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Sonstiges
09.07.2016

Mission von TMG: Sieger bauen!

Werks-Motorsport, Forschung und Entwicklung, Kundenmotorsport – das sind die Kernbereiche der TOYOTA Motorsport GmbH (TMG). Da passt das GT86 CS-Cup Rennfahrzeug perfekt rein. Als Tochtergesellschaft der TOYOTA Motor Corporation hat TMG seinen Hauptsitz an der Toyota Allee in Köln. Rund 250 Mitarbeiter arbeiten hier und liefern High-Performance Lösungen für ganz vielfältige Projekte.

TMG hat sich in erster Linie auf den Motorsport fokussiert. Aufgabe hier ist es, vielversprechende Sieger-Technologien im Rennsport zu entwickeln. Das beste Beispiel dafür ist die FIA World Endurance Championship, in der Toyota 2014 die Titel in der Marken- und Fahrerwertung gewann. Alle neuen Toyota LMP1 Modelle, einschließlich dem aktuellen TS050 HYBRID, der in diesem Jahr nur knapp den Sieg beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans verfehlte, wurden in Köln entwickelt und gebaut. Die Antriebstechnik kommt von Higashi-Fuji aus Japan.

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Hinter den Kulissen des 30.000 m² großen Kompetenz-Centers verbirgt sich ein Technologiepark, der auf dem neuesten Stand der Technik ist und für die Entwicklung von Renn- und immer hochwertigeren Straßenfahrzeugen genutzt wird – innovativ und hochmodern. Die Prüfstände für Motor, Getriebe und Fahrwerk lassen keine Wünsche offen. In TMG-betriebseigenen Fertigungsanlagen werden Karbonfaserteile vor Ort ausgehärtet und Kleinteile in additiven Fertigungsverfahren selber produziert. Hier sorgen diverse TMG-Projekte im Motorsport für Synergie-Effekte: Winglets für den TS050 HYBRID werden Seite an Seite mit Teilen für GT86 CS-Cup Fahrzeuge gefertigt.

Während auf der einen Seite Formel 1 Teams ihre neuesten Boliden in den beiden TMG-Windkanälen testen, wird unter dem gleichen Dach der GT86 Cup Rennwagen gebaut. „Als Basis dient eine Version des Sportcoupés, mit weniger Ausstattungselementen und in einer in Europa selten anzutreffenden Spezifikation“, so Nico Ehlert, Principal Engineer Customer Motorsport. „Dadurch lässt sich das Fahrzeug leichter auseinanderbauen und umbauen. Schließlich bietet diese Basisversion keine Komfortextras wie Navigationssystem oder Klimaanlage. Folglich ist das Auto leichter und für unsere Zwecke besser geeignet.“

Das Fahrzeug wird vollständig auseinandergebaut bis das Chassis gerade noch rollfähig ist. Nach Aufbereitung des Chassis werden alle offenen Teile schutzversiegelt. Anschließend wird der von TMG konstruierte Überollkäfig von einem externen Dienstleister montiert und die Karosserie lackiert, immer in der Toyota-Farbe „Perlweiss“. Vor dem Zusammenbau zu einem GT86 CS-Cup wird das Fahrwerk einer strengen Qualitätskontrolle unterzogen. Für die komplette Endmontage des Cup-Fahrzeugs benötigt ein Team bestehend aus zwei Mechanikern knapp 80 Stunden. Insgesamt werden 120 Arbeitsstunden benötigt, um das Fahrzeug zu zerlegen und anschließend entsprechend zusammenzubauen.

Vor Auslieferung des fertigen Rennfahrzeugs werden einige abschließende Tests und Einstellungen vorgenommen, die unter Auswertung von Daten, die während der Entwicklungsphase auf dem TMG-7-Poster-Prüfstandstest auf einer „Nürburgring Nordschleifen-Simulation“ gewonnen wurden. Ehlert: „So kann TMG garantieren, dass jedes Fahrzeug in der gleichen Spezifikation und in immer gleicher Qualität ausgeliefert wird.“

Im Anschluss steht das Auto zur Auslieferung bereit. „Dennoch, prüfen wir die Leistung unserer Fahrzeug in regelmäßigen Abständen. Denn schließlich wollen wir, dass alle Fahrzeuge unter den gleichen technischen Voraussetzungen ins Rennen gehen“, versichert Nico Ehlert. TMG legt Wert darauf, dass viele der Motorsportteile, die ein GT86 Sportcoupé in einen CS-Cup Rennwagen verwandeln, bei TMG vor Ort selber entstehen. „Wir entwickeln und fertigen viele Teile selber. Zum Einen, um unsere hauseigene Produktion auszulasten, vor allem aber um damit unseren eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu werden“, erläutert Ehlert.

Der Einsatz hochmoderner Technologie ist ein Ass im Ärmel, doch der wahre Schlüssel zum Erfolg sind die motivierten und qualifizierten Mitarbeiter bei TMG. „Ein Geheimnis unseres Erfolgsrezeptes ist unser Multiprojekt-Management“, so Ehlert weiter. „Jedes einzelne Projekt, sei es ein Werks- oder ein Kundenprojekt, wird immer zentral von einem festgelegten Team betreut, wobei unsere Ingenieure und Mechaniker stets flexibel einsetzbar sind. So findet ein ständiger Wissenstransfer statt, von dem alle Projekte profitieren. Zudem verleiht uns diese Arbeitsweise eine ganz andere Dynamik und unsere Forschungsarbeiten verlaufen viel effizienter“.

Das bedeutet, in jedem GT86 CS-Cup Rennfahrzeug das auf der Nürburgring-Nordschleife fährt, steckt das komplette Know-how von TMG. Die Fahrzeuge profitieren von modernsten Technologien und Prozessabläufen als Ergebnis jahrelanger Erfahrung aus der Rallye-Weltmeisterschaft, Formel 1 und Langstrecken-Weltmeisterschaft. Und wenn die Cup-Fahrzeuge davon profitieren, dann tun es die TMG-Kunden erst recht.
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