ausfällen profitiert, aber konnten in der zweiten Rennhälfte, als der Regen nachließ und sich die Bedingungen verbessert haben, wieder mehr nach vorne pushen. Das Rennen als Siebter zu beenden, ist angesichts des Rennverlaufs natürlich ein klasse Ergebnis.“ 

Ein frühes Highlight des Rennwochenendes war deine Bestzeit im ersten Freien Training...
Patric Niederhauser: „Die Bestzeit im ersten Freien Training hat das Potenzial gezeigt, das in uns Fahrern und dem Auto steckt. Mir tat es unheimlich gut, jedem zu zeigen, dass ich es drauf habe. Nichtsdestotrotz kann man sich von Platz eins im Freien Training nichts kaufen. Dass mir die Bestzeit ausgerechnet in Zandvoort gelungen ist, ist natürlich besonders schön. Der Kurs hat meines Erachtens alles, was eine geile Rennstrecke braucht. Ich finde den Trend sehr schade, dass die Kurse nach und nach durch weite Auslaufzonen kaputtgemacht werden. Und das Positive: In Zandvoort gibt es keine einzige Diskussion bezüglich Track limits.“ 

Eine weitere Strecke, die dir liegt, steht als nächstes auf dem Programm. Wie groß ist die Vorfreude auf das kommenden Rennwochenende auf dem Nürburgring?
Patric Niederhauser: „Die Vorfreude ist sehr groß. Es ist die Strecke, die ich im ganzen Kalender am besten kenne. Der Kurs sollte dem Audi entgegenkommen. Ich bin dort bereits vergangenes Jahr im Blancpain GT Series Sprint Cup sehr gut unterwegs gewesen. Ich hoffe auf ein sauberes, fehlerfreies Wochenende – dann sollten wir in der Lage sein, das starke Ergebnis aus Zandvoort noch einmal zu toppen.“ 
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